50 Jahre Putzmeister - Karl Schlecht
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Kugelventile nicht passierten und Getriebebrüche<br />
verursachten. Trotz dieses Misserfolgs<br />
erreichte die Pumpe schon eine Förderhöhe<br />
von 27 m und eine Fördermenge von<br />
10 m 3 /h.<br />
Die von einem Deutsch-Amerikaner mit gegründete<br />
Firma Torkret übernahm 1932<br />
diese Konstruktion und entwickelte sie weiter.<br />
Während die erste Maschine mit mechanischem<br />
Antrieb noch eine stehende einzylindrige<br />
Plunger-Pumpe mit 180 mm<br />
Zylinderdurchmesser, 180 mm Kolbenhub<br />
und Kugelventilen einschließlich nachgeschaltetem<br />
Dämpfungskessel war, besaß die<br />
weiter entwickelte Pumpe ("Torkret, System<br />
Giese-Hell") schon liegende Zylinder. Die<br />
Kugelventile öffneten nicht mehr nach oben,<br />
sondern nach unten. Dadurch musste der<br />
Beton nicht mehr wie beim Prototyp angesaugt<br />
werden.<br />
Betonpumpe wird weiter entwickelt<br />
1934 wurde die umgebaute und verbesserte<br />
Pumpe wahlweise mit ein oder zwei liegenden<br />
Zylindern ausgestattet. Sie erhielt anstelle<br />
der Kugelventile zwei zwangsgesteuerte<br />
Drehschieber pro Zylinder. Damit die<br />
Schieberstangen bei eingeklemmten Zuschlägen<br />
(Steinen) nicht beschädigt bzw.<br />
zerstört wurden, erwarb Torkret Mitte der<br />
1930er <strong>Jahre</strong> vom Niederländer Kooymann<br />
die Lizenz für dessen patentierte Betonpumpe<br />
mit federteleskopierenden Schieberstangen.<br />
Torkret hat die Lizenz für diese in<br />
Serie gebauten mechanischen Pumpen<br />
auch in die USA vergeben, u.a. an Rex<br />
(Milwaukee). Bis 1945 wurden in dieser<br />
Ausführung von der Torkret-Gesellschaft<br />
etwa 1.000 Betonpumpen verkauft. Nach<br />
Ablauf des Patentschutzes wurden die<br />
Schieberstangen von verschiedenen Herstellern<br />
kopiert. In Deutschland baute die<br />
Firma Kaiser eine vereinfachte mechanische<br />
Kolbenpumpe mit nur einem 3-Wege-Schieber,<br />
der später auch von Rex und anderen<br />
übernommen wurde.<br />
All diesen frühen Pumpen war gemeinsam,<br />
dass der Durchmesser von Förderzylinder<br />
und Rohrleitung gleich war. Denn wenn der<br />
Beton während des Druckhubs am Schieber<br />
„ausblutete“ und Stopfer verursachte, konnte<br />
er nur durch Rohre gleichen Durchmessers<br />
– wenn auch mit Einschränkungen<br />
- gefördert werden. Dieses Prinzip des „gleichen<br />
Querschnitts“ musste auch bei den ab<br />
1952 auf den Markt kommenden Flachschiebern<br />
beibehalten werden.<br />
Nach 19<strong>50</strong> setzte sich dann der hydraulische<br />
Antrieb – wie auf anderen Gebieten<br />
des Maschinenbaus auch – bei den Beton-<br />
pumpen mit Fördermengen von 46 m 3 /h bis<br />
110 m 3 /h durch. 1957/59 brachte Torkret<br />
die ersten PK 20-Betonpumpen mit wasserhydraulischem<br />
und ab 1959 mit ölhydraulischem<br />
Antrieb heraus. Von der PK 20 hat<br />
Torkret etwa 1.000 Stück ausgeliefert, die<br />
Fördermengen bis zu <strong>50</strong> m 3 /h erreichten.<br />
Überliefert ist, das zwei Maschinen des<br />
Typs PK 20 L innerhalb von zwei Monaten<br />
45.000 m 3 Beton auf 590 m Entfernung bei<br />
5 m Steigung durch 200er Rohre förderten.<br />
Nach 1960 hat auf dem Betonpumpenmarkt<br />
nach Einführung des Transoportbetons eine<br />
rasant verlaufende Entwicklung eingesetzt.<br />
Daran waren neben den bereits etablierten<br />
Betonpumpenherstellern (Torkret, BSM,<br />
Schwing und Wibau) im Wesentlichen auch<br />
Neueinsteiger, wie die Firmen Hünnebeck,<br />
<strong>Putzmeister</strong>, Stetter und Scheele als Torkret-<br />
Nachfolger maßgeblich beteiligt.<br />
Torkret-Betonpumpe<br />
mit liegendem Zylinder<br />
und federteleskopierender<br />
Schieberstange, unten<br />
in systematischer Darstellung(System<br />
Kooymann,<br />
Abb. Torkret)<br />
Rückblick<br />
Kaiser-Betonpumpe<br />
mit Rotorventil, ca. 1938 (Abb. Kaiser)<br />
Wasserhydraulische<br />
Einzylinder-Betonpumpe<br />
PK 20 von Torkret mit freifliegendem<br />
Förderkolben, ca. 1959 (Abb. Torkret)<br />
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