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PDF Download - Laborwelt

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Messeauftritt ergeben kann? Das beginnt<br />

bei dem Einzugsgebiet, geht weiter bei den<br />

begleitenden Veranstaltungen, über Möglichkeiten<br />

der Einladung oder des günstigen<br />

Zugangs für möglichst viele Besucher.<br />

<strong>Laborwelt</strong>:<br />

Gibt es Wunschprojekte von Ihrer Seite oder<br />

bereits Spruchreifes?<br />

Hermann:<br />

Bei der nächsten Analytica werden wir uns am<br />

Rahmenprogramm zum Thema Life Sciences<br />

beteiligen. Da haben wir aus unserer Sicht für<br />

die Messebesucher interessante Themen vorgeschlagen<br />

und werden, wenn sie angenommen<br />

werden, für attraktive Referenten sorgen. Wir<br />

werden zudem versuchen, unsere Pressearbeit<br />

mit der der Analytica zu koordinieren. Bei der<br />

Biotechnica sind wir dabei, das neu vorgelegte<br />

Konzept zu hinterfragen und darauf hinzuwirken,<br />

dass man bei den Bestrebungen, die in<br />

Richtung europäische Leitmesse laufen, die sich<br />

ja auch in Turnusänderungen niederschlagen,<br />

die Interessen der Aussteller mit berücksichtigt.<br />

Denn nur gemeinsam werden wir es schaffen,<br />

die Messen attraktiv zu machen.<br />

<strong>Laborwelt</strong>:<br />

Da scheint mit anzuklingen, dass Sie sich inhaltlich<br />

noch nicht so richtig wiederfinden?<br />

Hermann:<br />

Wir haben in der Vergangenheit, eigentlich bei<br />

allen Messegesellschaften beobachten müssen,<br />

dass Aspekte wie Technologietransfer oder<br />

Partnering ein immer größeres Schwergewicht<br />

bekommen. Dort sehen wir nicht den Schwerpunkt<br />

oder die Zukunft der Messen und auch<br />

nicht die Schwerpunktinteressen unserer<br />

Kunden. Das ist ein Thema, über das wir mit<br />

den Messegesellschaften diskutieren.<br />

<strong>Laborwelt</strong>:<br />

Müsste es mehr um Technologien gehen?<br />

I N T E R V I E W<br />

Der neugewählte Vorstand der Life Science Research AG: Wolfgang Barthel, Country Sales Manager<br />

Germany & Austria, Sigma-Aldrich Chemie GmbH, Dr. Ralf Hermann (Vorsitzender), Vice<br />

President Global Marketing & Customer Support, Eppendorf AG und Friedel Horneff, Group Manager<br />

