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Ausgabe Herbst - 2005 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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sollten Sie sowieso immer dabei haben. Setzen Sie es<br />

ein, sobald sich irgendeine Form von erschwerter Atmung<br />

einstellt, auch vorbeugend vor Belastungen. Sie sollten<br />

das Bedarfsspray immer auch mit atemerleichternden<br />

Techniken kombinieren. Dies gilt vor allem für die sogenannte<br />

Lippenbremse, die die Bronchien bei der<br />

Ausatmung stabilisieren hilft und damit der zunehmenden<br />

Überblähung entgegenwirkt. Auch atemerleichternde<br />

Körperstellungen helfen die Atemarbeit zu vermindern<br />

und damit die Atemnot zu reduzieren. Das Bedarfsspray<br />

können Sie bei unzureichender Wirkung nach zehn<br />

Minuten nochmals einsetzen. Sie sollten aber unbedingt<br />

die maximale Anzahl der Hübe, die Sie pro Tag nehmen<br />

dürfen und die Ihr Arzt festgelegt hat, beachten.<br />

Ergänzend sind Theophyllin-Tropfen oder eine schnellwirkende<br />

Theophyllin-Brausetablette gut geeignet, die<br />

Bronchien zu erweitern. Ihre langwirkenden Theophyllintabletten<br />

sollten Sie nicht zusätzlich einnehmen.<br />

Das wichtigste Medikament beim Auftreten einer spürbaren<br />

Verschlechterung der Atemsituation ist jedoch Kortison<br />

in Tablettenform. Es konnte bewiesen werden, dass damit<br />

Infekte weniger schwer verlaufen und schneller abklingen.<br />

Es wird empfohlen, beim Auftreten von vermehrter Atemnot,<br />

die auf das Bedarfsspray unzureichend anspricht,<br />

Kortisontabletten einzunehmen, und zwar sofort und<br />

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Ihr Arzt informiert Luftpost<br />

unabhängig von der Tageszeit. Die Dosis sollte, nach<br />

internationalen Empfehlungen, 20 bis 40 Milligramm<br />

betragen; unserer Erfahrung nach reichen 20Milligramm,<br />

frühzeitig genommen, aus. Am nächsten Morgen sollte<br />

diese Dosis unbedingt nochmals genommen werden,<br />

etwa fünf Tage lang. Dann kann, wenn eine entsprechende<br />

Verbesserung eingetreten ist, auf 10 Milligramm<br />

reduziert werden. Bis dahin hat man aber auch Gelegenheit,<br />

mit dem betreuenden Hausarzt oder Lungenfacharzt<br />

das weitere Vorgehen abzustimmen.<br />

Antibiotika sind bei Vorhandensein von eitrigem Auswurf<br />

ebenfalls zu empfehlen, jedoch nicht mit gleicher<br />

Wichtigkeit und Dringlichkeit wie Kortisontabletten bei<br />

Atemnot. In Zweifelsfällen und bei Zunahme der Atemnot,<br />

Auftreten von Fieber, Schmerzen im Brustkorb,<br />

Unruhe oder Angst sollte immer<br />

dringend ein Arzt zu Rate<br />

gezogen bzw. gerufen werden.<br />

Autor:<br />

Oberarzt Dr. Michael Wittmann<br />

Klinik Bad Reichenhall<br />

Salzburger Strasse 8-11<br />

83435 Bad Reichenhall<br />

www.klinik-bad-reichenhall.de<br />

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