PDF Download - Laborwelt
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Interview<br />
�<br />
„Als Verband wollen wir mit<br />
der Wissenschaft reden“<br />
Dr. Ralf Hermann, Vorsitzender; Dr. Thorsten Ebel, Sprecher<br />
Arbeitsgruppe Life Science Research innerhalb des VDGH<br />
Erst im vergangenen September hatten die acht global tätigen Unternehmen Becton<br />
Dickinson, Bio-Rad, Eppendorf, Perkin Elmer, Promega, Qiagen, Roche Diagnostics und<br />
Sigma-Aldrich Chemie die neue Interessenvertretung Life Science Research AG (LSR AG)<br />
aus der Taufe gehoben (vgl. LABORWELT 5/2006). Ein Jahr später hat die neue Unternehmensvertretung<br />
nicht nur Mitgliederzuwachs zu vermelden, sondern eine schlagkräftige<br />
Struktur und einen neuen Vorstand etabliert sowie in fünf Arbeitskreisen begonnen, ihre<br />
Ziele tatkräftig umzusetzen. Als Verband suchen die auf dem Markt in Konkurrenz zueinander<br />
stehenden Unternehmen das Gespräch mit der Wissenschaft, um ihre Entwicklungen mit<br />
den Bedürfnissen der Wissenschaftler abzugleichen. Doch auch die Politik, die Messegesellschaften,<br />
Anbieter von eCommerce-Plattformen und andere im Life Science-Sektor<br />
tätige Verbände zählen zu den Gesprächspartnern, mit denen die LSR AG bereits in Kontakt<br />
steht. LABORWELT sprach mit Dr. Ralf Hermann, dem im Juli neu gewählten Vorsitzenden<br />
der Life Science Research AG und Vice President Global Marketing & Customer Support<br />
der Eppendorf AG, und Dr. Thorsten Ebel, dem Sprecher der Arbeitsgruppe und Sales &<br />
Marketing Manager Biotechnologie der Sigma-Aldrich Chemie GmbH, über die Entwicklung<br />
und Ziele des wachsenden Herstellerverbandes.<br />
<strong>Laborwelt</strong>:<br />
Im vergangenen September hat sich die<br />
Arbeitsgruppe Life Science Research innerhalb<br />
des VDGH als Interessensvertretung<br />
der Hersteller von Forschungswerkzeugen<br />
und -Instrumenten gegründet. Was war Ihre<br />
Ausgangslage und welche Meilensteine<br />
haben Sie bislang erreicht?<br />
Hermann:<br />
Wir hatten eine recht homogene Ausgangslage.<br />
Die Firmen, die sich in der Life Science<br />
Research AG zusammengefunden haben,<br />
sind alle im gleichen Marktsegment tätig<br />
und haben im Grunde die gleichen Interessen<br />
und Bedürfnisse. Die eigentliche Triebfeder<br />
für die Gründung der Life Science Research<br />
AG war, dass wir nirgendwo einen Verband<br />
gesehen haben, der das spezielle Segment, für<br />
das unsere Mitgliedsfirmen stehen, im Fokus<br />
hat und konsequent vertritt. Es galt also einen<br />
neuen Gesprächspartner und Interessensvertreter<br />
der Hersteller im Life Science Research-<br />
Bereich zu etablieren, um unsere gemeinsamen<br />
Ziele sowohl auf wissenschaftlicher als<br />
auch auf wirtschaftlicher, politischer und<br />
Anwenderebene nach außen zu vertreten.<br />
Seit der Gründung im September 2006 haben<br />
wir versucht, fünf Arbeitskreise – Marktforschung,<br />
eCommerce/eProcurement, Messen,<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Verbände – aufzubauen<br />
und für diese einen regelmäßigen<br />
Arbeitsmodus zu etablieren. Gleichzeitig<br />
haben wir die ersten Gespräche mit Politik,<br />
Verbänden und Presse aufgenommen.<br />
I N T E R V I E W<br />
<strong>Laborwelt</strong>:<br />
Sie sind mit acht Gründungsmitgliedern<br />
