355 Schelten, Ueber Güte und Widerstandsfähigkeit von Deichmaterialien. 3564. Marschboden aus dem Heller-Anwachse bei Bensersielin Ostfriesland.5. Thonmergcl aus dem Abwäsaerangs - Canal bei Esensin Ostfriesland.6. Marschboden aus dem Heil er-Anwachse bei Westeraccuraersielin Ostfriesland.7. Marschboden der Elbniederung bei Harburg (Insel Wilhelrasburg).II, Erdarten der projcctirten und ausg-efUiirten Deichanla^enim Östlicben Holstein.a. Durchdämmung des Gruber Sees.8. Blauer Thon aus den Pottwerten zur Durchdämmungdes Gruber Sees bei Grube.b. Bedeichung der Klostersee-Niederung.9. Lehm vom Schulberge bei Grömitz.10. Lehm von der Sager'schen Koppel bei Grömitz."11. Lehm von der Colsehen'schen Koppel daselbst.12. Lehm von der Koppel Wintershöm bei Kellenhusen.c. Bedeichung der Wesseck-Gruber-:Niederung,13. Sandiger Lehm von der Abschrägung bei Dahme.14. Lehmiger Sand daselbst.15. Desgleichen wie 14.16. Lehm von der Fick'schen Koppel unweit Dalimc, unmittelbarunter der Ackererde.17. Lehm wie 16, aber in 1,5" Tiefe gewonnen.18. Diluvialer Thonmergel vom Bosenfelder Berge, 1,5"tief gewonnen.19. Rother Thonmergel daselbst, 5" tief gewonnen.20. Eöthlich blauer Thonmergel daher, 8"' tief gewonnen.21. Weifslich blauer Thonmergel daher, lü"* tief gewonnen.22. Lehm von der Abschrägung bei Rosenfcld, 2" tief gewonnen.23. Gelber Lehm vom Berge bei Weifsenhaus,24. Gelber sandiger Lehm von Wesseck.d. Bedeichung der Water-Neverstorf-NeudorferB^iederung.25. Lehm von der Koppel Frensahl bei Hafsborg.26. Lehm von der Lippe.27. Lehm vom sog. Knüll, Station 49 des Deichs.28. Lehm daher, Station 60 des Deichs.29. Lehm von der Koppel Sibirien.e. Bedeichung der Niederung an der StranderBucht bei Friedrichsort.30. Lehm von der Koppel Strander Kamp.31. Lehm von der südlichen Gewinnungsstelle daselbst.m. Erdarten der Bedeichung-en nnf der Insel Fehraarn.a. Im Süden der Insel.32. Gelblich grüner Lehm bei Gollendoi-f.33. Schwarzer mooriger Lehm daher.34. Gelber Lehm von Sulstorf.35. Blauer Thon aus der durchdeichten Wyli bei Sulstorf.b. Im Westen der Insel.36. Grünlich gelber Lehm bei Kopendorf.37. Gelber Lehm von Böjendorf.38. Bräunlich moorartiger schlickhaltiger Lehm bei Wester-Marckelsdorf.c. Im Norden der Inseh39. Blaugrauer Lebm bei Puttgarden.40. Blaubrauner Lehm daher.d. Im Osten der Ingel.41. Gelber Lehm bei Presen.42. Grünlicher Thon daher.43. Grünlich gelber seifenartiger Thon daher.44. Weifslichcr lebmiger Kalkmergel daher.Die in obiger Zusammenstellung den einzelnen Probongegebenen Nummern entsprechen den Nummern in der Tabelleauf Seite 301/62, welche die Vcrsuchsresultato enthält,auch sind sie, soweit die Proben aus Ostholstein und Fehmarnstammen, in die Skizze Figur 1 (Blatt P) eingetragen.Bei Ausführung der Untersuchungen handelte es sichnun zunächst um die Frage, welche Umstände überhaupt beider Beurtheilung der Güte von Deichmaterial in Betracht zuziehen seien, um die Richtung des Ganges der Untersuchungenund den Umfang der letzteren festzustellen. Die Frage läfstsich endgültig erst durch die Versuche selbst und die darauszu ziehenden Resultate beantworten, insofern es sich nämlichdarum handelt, bei neuen vorliegenden Proben auf demkürzesten Wege zur relativen Werthbestimmung zu gelangen,sie läFst sich aber durch die