Life Science Central Europe, Bio-Rad Laboratories GmbH<br />

Hermann:<br />

Richtig. Wir haben daher schon Ideen diskutiert,<br />

ob die Messegesellschaften nicht ein<br />

Interesse daran haben müssten, einen Technologiebereich<br />

auf der Messe darzustellen,<br />

und zwar ohne kommerziellen Hintergrund,<br />

also ohne begleitende Herstellerstände, sondern<br />

rein wissenschaftlich und neutral. Dort<br />

könnten Technologien vorgestellt werden,<br />

die auch die eine oder andere Firma in der<br />

Entwicklungspipeline hat, aber ohne dass<br />

die Firmen im Vordergrund stehen. Solche<br />

Dinge könnte ein Verband zwar koordinieren,<br />

aber vorangetrieben werden müssten<br />

sie von der Messegesellschaft.<br />

<strong>Laborwelt</strong>:<br />

Weltweite Technologietrends zu erfassen,<br />

ist eine Aufgabe der Marktforschung. Was<br />

sind die Ziele und derzeitigen Aktivitäten<br />

des Arbeitskreises Marktforschung der<br />

LSR AG?<br />

Hermann:<br />

Der Arbeitskreis Marktforschung versucht<br />

primär, Transparenz über den deutschen<br />

Markt zu gewinnen – und zwar im internationalen<br />

Vergleich: Wo steht Deutschland<br />

tatsächlich in der Forschung, welcher Teil<br />

der Fördermittel fließt real in welche Forschungsprojekte,<br />

wo gibt es Doppelfinanzierungen,<br />

wo werden Förderschwerpunkte<br />

gesetzt, und wie vergleichen sich die verschiedenen<br />

Branchen, in die investiert wird,<br />

zum Beispiel Biotechnologie versus Nanotechnologie.<br />

Das primäre Ziel ist es, Transparenz<br />

zu schaffen, um sagen zu können,<br />

wo steht Deutschland, wo gibt es Defizite,<br />

wo müssten Schwerpunkte anders gesetzt<br />

werden? Alle Unternehmen betreiben individuell<br />

für sich Marktforschung und haben<br />

darüber hinaus ihre eigenen Umsatz- und<br />

Absatzzahlen, Abschätzungen von Marktanteilen<br />

etc. Wenn wir es schaffen, diese Daten<br />

neutral zu kombinieren, sollten wir ein sehr<br />

klares Bild der Life Science-Landschaft in<br />

Deutschland erhalten – also Fördermittel,<br />

firmeneigene Daten, Publikationen.<br />

<strong>Laborwelt</strong>:<br />

Tritt nicht gerade bei der Marktforschung die<br />

Konkurrenzsituation der Firmen untereinander<br />

in Erscheinung?<br />

Hermann:<br />

Die Konkurrenzsituation ist in diesem Punkt<br />

sehr kritisch. Umso wichtiger ist es hier aber,<br />

dass wir im VDGH organisiert sind, der sehr<br />

viel Erfahrung hat, wie man diese Daten tatsächlich<br />

neutral zusammenführt, so dass keine<br />

Rückschlüsse auf die einzelnen Firmendaten<br />

gezogen werden können. Da hat der VDGH<br />

jahrzehntelange Erfahrung im Diagnostica-<br />

Bereich und auf die können wir natürlich<br />

zurückgreifen. Die Daten werden letztlich von<br />

der Geschäftsstelle des VDGH anonymisiert<br />

und zusammengeführt, so dass eine Konkurrenzsituation<br />

ausgeschlossen ist.<br />

<strong>Laborwelt</strong>:<br />

Ihr Arbeitskreis Marktforschung führt derzeit<br />

schon entsprechende Befragungen durch. Was<br />

soll konkret an Daten abgebildet werden?<br />

Hermann:<br />

Wir fragen, weil wir neue Mitglieder gewonnen<br />

haben, in einem ersten Schritt bei den<br />

Unternehmen Mitarbeiterzahlen, Umsätze in<br />

Deutschland verglichen mit dem Weltumsatz,<br />

Umsatzentwicklung in bestimmten Forschungssegmenten,<br />

Produktgruppen etc. ab. Es<br />

geht uns also aktuell darum, die Firmendaten<br />

zu erheben. Der Arbeitskreis selbst arbeitet aber<br />

auch schon an der Zusammenführung der Daten,<br />

die die einzelnen Firmen zum Beispiel über<br />

die Fördermittelvergabe haben. Das passiert<br />

aber nicht im Rahmen einer Umfrage, sondern<br />

die Daten aus den Unternehmen werden innerhalb<br />

der Arbeitsgruppe zusammengeführt.<br />

<strong>Laborwelt</strong>:<br />

Hat es diesbezüglich schon Gespräche mit<br />

den Fördermittelgebern gegeben, die ja eigene<br />

Datenbanken dazu vorhalten?<br />

Hermann:<br />

Es ist richtig, dass die Daten zum Teil vorhanden<br />

sind. Sie werden aber nicht so herausgegeben<br />

wie man das etwa aus den USA kennt. Die<br />

tatsächlichen Fördermittelflüsse beziehungsweise<br />

die genaue Verwendung dieser Mittel<br />

wird bei uns in Deutschland nicht wirklich<br />

transparent gemacht. Das ist in den USA, wo<br />

es den Freedom of Information Act gibt, ganz<br />

anders. Da können Sie ganz genau reinschauen,<br />

wie und für welche Zwecke die Mittel, die eine<br />

Arbeitsgruppe oder Institut bekommen haben,<br />

tatsächlich eingesetzt worden sind. Das ist in<br />

Deutschland so nicht der Fall, und das ist auch<br />

nichts, was die Fördermittelgeber tatsächlich<br />

herausgeben. Das ist der Punkt, den wir<br />

26 | 8. Jahrgang | Nr. 5/2007 LABORWELT

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