PDF Download - Laborwelt
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Das kompakte Design des Maxwell 16-<br />
Gerätes minimiert die Laborstellfläche auf<br />
31,4 x 37,4 x 29,5cm (Abb. 1). Optimierte<br />
Protokolle werden in das unmittelbar einsatzbereite<br />
Gerät geladen. Die Funktion von<br />
Maxwell 16 basiert auf der sequentiellen<br />
Bindung und Freisetzung paramagnetischer<br />
Partikeln (MagneSil ® , PMPs) in den Wells der<br />
Reagenzkartuschen, die mit vorgeladenen<br />
Reagenzien ausgeliefert werden. Das Gerät<br />
nutzt einen leistungsstarken Magneten und<br />
ein einzigartiges Stößeldesign, um Zielmaterial,<br />
wie etwa genomische DNA zu lysieren,<br />
zu binden und zugleich Verunreinigungen<br />
auszuwaschen. Die Fähigkeit des Gerätes,<br />
die paramagnetischen Partikel selektiv einzufangen<br />
und zu bewegen, erspart den Einsatz<br />
komplexer Liquid-Handling-Prozesse und<br />
von Reagenzienflaschen, die verstopfen oder<br />
verunreinigt werden können. Die Reagenzienkartusche<br />
und der Stößel kommen nur in<br />
Kontakt mit einer einzigen Probe; nach jedem<br />
Lauf werden sie entfernt und verworfen.<br />
Die Einmal-Reagenzienkartusche stellt zudem<br />
sicher, das neue Reagenzien fehlerfrei<br />
abgegeben werden und so die Effizienz und<br />
Reproduzierbarkeit eines Durchlaufs maximieren.<br />
1 bis 16 Proben können mit dem<br />
Maxwell 16-Gerät in zirka 30 Minuten<br />
bearbeitet werden. Das einzigartige Design<br />
des Stößels erlaubt eine Aufreinigung der<br />
meisten Probenmaterialien, inklusive Tier-<br />
und Pflanzenzellen, ohne dass Vorbehandlungen,<br />
etwa mit Proteinase K oder anderen<br />
Enzymen, durch mechanisches Zermahlen,<br />
die Fraktionierung von Blutzellen oder Zentrifugation<br />
erforderlich wäre. Beispielsweise<br />
kann zur DNA-Aufreinigung bis zu 1,2 cm<br />
Mausschwanz oder 25–50mg Gewebe direkt<br />
in die Kartusche gegeben werden. Die Möglichkeit,<br />
Vorbehandlungen zu vermeiden,<br />
sichert Stunden, verglichen mit dem bei<br />
Abb. 1: Maxwell 16-DNA-Aufreinigungssystem<br />
B L I T Z L I C H T<br />
Routineverfahren der Probenvorbereitung<br />
eingesetzen Zermahlen oder der Proteinase<br />
K-Behandlung. Nachdem die Probe zugegeben<br />
wurde, werden die Reagenzkartuschen<br />
in das Maxwell 16-Gerät geladen und eine<br />
einfache Bildschirmauswahl gestattet die<br />
Auswahl des geeigneten opimierten Protokolls.<br />
Nach Beendigung des Durchlaufes ist<br />
die aufgereinigte DNA gebrauchsfertig für<br />
Folgeanalysen.<br />
DNA-Folgeanalysen<br />
Blut ist ein einfaches und oft genutztes Probenmaterial<br />
für die gDNA-Aufreinigung.<br />
Die mit dem Maxwell 16 Blut-DNA-Aufreinigungs-Kit<br />
ausgelieferten Maxwell 16<br />
Reagenzien-Kartuschen sind optimiert für die<br />
Prozessierung eines weiten Bereiches frischer<br />
oder gelagerter Human- und Tierblutproben.<br />
Bis zu 400 Milliliter Blut liefern etwa 8 bis 16<br />
Mikrogramm gDNA, abhängig von der Leukozytenanzahl,<br />
bei exzellenter DNA-Reinheit<br />
und Effizienz in Folgeapplikationen wie etwa<br />
PCR-Analysen. Die Blutausgangsmenge kann<br />
ohne Verluste bei den PCR-Ergebnissen oder<br />
der Ausbeute an linearer DNA auf bis zu 10<br />
Mikroliter verringert werden. DNA wurde<br />
mit ähnlicher Ausbeute und Reinheit und<br />
ohne Beeinträchtigung des Resultats ebenso<br />
aus Blut in Citrat, EDTA- oder Heparin-haltigen<br />
