Ausgabe Herbst - 2005 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
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Ihr Arzt informiert<br />
unterschiedlichen Sauerstoffmengen in Ruhe, unter<br />
körperlicher Belastung und während des Schlafes<br />
getestet werden, bis die Sauerstoffsättigung auf > 90%<br />
bzw. das pa02 auf > 60 mm Hg ansteigt. Die Interpretation<br />
des pa02 sollte immer im Zusammenhang mit<br />
dem paC02 erfolgen. Für die körperliche Belastung<br />
hat sich der Sechs-Minuten-Gehtest durchgesetzt mit<br />
Angabe der Gehstrecke und der subjektiv empfundenen<br />
Atemnot nach der Borg-Skala.<br />
Sauerstoffquellen<br />
Für die Langzeit-Sauerstofftherapie zu Hause gibt es<br />
entsprechend dem Heil- und Hilfsmittelkatalog zwei<br />
Systeme, den herkömmlichen Sauerstoffkonzentrator<br />
mit Gasdruckflaschen zur Überbrückung bei Mobilitätswunsch<br />
und das Flüssigsauerstoffsystem.<br />
Der Sauerstoffkonzentrator wiegt etwa 20 Kilogramm,<br />
er gewinnt aus der Raumluft mit einen Kompressor den<br />
Sauerstoff. Das elektrisch betriebene Gerät erzeugt<br />
einen Geräuschpegel von 42 - 48 dB. Die neue Generation<br />
der „Flüsterkonzentratoren“ ist mit 38 dB deutlich<br />
leiser. Der Patient atmet den Sauerstoff über einen maximal<br />
15 Meter langen Schlauch über die Nase ein. Seine<br />
Mobilität hat daher einen Radius von genau 15 Metern.<br />
Der Konzentrator ist damit nur für Patienten geeignet,<br />
die immobil sind und ihre Wohnung nicht mehr verlassen<br />
können. Die Stromkosten müssen von den Krankenkassen<br />
übernommen werden. Im Trend sind kompakte Reisekonzentratoren<br />
mit integriertem Zwölf-Volt-Netzteil und<br />
Sauerstoffversorgung<br />
einem Gewicht von zwölf Kilogramm und als Ausblick<br />
sogar kleine tragbare vier Kilogramm schwere<br />
Konzentratoren, die immer mehr Mobilität ermöglichen.<br />
Für kurze Strecken, z.B. Arztbesuche, stehen dem Patienten<br />
Gasdruckflaschen zur Verfügung, die unter einem<br />
Druck von 200 bar Sauerstoff enthalten. Eine 0,8 Liter<br />
Stahlflasche wiegt mit Armaturen 2,5 Kilogramm, eine<br />
zwei Liter-Gasdruckflasche sieben Kilogramm, so dass<br />
der Gewinn an Mobilität durch das zu tragende Gewicht<br />
weitgehend aufgehoben wird. Gasdruckflaschen<br />
(GOX) eignen sich daher nur zur Überbrückung bei<br />
noch geringer Mobilität.<br />
Das Flüssigsauerstoffsystem (LOX) zeichnet sich durch<br />
die günstige Gewichts-Mengen-Relation tiefkalten Sauerstoffs<br />
aus. Die Ein-Liter-LOX-Flasche enthält 800 bis 1200<br />
Liter gasförmigen Sauerstoff für 6,6 bis zehn Stunden<br />
Therapie bei einer Flussrate von zwei Liter Sauerstoff/<br />
min., wiegt aber nur 3,3 bis 3,6 kg. Durch Sparsysteme,<br />
die nur beim Einatmen den Sauerstoff freigeben, kann<br />
die Nutzungsdauer eines Tanks verdoppelt werden, die<br />
Mobilität deutlich gesteigert und der Sauerstoffbedarf<br />
erheblich reduziert werden. Demandsysteme können<br />
als kleine Zusatzgeräte sowohl an dem stationären als<br />
auch an dem mobilen Sauerstofftank befestigt werden.<br />
Der Trend geht zu pneumatisch gesteuerten<br />
Sparventilen, die in den kleinen, mobilen Vorratskannen<br />
integriert sind. Sparsysteme müssen vor Benutzung<br />
getestet werden, da nicht<br />
jeder Patient für diese<br />
Form der Sauerstoffversorgung<br />
geeignet ist.<br />
Zum Transport eignen<br />
sich Tragehilfen wie<br />
Rucksack oder Caddy.<br />
Für ein kosmetisch unauffälliges<br />
Erscheinungsbild<br />
sorgt ein in eine optische<br />
Brille integrierter<br />
Sauerstoffschlauch.<br />
Sauerstoffbrille<br />
Kontrollen bei der LOT<br />
Die LOT ist eine lebenslängliche Therapie, die sich immer<br />
wieder dem Krankheitszustand und den Bedürfnissen<br />
des Patienten anpassen muss. Infekte oder zunehmende<br />
Erschöpfung der Atempumpe machen neue Konzepte<br />
notwendig . Nach den Empfehlungen der Deutschen<br />
Gesellschaft für Pneumologie sind alle drei Monate<br />
Kontrollen der Blutgase bei einem Facharzt notwendig.<br />
Rechtsgrundlagen<br />
Nach einem neuen Bundessozialgerichtsurteil soll ein<br />
Hilfsmittel unmittelbar die Behinderung eines Patienten<br />
ausgleichen. Sauerstoff ist ein Hilfsmittel und soll dem