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56<br />
im porträt<br />
Schneider. »Wir wissen aber noch nicht, wie intensiv der Eingriff des<br />
Menschen in den Naturraum war.« Seit 100 Jahren wird nämlich darüber<br />
diskutiert, ob der Fluss Kaikos vielleicht weiter nördlich in die Ägäis<br />
mündete, bei Atarneus also, oder ob er auch schon in der Antike seinen<br />
heutigen Lauf besaß, das heißt, 25 Kilometer weiter südlich das Meer<br />
erreichte. Seit dem dritten vorchristlichen Jahrhundert erleidet Atarneus<br />
einen Bedeutungsverlust. Hat dabei das Wetter Schicksal gespielt, hat es<br />
also weniger geregnet, ist eine der Fragen der Geowissenschaftler. Ist die<br />
Gegend versumpft, mit der Folge, dass sich die Malaria ausbreitete? –<br />
Ein Verdacht, der sich aus einer Textstelle bei Strabon nährt. Haben die<br />
Menschen daraufhin die Region verlassen? Oder wurde der Fluss gar<br />
künstlich umgeleitet? Was immer die Ursachen sind, denen das interdisziplinäre<br />
topoi-Team der Area A auf der Spur ist: Wasserwege und die<br />
Verbindung zum Meer sind lebenswichtig für das Wohlergehen von<br />
Siedlungen. Und während Atarneus in die Bedeutungslosigkeit sank,<br />
excellence<br />
wuchs Pergamon zu einer glänzenden Metropole heran. ( vgl. auch cluster<br />
»Pergamon reloaded«, S. 23 ff.)<br />
Was also genau tut der Geograph? »In der ersten Geländekampagne<br />
wurde am Burgberg von Atarneus eine Fläche von einem Quadratkilo-<br />
top<br />
The formation and transformation of space and knowledge in an