Röhrchen aufgereinigt. Auch PCR-Multiplex-Analysen,<br />
die eine hohe DNA-Qualität<br />
erfordern, belegen die Qualität der mit dem<br />
Maxwell 16 aufgereinigten DNA. Bei der direkten<br />
Isolierung von DNA aus Blut mit dem<br />
Maxwell 16 Blood DNA-Aufreinigungskit<br />
wurden durch die Lagerungsbedingungen<br />
bedingte, negative Effekte, die bei der Aufreinigung<br />
mit anderen Systemen auftreten,<br />
nicht beobachtet. Normalerweise ist vor der<br />
DNA-Isolierung zunächst die Aufreinigung<br />
der Blutzellen erforderlich, was die „Handson“-Zeit<br />
erhöht und zu signifikanten DNA-<br />
Verlusten führen kann, wenn die Proben<br />
durch ungünstige Lagerbedingungen oder<br />
mehrfaches Einfrieren und Wiederauftauen<br />
beschädigt werden. Das Maxwell 16-System<br />
reinigt DNA aus Blut auf, das bei 4° C<br />
–20° C oder Raumtemperatur gelagert wird.<br />
Das System erfasst effizient DNA verschiedenster<br />
Größe und maximiert die Ausbeute<br />
auch von beschädigten Proben.<br />
Vorgefüllte Reagenzkartuschen für<br />
diverse Applikationen<br />
Das Maxwell 16-System verwendet drei<br />
verschiedene Kits mit vorgefüllten Reagenzkartuschen<br />
zur Aufreinigung von gDNA<br />
aus einem breiten Spektrum verschiedener<br />
Probenmaterialien, darunter humane und<br />
tierische Ganzblutpräparate, Leukozytenfilme,<br />
Tier- und Pflanzenzellen, eukaryotische<br />
und prokaryotische Zellen sowie ganze<br />
Organismen wie Drosophila. Tierblut und<br />
verschiedene Tiergewebe wurden ohne<br />
vorherige Bearbeitung und Homogenisierung<br />
mit Hilfe von Maxwell 16 bearbeitet.<br />
Gewebestückchen (bis 50 mg) können direkt<br />
in die mit dem Maxwell 16 Tissue DNA-<br />
Aufreinigungskit ausgestatteten Maxwell<br />
16-Reagenzkartuschen appliziert werden.<br />
Die Eliminierung von Vorbereitungsschritten<br />
erlaubt es, die Produktivität zu steigern – Probensammlung<br />
und Datenanalyse benötigen<br />
anstelle von zwei Tagen nur noch einen Tag.<br />
Die aus verschiedensten Ausgangsmaterialien<br />
aufgereinigte DNA kann effektiv in<br />
Folgeanwendungen eingesetzt werden. DNA<br />
kann mit Hilfe von Reagenzkartuschen, die<br />
mit dem Maxwell 16 Cell DNA-Aufreinigungskit<br />
ausgestattet sind, direkt aus Zellen<br />
aufgereinigt werden. gDNA kann dabei aus<br />
in Suspension kultivierten Zellen sowie an<br />
Oberflächen angeheftete Zellen isoliert werden.<br />
Die Zellen werden dabei in Volumina<br />
von bis zu 400 Mikroliter gesammelt und<br />
bearbeitet, oder den Platten und zur Weiterbearbeitung<br />
gesammelten Zelllysaten kann<br />
Lyse-Puffer zugegeben werden.<br />
Auch eine Auswahl an prokaryotischen<br />
Organismen wurde getestet. Gram-negative<br />
Bakterien können ohne Vorbehandlung<br />
bearbeitet werden. Um optimale gDNA-<br />
Ausbeuten zu erzielen, empfiehlt sich bei<br />
Gram-positiven Bakterien eine einfache<br />
Vorbehandlung.<br />
Um die Flexibilität des Maxwell 16-Systems<br />
zu überprüfen, wurde seine Leistungsfähigkeit<br />
an unterschiedlichsten Probenmaterialien<br />
gestestet, wie etwa menschlicher<br />
Lunge, Pflanzenblättern und Drosophila.<br />
Die erhaltene DNA wurde durch Agarose-<br />
Gelelektrophorese visualisiert. Andere Probenmaterialien<br />
wie menschliches Haar und<br />
Mundschleimhautabstriche können ebenfalls<br />
unter Einsatz des Maxwell 16 Tissue DNA<br />
18 | 8. Jahrgang | Nr. 5/2007 LABORWELT