50 Jahre Putzmeister - Karl Schlecht
50 Jahre Putzmeister - Karl Schlecht
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Die <strong>Putzmeister</strong>-Story<br />
98 1998 1999 2000 2001<br />
Blick in die PM-Zukunft<br />
Fünf Jahrzehnte hat <strong>Karl</strong> <strong>Schlecht</strong> jetzt die<br />
Entwicklung von <strong>Putzmeister</strong> geleitet und<br />
begleitet. Wie sieht er die Aufgaben bzw.<br />
möglichen Probleme der PM Gruppe in den<br />
kommenden <strong>Jahre</strong>n?<br />
KS: „Die Zukunft der <strong>Putzmeister</strong> Firmenfamilie<br />
wird am besten gesichert, wenn wir<br />
unseren bisher eingeschlagenen Weg konsequent<br />
weitergehen, im Sinne unserer bewährten<br />
Unternehmens-Philosophie und<br />
unter Wahrung unserer Prinzipien. Dabei<br />
wollen wir, mit Blick auf die vielen aufstrebenden<br />
globalen Märkte uns vorrangig konzentrieren<br />
auf unser in sich wachsendes<br />
Kerngeschäft weltweit, nämlich auf die<br />
Rohrförderung von besonders schwierigen<br />
Medien und die damit direkt verwandten<br />
Aktivitäten.<br />
Mit noch mehr Präsenz vor Ort und mit<br />
Innovationen in allem was wir tun, sehen<br />
wir die beste Möglichkeit, unser traditionell<br />
gesundes Wachstum aus eigener Kraft bei<br />
solider Eigenkapitalausstattung von mindestens<br />
40 % zu wahren. Dies bedeutet nach<br />
drei enormen Wachstumsjahren und Investitionen<br />
in neue Werke, dass zurzeit eher<br />
ein Konsolidierungsprozess stattfindet.<br />
Weitere Expansionsschritte werden dabei<br />
durch die erwirtschafteten Eigenmittel begrenzt.<br />
Wachstum werden wir jedoch auch<br />
in Zukunft anstreben durch die ständige<br />
Weiterentwicklung unserer Firmenangehörigen.<br />
Denn aufgrund des Wettbewerbs aus<br />
Fernost, der schnell aufholt und Kostenvorteile<br />
hat, werden wir uns dem dortigen<br />
Tempo anpassen müssen. Daher wird effektiveres<br />
Arbeiten, ständiges Lernen und<br />
kontinuierliche Weiterbildung künftig noch<br />
wichtiger werden. Mit unserer ausgebauten<br />
Firmenakademie und dem Human<br />
Resources Management sind die Weichen<br />
dafür gestellt.“<br />
Die PM-Holding stellt sich internationalen Studenten auf der Neuen Messe<br />
Stuttgart vor<br />
Unternehmer und Stifter<br />
1998 überträgt KS 99 % der Aktien seiner<br />
<strong>Putzmeister</strong> AG auf die <strong>Karl</strong> <strong>Schlecht</strong><br />
gemeinnützige Stiftung (KSG mit 10 % der<br />
Stimmrechte), 1 % hält die <strong>Karl</strong> <strong>Schlecht</strong><br />
Familienstiftung KSF (90 % der Stimmrechte).<br />
Damit ist das Unternehmen in<br />
Zukunft vor der Aufteilung im Erbfall bzw.<br />
vor einer Zersplitterung geschützt. Davon<br />
unabhängig bleibt das Privatvermögen des<br />
<strong>Putzmeister</strong> Gründers.<br />
<strong>Karl</strong> <strong>Schlecht</strong> hat diesen Schritt lange vorbereitet<br />
und wohl überlegt. „Mitnehmen kann<br />
keiner `was. Stifter sind nicht nur Mäzene<br />
und Wohltäter, sondern sie verstehen sich<br />
auch als Investoren für eine gute Sache. Sie<br />
sind also auch darin Unternehmer, die – wie<br />
im Wirtschaftsleben gewohnt – aus eigenem<br />
Antrieb handeln.“ Für ihn heißt Unternehmertum<br />
(Entrepreneurship) „auf dem Weg<br />
zu einer Vision immer wieder über sich hinauszuwachsen<br />
und dabei andere mitziehen,<br />
sodass alle gewinnen“. Als Stifter und<br />
Unternehmer will er Gutes in Gang setzen,<br />
was die Zeiten überdauert.<br />
Mit einem Stiftungsvermögen im aktuellen<br />
Marktvolumen von fast einer Milliarde €<br />
gehört die KSG zu den großen gemeinnützigen<br />
Stiftungen Deutschlands. Sie investiert<br />
aber in ausgewählte Projekte zurzeit jährlich<br />
„nur“ ca. 7<strong>50</strong>.000 € aus den Erträgen<br />
des Stiftungs-Kapitalstocks von 15 Mio. €.<br />
KS: „Die <strong>Putzmeister</strong>-Gewinne reinvestieren<br />
wir vertrauensbildend für unsere Kunden<br />
wieder in die Firmenfamilie.“<br />
KS sieht in seiner Entscheidung zur gemeinnützigen<br />
Stiftung vor allem einen Ausdruck<br />
von Dankbarkeit. Das zu Lebzeiten Erreichte<br />
will der ernsthafte Rotarier in Fairness an<br />
die Gesellschaft weitergeben und damit<br />
gleichzeitig zur Zukunfts Sicherung seines<br />
Unternehmens beitragen. Denn eigentlich<br />
„reich“ sei im sprichwörtlichen Sinne nur,<br />
wer auf’s Meiste verzichten könne.<br />
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