Ausgabe Herbst - 2005 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
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Zentraler Beitrag: Krankheitsbilder<br />
mit einer COPD, aber nicht nur bei diesen, auch auf<br />
deren Körpergewicht achten.<br />
Bei einer schweren COPD ist für die Betroffenen aufgrund<br />
des für das Atmen erforderlichen hohen Energiebedarfs<br />
das Risiko abzumagern oder gar unterernährt<br />
zu sein relativ hoch. Umgekehrt bedeutet ein Übergewicht<br />
eine zusätzliche Belastung für das Herz-Kreislaufsystem,<br />
für die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit<br />
sowie für das Risiko an Altersdiabetes zu erkranken.<br />
Weil vor allem Patienten mit einer COPD überwiegend<br />
schon älter sind und eventuell schon mehrere<br />
Krankheiten haben, ist in solchen Fällen eine „ganzheitliche“<br />
Therapie erforderlich. Die genannten Aspekte sollten<br />
deshalb in dem Gespräch mit dem Patienten vom<br />
„guten“ Arzt zumindest nachhaltig angesprochen werden.<br />
Fazit<br />
Die Messlatte, die bei der Beurteilung der Qualität eines<br />
Arztes angelegt wurde, ist – zugegebenermaßen – sehr<br />
hoch, vielleicht sogar zu hoch. Es mag sein, dass es den<br />
beschriebenen idealen Arzt in der Wirklichkeit aus vielerlei<br />
Gründen gar nicht geben kann. Wenn der Arzt, der<br />
Ihre Atemwegserkrankung behandelt, das eine oder andere<br />
Qualitätsmerkmal nicht erfüllt, sprechen Sie den jeweiligen<br />
„Mangel“ einmal an, vielleicht hat der Arzt in der<br />
Hektik seines Praxisalltags einfach nicht an den einen<br />
oder anderen Aspekt gedacht. Menschen mit einer chronischen<br />
Atemwegserkrankung sollten stets mündige Patienten<br />
sein, also Patienten, die gelernt haben, mit ihrer Krankheit<br />
auch und gerade in eigener Verantwortung umzugehen.<br />
Die Kompetenz, die man dazu braucht, können und<br />
müssen Sie sich allerdings selbst erarbeiten,<br />
z.B. mit Hilfe einer Selbsthilfeorganisation<br />
wie der <strong>Patientenliga</strong> <strong>Atemwegserkrankungen</strong>.<br />
Autor:<br />
Dr. rer. pol. Helmut Berck<br />
Lindenstraße 26 ● 55130 Mainz<br />
Patienten fragen – Experten antworten<br />
Unter dieser Rubrik wollen wir auch in<br />
Zukunft allgemein interessierende Fragen in<br />
der „Luftpost“ von Experten beantworten lassen.<br />
Wenn Sie solche Fragen haben, bitten<br />
wir Sie, uns zu schreiben.<br />
Richten Sie Ihre Fragen schriftlich an die<br />
Redaktion „Luftpost“ ● c/o PCM<br />
Wormser Str. 81 ● 55276 Oppenheim<br />
Stichwort:<br />
Patienten fragen – Experten antworten<br />
Lungenentzündung<br />
Die unterschätzte Volkskrankheit<br />
Was ist eine Lungenentzündung (Pneumonie)?<br />
Bei den sogenannten „unteren Atemwegsinfektionen“,<br />
das heißt Infektionen unterhalb des Kehlkopfes, werden<br />
Lungenentzündung (Pneumonie) und Bronchitis voneinander<br />
unterschieden. Während bei der, meist wesentlich<br />
harmloseren, Bronchitis die großen Bronchien<br />
betroffen sind, ist die Pneumonie eine Entzündung der<br />
kleinsten Bronchien und der Lungenbläschen.<br />
Anatomie der unteren Atemwege<br />
Ursache dieser Entzündung ist eine Infektion mit verschiedenen<br />
Keimen. Bislang sind mehr als 100 Krankheitserreger<br />
bekannt, die Atemwegsinfektionen auslösen<br />
können. Bei der Bronchitis sind es meist Viren, bei<br />
der Pneumonie überwiegend Bakterien. Es gibt jedoch<br />
auch durch Viren bedingte Pneumonien bzw. Pneumonien,<br />
die durch die gemeinsame Infektion von Viren<br />
und Bakterien ausgelöst werden.<br />
Formen der Pneumonie<br />
Abhängig davon, wo der Patient an der Pneumonie<br />
erkrankt, wird zwischen ambulant erworbener (das<br />
heißt im privaten oder beruflichen Umfeld) oder der<br />
nosokomialen (im Krankenhaus erworben) Pneumonie<br />
unterschieden. Studien zeigen, dass sich das Erregerspektrum<br />
zwischen diesen beiden Arten unterscheidet.