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Ausgabe Herbst - 2005 - Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.

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42<br />

Hustentechniken<br />

Physiotherapie<br />

Husten stellt einen Schutzmechanismus des Körpers dar,<br />

der verhindert, dass eingeatmete Reizstoffe,<br />

Schmutzpartikel, zu kalte Luft etc. tief in die Lunge eindringen.<br />

Zugleich ist Husten aber auch ein Teil des Reinigungsmechanismus<br />

der Bronchialschleimhaut. Ist z.B. vermehrt<br />

Sekret in den oberen Atemwegen vorhanden, so<br />

reizt das Sekret die Hustenrezeptoren in der<br />

Schleimhaut, Husten ist die Folge.<br />

Kein Problem, sofern das Sekret mit ein bis zwei Hustenstößen<br />

effektiv aus dem Bronchialsystem entfernt werden<br />

kann.<br />

Doch ein Problem bei der COPD, da neben der veränderten<br />

Sekretproduktion die Stabilität der Atemwege<br />

verringert ist. Die mechanischen Voraussetzungen für<br />

effektives Husten können deutlich eingeschränkt sein.<br />

Heftige, wiederholte Hustenstöße können die<br />

Atemwege derart zusammendrücken (Bronchialkollaps),<br />

dass das Sekret nur sehr unvollständig oder gar nicht<br />

mundwärts transportiert wird.<br />

Eine weit verbreitete Meinung soll vorab korrigiert werden:<br />

„Wenn in der Lunge Schleim ist, muss der auch<br />

raus, egal wie.“ Richtig ist aber, dass der Schleim auf<br />

eine schonende, nicht das Herz-Kreislaufsystem belastende<br />

Art und Weise entfernt werden muss.<br />

Eine leicht auszuführende Übung, regelmäßig angewandt,<br />

verspricht Linderung:<br />

Morgendliche Übung mit dem Strohhalm<br />

Alles, was Sie benötigen, ist ein ca. acht Zentimeter langes<br />

Stück Trink-Strohhalm.<br />

Legen Sie sich morgens vor dem Aufstehen in Ihrem<br />

warmen Bett auf die Seite. Das obere, angewinkelte<br />

Bein fällt über das untere Bein, so liegen Sie stabil.<br />

Legen Sie nun die obere Hand in den Nacken und drehen<br />

Sie den Oberkörper weit nach vorne und weit<br />

nach hinten. Das Becken und die Beine bleiben liegen.<br />

Mit der ruhigen, tiefen Einatmung durch die Nase dre-<br />

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hen Sie sich möglichst soweit nach vorne, bis der obere<br />

Ellbogen die Matratze berührt (siehe Foto 1). Halten<br />

Sie eine Pause von zwei bis drei Sekunden ein.<br />

Während des Nachhintendrehens blasen Sie die Luft<br />

etwas länger als gewöhnlich durch das Stück<br />

Strohhalm aus (siehe Foto 2). So wird mit Hilfe der<br />

Bauchmuskulatur das gelöste Sekret besser mundwärts<br />

transportiert. Wiederholen Sie die Übung auch auf der<br />

anderen Seite. Ist das Sekret nach mehrmaligen<br />

Wiederholungen in der oberen Luftröhre angekommen,<br />

so husten Sie einmal kräftig. Vermeiden Sie in dem<br />

Moment vermehrtes Husten!<br />

Foto 2<br />

Foto 1<br />

Grundsätzlich gilt bei produktivem Husten:<br />

● nicht schon beim ersten Anzeichen von Sekret<br />

husten<br />

● erst husten, wenn Sie das Sekret in der oberen<br />

Luftröhre spüren<br />

● trinken Sie entsprechend der ärztlichen Empfehlung<br />

● schauen Sie sich das Sekret zur Beurteilung von<br />

Farbe, Menge und Beschaffenheit an<br />

Fachklinik Aukrug<br />

Rehabilitationsklinik für<br />

Lungen- und Bronchialheilkunde, Orthopädie und Psychosomatik<br />

Telefon: 0 48 73 / 90 97 - 0<br />

E-Mail: Info@fachklinik-aukrug.de Internet: www.fachklinik-aukrug.de

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