Ausgabe Herbst - 2005 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
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Ihr Arzt informiert<br />
Zähflüssigkeit (Viskosität) kontrolliert<br />
werden. Während die<br />
Viskosität immer durch entsprechende<br />
Maßnahmen niedrig<br />
gehalten werden muss (s.u.), sind<br />
die Zunahme der Menge des<br />
Auswurfs und/oder zunehmende<br />
Verfärbung des Auswurfs nach<br />
Zäher<br />
gelb-grün untrügliche Zeichen Bronchialschleim<br />
einer drohenden Verschlechterung,<br />
häufig durch Viren oder Bakterien verursacht.<br />
Die Atemnot muss beobachtet werden: Abnahme der<br />
Belastbarkeit, vermehrte Atemgeräusche, Engegefühl<br />
über dem Brustkorb, bis hin zur steigenden Ruheatemnot<br />
sind Warnsignale, um dringend aktiv gegen eine weitere<br />
Verschlechterung anzugehen.<br />
Es gibt weitere Krankheitszeichen: Das Bedarfsspray<br />
wird ohne erkennbare Ursache häufiger als sonst benötigt.<br />
Ein Peakflow-Meter kann einzelnen COPD-Patienten<br />
ebenfalls bei der Eigenkontrolle nützlich sein, ist aber in<br />
der Regel für diese Patientengruppe entbehrlich.<br />
Bevor die Bronchien in Mitleidenschaft gezogen werden,<br />
zeigen sich die Zeichen eines viralen Infekts oft bereits<br />
anderswo: Schnupfen, Halsschmerzen, Kopfweh, Gliederschmerzen,<br />
Abgeschlagenheit, Frösteln, vermehrtes<br />
Schwitzen. Auch bei Auftreten dieser Beschwerden gilt es<br />
bereits zu reagieren, möglichst noch bevor die Bronchien<br />
betroffen sind; vielleicht kann dadurch sogar ein Übergreifen<br />
des Infekts von den oberen Atemwegen auf die<br />
Bronchien verhindert werden.<br />
Auch bei allmählicher Zunahme der Bronchitis-Beschwerden,<br />
auch ohne eine Infektion oder Erkältung, muss<br />
regiert werden. Gehen Sie zu Ihrem Arzt, lassen Sie sich<br />
untersuchen, lassen Sie z.B. einen Lungenfunktions-Test<br />
machen.<br />
Wie behandelt man eine Exazerbation?<br />
Die Devise lautet: Atemwege offen halten!<br />
Dies betrifft zuallererst die Nase: Die Befeuchtung der<br />
Einatemluft durch die Nase trägt gerade in den Wintermonaten<br />
mit trockener Luft zum Schutz der Bronchien<br />
wesentlich bei. Erreicht wird dies durch ein Schnupfenspray<br />
oder entsprechende Nasentropfen, die jedoch<br />
nur für die Dauer des Schnupfens, maximal sieben<br />
Tage, genommen werden. Jeder Patient sollte sich solch<br />
ein Schnupfenspray vorsorglich in der Apotheke besorgen,<br />
da mit durchschnittlich zweimal Schnupfen pro<br />
Jahr zu rechnen ist. Bei chronisch behinderter Nasenatmung<br />
müssen andere Medikamente, z.B. lokal in der<br />
Nase wirkende Kortisonpräparate, eingesetzt werden;<br />
sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.<br />
Bronchien offen halten: Möglichst weite Atemwege<br />
reduzieren die Atemnot und sind die Voraussetzung für<br />
Gutes Argument für den Grippeschutz<br />
Bei Grippewellen steigt die Anzahl der Patienten,<br />
die wegen Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />
in die Klinik kommen. Auch wird ein großer<br />
Teil der Todesfälle bei Grippewellen durch<br />
die Gefäßerkrankungen verursacht.<br />
Dass zudem eine Grippe-Impfung einen gewissen<br />
Schutz vor Infarkten bietet, dafür mehren<br />
sich die Hinweise, etwa aus Beobachtungsund<br />
Fall-Kontroll-Studien sowie aus großen<br />
Kohortenstudien. Forscher aus Ludwigshafen<br />
haben jetzt eine weitere solche Untersuchung<br />
mit günstigen Ergebnissen für die Influenza-<br />
Impfung vorgelegt.<br />
Über die Gründe für die Schutzwirkung der<br />
Vakzine vor Gefäßereignissen kann bisher nur<br />
spekuliert werden. Da an der Atherosklerose<br />
entzündliche Prozesse beteiligt sind, könnten<br />
Virusinfekte den Verlauf ungünstig beinflussen.<br />
Unabhängig von der Klärung dieser Frage ist<br />
der potentielle Schutz vor Herz- und Hirninfarkten<br />
ein weiteres gutes Argument für die<br />
Grippe-Impfung. Damit lassen sich häufig<br />
auch Menschen überzeugen, die der<br />
Prophylaxe zunächst eher abgeneigt sind.<br />
Denn möglichst alle Menschen über 60<br />
Jahre, chronisch Kranke jeden Alters und<br />
Menschen mit beruflichen Risiken sollten jetzt<br />
wieder die jährliche Impfung bekommen.<br />
Autor: Wolfgang Geissel<br />
Quelle: Ärzte Zeitung vom 04.08.<strong>2005</strong><br />
eine optimale Bronchusdrainage, also das Freihalten<br />
der Bronchien von Schleim.<br />
Bei Verschlechterungen verengen sich die Bronchien<br />
weiter, also reichen die Basismedikamente nicht mehr<br />
aus: Es muss zusätzlich eine Bedarfsmedikation eingesetzt<br />
werden. Diese sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen;<br />
da die Verschlechterung jedoch auch zu einer<br />
Zeit eintreten kann, in der Sie Ihren Arzt nicht erreichen<br />
können z.B. am Wochenende, sollten Sie die entsprechenden<br />
Medikamente zu Hause bereithalten. Ihr Arzt<br />
sollte in einem Notfall- oder Aktionsplan deren Einsatz<br />
festgelegt und Ihnen die entsprechenden Medikamente<br />
verordnet haben.<br />
Das wichtigste Bedarfsmedikament, das kurzwirksame<br />
bronchienerweiternde Spray oder der Pulverinhalator,