gestartet, die 30% des deutschen Life Science<br />
Research-Marktes repräsentieren. Ein<br />
erstes Ziel war es zu wachsen, um Ernst<br />
genommen zu werden und politische Ziele<br />
artikulieren zu können. Welchen Zwischenstand<br />
gibt es hier?<br />
Hermann:<br />
Wir haben im Februar diesen Jahres die<br />
erste größere Veranstaltung zur Mitgliederwerbung<br />
gehabt und dort regen Zuspruch<br />
erfahren. Seitdem sind drei neue Firmen als<br />
Mitglieder dem Verband beziehungsweise<br />
der LSR AG beigetreten, Merck, Thermo-<br />
Fisher Scientific und PEQLAB. Außerdem<br />
haben wir ein knappes Dutzend Kandidaten,<br />
darunter auch zwei große Laboranbieter, die<br />
erst 2008 vorhaben beizutreten.<br />
Ebel: … und die auch schon aktiv an Treffen der<br />
LSR AG teilgenommen haben und sich aktiv<br />
einbringen. Wenn die großen Laboranbieter, die<br />
wir an dieser Stelle noch nicht nennen wollen,<br />
beitreten, dann werden die Mitgliedsfirmen der<br />
LSR AG deutlich mehr als 50% des deutschen<br />
Life Science-Research-Marktes repräsentieren.<br />
Damit hätten wir unser erstes Ziel erreicht.<br />
Zudem hätten wir bereits die wesentlichen<br />
Marktführer in vielen Bereichen an Bord.<br />
<strong>Laborwelt</strong>:<br />
Sie hatten es bereits angesprochen. Sie wollten<br />
auch Kooperationsmöglichkeiten mit<br />
Dr. Ralf Hermann ist der Vorsitzende der Arbeitsgruppe<br />
Life Science Research innerhalb<br />
des Verbandes der Diagnostica-Industrie<br />
(VDGH). Nach seiner Promotion im Fach<br />
Molekularbiologie an der Universität zu Köln<br />
begann der heute 46-jährige 1992 seine<br />
Karrierre als Produktmanager bei Qiagen<br />
und wechselte 1999 ins strategische Management.<br />
Von 2001 bis 2003 baute Hermann<br />
als Vorstandvorsitzender die Vivascience<br />
AG auf. Seit 2004 ist er bei der Eppendorf<br />
AG als Vice President Global Marketing und<br />
Customer Support tätig.<br />
Biotechnologie- und Forschungsverbänden<br />
ausloten. Wie ist da der Stand?<br />
Hermann:<br />
Wir haben mit der Forschung erste Kontakte.<br />
Mit der Deutschen Gesellschaft für Proteom-<br />
Forschung planen wir eine gemeinsame<br />
Veranstaltung. Zusätzlich haben wir mit<br />
sehr vielen Fachverbänden – ich glaube 10<br />
Industrie- und Biotechnologieverbänden<br />
sowie sieben Forschungsgesellschaften<br />
– gesprochen und erste Kontakte geknüpft.<br />
Jetzt geht es im nächsten Schritt darum,<br />
gemeinsame Interessen zu definieren und<br />
zu vertreten.<br />
<strong>Laborwelt</strong>:<br />
Die LSR AG hat sich schon bei der Gründung<br />
eine intensive Zusammenarbeit auch mit der<br />
Forschung auf die Fahnen geschrieben. Was<br />
ist Ihnen hier besonders wichtig?<br />
Hermann:<br />
Unser Interesse liegt in erster Linie darin,<br />
wirklich ein kompetenter und neutraler Ansprechpartner<br />
für die Forschung zu sein, um<br />
gemeinsam an Lösungen für wissenschaftliche<br />
Probleme zu arbeiten. Es ist immer<br />
wieder der Fall, dass den Wissenschaftlern die<br />
geeigneten Tools fehlen, um in ihrer Forschung<br />
weiter voranzukommen. An uns als Verband<br />
können sie viel neutraler eine Rückmeldung<br />
geben, welche Tools fehlen, in welcher Richtung<br />
die Firmen entwickeln sollten, als an eine<br />
24 | 8. Jahrgang | Nr. 5/2007 LABORWELT