50 Jahre Putzmeister - Karl Schlecht
50 Jahre Putzmeister - Karl Schlecht
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Motivation und Entscheidungsfreude<br />
<strong>Karl</strong> <strong>Schlecht</strong> – von Geschäftspartner und<br />
Firmenangehörigen auch KS genannt – hat<br />
Maximen, deren Gültigkeit durch seine<br />
Lebenserfahrung zementiert sind. Wer<br />
<strong>Schlecht</strong> heißt, muß gut sein: Er will jedoch<br />
nicht nur alles gut, sondern auch besser<br />
machen. Wer erfolgreicher Unternehmer<br />
sein möchte, so eine andere Erfahrung,<br />
braucht Beharrlichkeit und den auf Kompetenz<br />
fußenden Mut zu Entscheidungen,<br />
auch wenn er deren letzte Konsequenz noch<br />
nicht überblickt. Und wer ein Unternehmen<br />
leitet, das hält er für besonders wichtig,<br />
muss seine Mitarbeiter führend gewinnen.<br />
Denn über die Schwelle, die eine gewinnschwache<br />
von einer ertragsstarken Firma<br />
trennt, hilft nach seiner Überzeugung nur<br />
die hohe Eigenmotivation guter Mitarbeiter.<br />
Das, sagt <strong>Karl</strong> <strong>Schlecht</strong>, sei überhaupt „das<br />
Entscheidende“.<br />
Diplomarbeit mit Folgen<br />
Mit diesen Anforderungen an sich selbst ist<br />
der resolute Schwabe nicht schlecht gefahren.<br />
Aber auch eine glückliche Hand, wie sie<br />
beim besten Willen nicht zu erzwingen ist,<br />
verhalf ihm 1957 zur Gründung seines<br />
Ingenieurbüros. Als Maschinenbaustudent<br />
hatte er in den Semesterferien im väterlichen<br />
Geschäft die harte Arbeit mit dem<br />
Mörtel kennengelernt, der mühselig mit der<br />
Bütte geschleppt werden musste. „Aber so<br />
kurz vor Studienabschluss kam die Frage<br />
von meinem Vater: „Wia brengt mer dr Speis<br />
leichter do nuff?“ (Für die Nicht-Schwaben:<br />
„Wie bekommt man den Mörtel leichter dort<br />
hinauf?)“. Der junge Mann war neugierig<br />
geworden und begann, das Problem der<br />
Mörtelförderung praktisch und akademisch<br />
anzugehen. Die praktische Erfahrung aus<br />
dem väterlichen Betrieb und die Vision „...da<br />
könnte in Zukunft eigentlich was Interessantes<br />
daraus erwachsen...“, sollte für die<br />
spätere Entwicklung des Studenten <strong>Karl</strong><br />
<strong>Schlecht</strong> entscheidend sein.<br />
Mörtelpumpe P1<br />
vor der väterlichen Garage<br />
Als angehender Ingenieur hatte er jetzt<br />
auch das Thema für seine Diplomarbeit entdeckt:<br />
Konstruktion und Bau einer druckluftgetriebenen<br />
Membranpumpe zur Mörtelförderung.<br />
Und sie funktionierte nicht nur<br />
theoretisch auf dem Papier, sondern auch<br />
praktisch auf der Baustelle, jedenfalls solange<br />
nicht schlecht gemischter Mörtel die<br />
Membrane beschädigte.<br />
Das Ergebnis der Diplomarbeit funktionierte<br />
auch in der Praxis<br />
Das erste Eindüsen-Spritzgerät hatte<br />
noch viel Rückprall<br />
KS war in einem Handwerksbetrieb aufgewachsen<br />
und musste das Gefühl für Geschäftliches<br />
nicht erst erlernen: „Mein Vater<br />
hat seine Aufträge perfekt kalkuliert und<br />
wusste jedes Mal genau, was er verdient<br />
hatte. Und auch ich war immer, mit der Hand<br />
und dem Kopf, nahe dran am Geschäft und<br />
entwickelte ein Gespür dafür, wie etwas laufen<br />
kann.“ Eine weiterentwickelte Mörtelpumpe<br />
mit Dieselantrieb und höherem<br />
Förderdruck ging wenig später in Serie. Die<br />
erste Maschine aus dieser Baureihe verkaufte<br />
<strong>Schlecht</strong> an Gipsermeister Neubrand in<br />
Göppingen – Preis 15.000 DM. Montiert<br />
wurden die Verputzmaschinen nach eigenen<br />
Plänen und aus angelieferten Komponenten,<br />
zunächst in Lizenz in einer Freiburger, später<br />
in einer Münchener Maschinenfabrik in<br />
bescheidenen Stückzahlen. Nachdem beim<br />
Einsatz der Maschinen viele Probleme auftraten,<br />
löste KS die Zusammenarbeit mit diesen<br />
Partner auf: „Mir blieb jetzt nur noch,<br />
eine eigene Firma aufzubauen“.<br />
PM 4062 7<br />
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Die <strong>Putzmeister</strong>-Story<br />
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