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Pergamon reloaded<br />
100 Jahre später meldet dpa: »Es soll ein Höhepunkt des Berliner Kulturjahres werden, die Veranstalter<br />
erwarten 1,8 Millionen Besucher: Mit der Ausstellung »Pergamon« will die Antikensammlung<br />
im Herbst die untergegangene griechische Metropole in der heutigen Türkei virtuell wiederauferstehen<br />
lassen.« Vom 30. September an werden die Besucher ein Jahr lang die totale<br />
Raumfiktion erleben – doch anders als angesichts der statischen Monumente, die zwar durch<br />
ihre schiere Größe sprechen, aber fast stumm sind, wenn es darum geht, von ihrem originalen<br />
Ort in der Antike zu zeugen. In diesem Panorama des 21. Jahrhunderts geht die Sonne auf und<br />
unter, der Alltag des Jahres 129 ist zu hören. Wer will, kann einen Turm besteigen und das Ganze<br />
von oben betrachten, fast wieder wie eines der kleinen Korkmodelle. Alles eine Frage des Standorts<br />
und der Perspektive – und wieder ist die Größe der antiken Wirklichkeit gebannt. »Die Antikensammlung<br />
zeigt im Nordflügel des Museums dazu 400 Objekte vom Ausgrabungsort in originalen<br />
architektonischen und funktionalen Zusammenhängen«, kündigt Andreas Scholl an. Da,<br />
wo sonst »nur« der Altar zu sehen ist, einst errichtet, um vom Kampf der Götter gegen die Giganten<br />
zu künden. In unbedeutenden Provinzstädten baut man so etwas nicht.<br />
Pergamon war eine mächtige Stadt an der türkischen Westküste, im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr.<br />
Hauptstadt eines gewaltigen Reiches, das große Teile der heutigen Türkei umfasste. Die Könige<br />
von Pergamon, die nach ihrem Ahnherrn Attalos die Attaliden genannt werden, bauten ihre Residenz<br />
nach dem Vorbild Athens zu einer glanzvollen Metropole aus.<br />
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