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50 Jahre Putzmeister - Karl Schlecht

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Die <strong>Putzmeister</strong>-Story<br />

mechanik · hydraulik · elektronik · radio control<br />

<strong>Putzmeister</strong> diversifiziert: Mit bewährter<br />

Pumpentechnik in neue Märkte<br />

Das <strong>Putzmeister</strong> Kerngeschäft war und ist<br />

die Rohrförderung von besonders schwierigen<br />

Medien. Nach dem Erfolg der Rohrweichen-Konstruktionen<br />

beim Pumpen von<br />

Beton, versuchte <strong>Karl</strong> <strong>Schlecht</strong> diese Technik<br />

auch für andere Förderaufgaben in<br />

Industrie, Bergbau und Tunnelbau anzuwenden.<br />

Diese Schritte dienten gleichzeitig<br />

der Diversifikation des Unternehmens, das<br />

etwas unabhängiger werden sollte von der<br />

Bauindustrie. Außerdem eröffnete die ungeheuer<br />

differenzierte Industrietechnik ein<br />

großes Marktpotential für die schon hoch<br />

entwickelte <strong>Putzmeister</strong>-Pumptechnologie.<br />

Sie basierte vor allem auf dem ölhydraulischen<br />

Antrieb, langem Kolbenhub und<br />

wenigen Rohrweichenumschaltungen. Zunächst<br />

waren es noch „normale“ Betonpumpen,<br />

die jetzt andere Medien förderten.<br />

Dann wurden die Pumpen zunehmend den<br />

veränderten Bedingungen angepasst.<br />

<strong>Putzmeister</strong> sprach jetzt von „Dickstoffpumpen<br />

für das Schlimmste“, die besonders<br />

schwierige Medien und Materialmassen förderten.<br />

Aber auch die Randbereiche der eigentlichen<br />

Pumpförderung gewannen zunehmend<br />

an Bedeutung. So die Vorrichtungen<br />

zum Vormischen und Dosieren der<br />

Dickstoffe und ihre Nachbehandlung sowie<br />

die elektronische Steuerung der kompletten<br />

Förderanlagen im Tag- und Nachtbetrieb,<br />

von einer entfernten Warte aus. Damit fand<br />

die <strong>Putzmeister</strong> Pumpentechnik ab etwa<br />

1977/78 neue Anwendungsfelder in der<br />

Industrie, insbesondere im Anlagenbau.<br />

Zunächst sind es noch Betonpumpen<br />

mit neuen Aufgaben<br />

So wurde beispielsweise am Assuan-Stausee<br />

eine stationäre PM Betonpumpe von einer<br />

französischen Großbaufirma zweckentfremdet,<br />

um die Schlammablagerung vom Grund<br />

des Stausees zu entfernen. Dazu hatte man<br />

die Pumpe auf einem Pontom aufgestellt,<br />

der in der Nähe des Staudamms verankert<br />

war. Ein Bagger an Bord übergab den<br />

Nilschlamm in den Betonpumpentrichter.<br />

Die Förderung der Sedimente erfolgte dann<br />

durch schwimmend verlegte Rohrleitungen<br />

ans Ufer.<br />

In Japan förderten <strong>Putzmeister</strong> Pumpen<br />

beim U-Bahnbau bald nicht nur Beton im<br />

Tunnel, sondern auch den beim Vortrieb<br />

anfallenden Abraum aus dem Tunnel heraus<br />

nach Übertage. Der Abtransport des<br />

Bodenmaterials – es handelt sich um feinen,<br />

fest sedimentierten Schlamm, so genannten<br />

„sea silt“ – galt in Japan als ein besonders<br />

schmutziges Geschäft. Durch den Einsatz<br />

Die <strong>Putzmeister</strong>-Story<br />

1977 976 1978 1979 196<br />

der PM (Beton) Pumpen änderte sich das<br />

Abraum-Handling jedoch völlig: Das Material<br />

wurde von der Tunnelbohrmaschine<br />

direkt der Pumpe zugeführt und durch eine<br />

Rohrleitung nach Übertage transportiert.<br />

Der große Durchbruch der Abraumförderung<br />

mit Pumpen gelang dann ab 1988<br />

beim Vortrieb des Eurotunnels unter dem<br />

Ärmelkanal (siehe S. 36 ff).<br />

Diese PM Betonpumpe fördert Tunnelabraum beim U-Bahnbau in Tokio<br />

Einsatz einer stationären Betonpumpe beim Entschlammen des Assuan-Stausees<br />

PM 4062 29<br />

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