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04. Zeitschrift für Bauwesen XXVII. 1877, H. VIII-X= Sp. 337-480

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357 Schelten, lieber Güte und Widerstandsfähigkeit von Deichmaterialien, 358Wallnursgröfse beigemengt waren, uad ist es evident, dafsauch diese durch ihre gröfseren Haftflächen in noch weiteremMaafse das Gefüge locliera.Um nun auch in dieser Beziehung einen relativen Vergleichsmaarsstabzu haben, sind für die Grade der Feinheitdes Sandes mit Rückaicbt auf die gröberen Beimischungen12 Stufen angenommen, nach folgendem Modus:8tufe 1 staubförmig fein.2 sehr fein.- 3 fein.- 4 ziemlich fein.5 fein mit einzelnen gröberen Körnern bis Erbsengröfsc.^ 6 etwas grob.- 7 ziemlich fein, mit groben Thcilen bis Wallnulsgrölsegemischt.- 8 grob.9 etwas grob mit einzelnen erbsengrofsen Körnern,- 10 grob mit Tlieilen von WallnufsgröFse,- 11 grob mit vielen Körnern bis Wailnufsgrölse." 12 sehr grob.Die Resultate des Saudgehalts sowie des Grades derFeinheit sind in der Tabelle sub <strong>Sp</strong>alte a für die einzelnenProben unter diesen Gesichtspunkten zusammengestellt.Dritte Versuchsreihe.Auch das specifische Gewicht der Bodenarten ist vongrofsem Belange für die Stabilität eines Deiches. Hier giltdas Princip der Proportionalität vollkommen, denn je schwererdie Erdart, desto besser ist sie für den Deich. ZurErmittelung des Gewichts und auch zu den weiteren Versuchenwurden kleine, oben offene llolzkasten von 61"'" Seiteund lö""" Hoho hergestellt. Um die Proben gut und schliefsendhinein zu bringen, war die eine Seite des Kastensoifen, und wurde erst nach Einbringung der Probe geschlossen.Es wurde ein bestimmtes Quantum der Proben getrocknet,pulverisirt und unter gleichmäfsigem Zusätze von Wasserzu knetbarer Masse gemacht, dem Zustande der Bergfeuchtigkeitentsprechend, darauf etwa in der Festigkeit einesgut gestampften Deiches in den Kasten eingeknetet, dieoffene Seite des letzteren geschlossen und oben vollkommeneben abgestrichen.Da die Kasten nicht ganz scharf einander güchen, sowurden die trockenen Proben später nach Inhalt gemessenund gewogen, und darnach das specifische Gewicht bestimmt.Columne b der Tabelle cuthält diese Zahlen.Vierte Versuchsreihe,Landleute in Ostholstein wollten die Bemerkung gemachthaben, dafs eine Lehmart mit „Mergelgehalt" (in der Volkssprache)den Deichen schädlich sei, weil durch den Gehaltan kohlensaurem Kalk die Erdart leichter löslich würdeund dem Wasser nicht zu widerstehen vermöge. Ob undin wie weit diese Ansicht begründet, lassen nur desfallsigeVersuche erkennen. Es wurden also die unter Nr. 3 beschriebenenProben in jener Beziehung geprüft. Ich liefseinen Tropfen rauchender Salzsäure auf die Proben fallen,und bemerkte den Grad des Aufbrausens, den dieser erzeugte.Je nachdem das Aufbrausen in der hierneben angegebenenWeise erfolgte, wurden 4 Grade unterschieden;1. frei von kohlensaurem Kalke.2. geringer Gehalt an kohlensaurem Kalk (a).3. ziemlicher - - - - (b).4. sehr starker - ^ - - (c).In Columne c der Tabelle sind nach diesen Graden die Resultateangegeben.Fünfte Versuchsreihe.Reiner Thon und Thonarten mit geringen ProcentsätzenSand besitzen erfahrungsmäfsig die unangenehme Eigenschaft,beim Eintrocknen ihr Volumen stark zu verringern. Wennman zum DeicJibau solche Materialien anwendet, so ist dieBefürchtung gerechtfertigt, dafs mit der Zeit sich Deichrissebilden, und damit Undichtigkeiten entstehen, die um so gefährlicherwerden, je gröfser das Schwlndmaafs der verwendetenErdart ist. Ob die Grofse des Bchwindmaafses lediglichvon dem Grade der Reinheit des Thons abhängt, undob dieselbe proportional mit der Zunahme des Sandgehaltesabnimmt, läfst sich ohne Weiteres nicht beantworten. Dazusowohl, wie zur Beurtheilung der Fragen, welches Schwindmaafsnoch zulässig erscheint, ob und welche bauliche Mittelim Stande sind, das Schwinden unschädlich zu machen,und bis zu welchem Grade man eventuell solche Mittel anzuwendenhat, ist eine dahin zielende Versuchsreihe gebildet,welche das lineare Scliwindmaafs der Proben feststellte.Die in Kasten gekneteten Lehmproben sind, wie schonbemerkt, alle in einer dem bergfeuchten Zustande entsprechendenWeise behandelt, indem gleiche Quantitäten Wassergleichen pulverisirten Proben -Massen zugesetzt wurden. Nachvollständiger Eintrocknung wurden die Lichtweiten der Kastenund die eingetrockneten kleineren Proben genau gemessen,und aus beiden Zahlen das lineare Schwindmaafs und zwarin Procenten der Längeneinheit berechnet; in der Tabellestehen dieselben unter der Columne d verzeichnet.Sechste Versuchsreihe.Es sind fernerweit die Proben auf ihre rückwirkendeFestigkeit versucht worden. Zwar haben die Zahlen derrückwirkenden Festigkeit im Allgemeinen und an und fürsich geringeren Werth, weil hierbei der Sandgehalt und auchwohl der Grad der Feinheit desselben einen gewissen Einflufsausüben. Wenn man indessen aus verschiedenen ProbenGruppen bildet, die sich einander gleichen, oder nichtsehr verschiedenen Sandgehalt besitzen, so zeigen die Zahlender Bruchgewichte den verschiedenen Grad der Cohäsionziemlich genau an und lassen auf eine Haupteigenschaft desBindemittels, d. h, auf die Zähigkeit desselben schliefsen.Diese Versuche sind mit einem Drückapparate hergestellt,wie er in Figur 2 auf Blatt P gezeichnet ist. An einereichenen Bohle befindet sich ein eiserner Bolzen, welcheram oberen Ende ein Scharnier trägt, und das Auge einesbuchenen Hebelsarmes aufnimmt. Ein zweites Scharnier miteisernem Drnckstempcl von IQ""" Grundfläche ist in 10"**23*

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