Ausgabe Herbst - 2005 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.
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Eine weitere Form des Hustens ist der trockene Husten,<br />
der unproduktive Husten. Kennen Sie diesen lästigen<br />
Kitzel im Hals, z.B. bei angestrengtem Atmen in<br />
Belastungssituationen? Dieser Husten entsteht durch<br />
Reizung der überempfindlichen Hustenrezeptoren.<br />
Bereits durch schnelle Luftströmung und gepresstes<br />
Ausatmen beim Lachen oder langem Sprechen, bei zu<br />
schnellem Treppe gehen, kann diese Reizung ausgelöst<br />
werden. Diese Reaktion lässt sich vermindern, indem<br />
die Luft weniger schnell an den Rezeptoren vorbei<br />
strömt.<br />
Lässt sich die Ursache nicht vermeiden und nehmen Sie<br />
den Hustenreiz wahr, so gilt es, Folgendes zu tun:<br />
Nasenenge<br />
Bilden Sie mit Zeige- und Mittelfinger ein V und legen<br />
Sie die Finger beidseitig an die Nasenflügel. Mit diesem<br />
Finger-V engen Sie Ihre Nasenflügel geringfügig<br />
durch leichten Zug nach unten ein (siehe Foto 3).<br />
Atmen Sie durch diese Nasenenge langsam ein- und<br />
aus, bis der lästige Hustenreiz verschwunden ist.<br />
Zwischen Ein- und Ausatmung halten Sie eine Pause<br />
von zwei bis drei Sekunden ein. Sollten Sie nach mehrmaligen<br />
Wiederholungen dennoch husten müssen, so<br />
verschließen Sie<br />
Ihren Mund mit<br />
dem Handrücken<br />
und husten durch<br />
die Nase. Häufig<br />
lässt sich auch<br />
das störende<br />
„Konzerthusten“<br />
mit dieser<br />
Technik<br />
vermeiden.<br />
Foto 3<br />
Grundsätzlich gilt bei trockenem Hustenreiz:<br />
● vermeiden Sie gepresstes Ausatmen und längeres<br />
Luftanhalten<br />
● vermeiden Sie tiefe Atemzüge<br />
● ggf. gegen geschlossene Lippen, Handrücken oder<br />
in ein Taschentuch husten<br />
Autorin:<br />
Dorothea Pfeiffer-Kascha<br />
Physiotherapie-Praxis Röske<br />
Hofkamp 33<br />
42103 Wuppertal<br />
Tel.: (02 02) 31 38 02<br />
Physiotherapie Luftpost<br />
Schleimlösung bei COPD- und<br />
Asthmapatienten mittels<br />
„Flutter“ und „RC-Cornet“<br />
Bei obstruktiven und zum Teil auch restriktiven<br />
(Gasaustauschfläche betreffenden) <strong>Atemwegserkrankungen</strong><br />
sind die Atemwege oftmals durch Schleim verlegt.<br />
Die Selbstreinigung der Bronchien reicht häufig<br />
nicht aus, so dass zusätzliche Massnahmen nötig sind,<br />
um festsitzendes Sekret zu lockern und zu entfernen.<br />
Eine individuelle Kombination verschiedener Maßnahmen<br />
erleichtert und beschleunigt diesen Prozess.<br />
Eingesetzt werden u.a. folgende Geräte:<br />
Abb. 1: Flutter VRP1 Abb. 2: Durchführung<br />
Der Flutter VRP1 (Abb.1) ist ein handliches Taschengerät<br />
zur Behandlung der Atemwege im Sekretfall. Er<br />
erleichtert die Bronchialreinigung. Bestehend aus einem<br />
Hauptteil mit Mundstück, dem kreisförmigen Trichter,<br />
der rostfreien Metallkugel im Inneren des Trichters und<br />
dem abschraubbaren, mit Löchern versehenen Kopfteil.<br />
Beim Ausatmen erzeugt das Gerät automatisch kontrollierte<br />
positive Druckschwankungen, deren Frequenz<br />
man variieren kann, abhängig von der Stärke des<br />
Ausatemflusses.<br />
Im Ruhezustand liegt die Kugel fest im Trichter und versperrt<br />
den Ausatemkanal. Während der Einatemphase<br />
durch die Nase wird der Flutter VRP1 noch nicht miteinbezogen.<br />
Erst beim Ausatmen wird die Kugel im<br />
Trichter nach oben gepustet. Die Luft kann entweichen<br />
und der Druck am Mundstück sinkt. Die Kugel rollt<br />
zurück und verschließt den Trichter erneut. Dieser<br />
Vorgang Öffnen/Schließen wiederholt sich rhythmisch<br />
während der gesamten Ausatmung. Die optimale<br />
Frequenz der Kugelbewegung ist abhängig von der<br />
Stellung des Gerätes im Raum. Die Sekretdrainage<br />
(Abb. 2) mittels des Flutter VRP1 wird vorwiegend im<br />
Sitzen durchgeführt und bewirkt über Vibrationen eine<br />
Lockerung und Verflüssigung des zum Teil sehr zähen<br />
Bronchialschleims. Der Schleim wird durch die starken<br />
Beschleunigungen des Ausatemstroms nach oben transportiert<br />
und kann in der Regel mit ein bis zwei<br />
Hustenstößen ausgeworfen werden. Fällt Kindern die<br />
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