folgenden Ueberlegungcn imGrofscn und Ganzen und in den Hauptpunkten schon vorherpräcisiren.Erste Versuchsreihe.Zunächst ist es zweifelsohne klar, dafs der gröfsereoder geringere Sandgehalt auf die Güte des Materials Einflurshaben mufs. Die Prüfung des Sandgehalts ist daherin erster Linie erforderlich. Im Allgemeinen wird man sagenmüssen, dafs ein gröfserer Sandgchalt das Material verschlechtert;ob das aber in proportionalem Verhältnisse geschieht,ist eine Frage, die nicht ohne Weiteres zu beantwortenist und später erörtert werden soll. Nimmt man an,ein thoniges Deichmaterial bestehe aus TheUen, die in Wasserlöslich und die in Wasser nicht löslich sind, so wirdman nicht sehr fehl gehen, wenn man unter erstcrcn dieeigentlichen Binde- oder Klebmittel versteht, und letzteremit dem Namen Saud bezeichnet.In dieser Beziehung wurden die Proben zunächst getrocknet,pulverisirt und ein bestimmtes Quantum derselbenin einem cylindrischen Glase gemessen. Das so festgelegteHaummaafs wurde nun ausgewaschen, indem stets frischesWasser in einer Schale zugegeben und nach erfolgter Trübungdurch das Auswaschen selbst abgelassen wurde. DieseProcedur wurde so oft wiederholt, bis das Wasser sich nichtmehr trübte j d. h. alle löslichen Theile entfernt waren.Der übrig gebliebene Rest wurde alsdann getrocknet, zerfcinertund wiederum in demselben Glase gemessen, und darnachder Procentgehalt der Probe an unlösbaren Stoffen(Sand) festgestellt.Zweite Versuchsreihe.Es ist aber fernerweit klar, dafs auch die Structur desSandes auf die Güte des Materials von Einflufs sein mufs,indem offenbar sehr grobe Sandkörner, durch thonige Bindemittelgebunden, ein nicht so festes Gefüge bilden können,als wenn der Sand sehr fein ist. Auch zeigte ea sich beimanchen Proben, dafs dem Sande von bestimmter Feinheiteinzelne gröbere kiesartige Kömer von Erbsen-, Nufs- und
357 Schelten, lieber Güte und Widerstandsfähigkeit von Deichmaterialien, 358Wallnursgröfse beigemengt waren, uad ist es evident, dafsauch diese durch ihre gröfseren Haftflächen in noch weiteremMaafse das Gefüge locliera.Um nun auch in dieser Beziehung einen relativen Vergleichsmaarsstabzu haben, sind für die Grade der Feinheitdes Sandes mit Rückaicbt auf die gröberen Beimischungen12 Stufen angenommen, nach folgendem Modus:8tufe 1 staubförmig fein.2 sehr fein.- 3 fein.- 4 ziemlich fein.5 fein mit einzelnen gröberen Körnern bis Erbsengröfsc.^ 6 etwas grob.- 7 ziemlich fein, mit groben Thcilen bis Wallnulsgrölsegemischt.- 8 grob.9 etwas grob mit einzelnen erbsengrofsen Körnern,- 10 grob mit Tlieilen von WallnufsgröFse,- 11 grob mit vielen Körnern bis Wailnufsgrölse." 12 sehr grob.Die Resultate des Saudgehalts sowie des Grades derFeinheit sind in der Tabelle sub <strong>Sp</strong>alte a für die einzelnenProben unter diesen Gesichtspunkten zusammengestellt.Dritte Versuchsreihe.Auch das specifische Gewicht der Bodenarten ist vongrofsem Belange für die Stabilität eines Deiches. Hier giltdas Princip der Proportionalität vollkommen, denn je schwererdie Erdart, desto besser ist sie für den Deich. ZurErmittelung des Gewichts und auch zu den weiteren Versuchenwurden kleine, oben offene llolzkasten von 61"'" Seiteund lö""" Hoho hergestellt. Um die Proben gut und schliefsendhinein zu bringen, war die eine Seite des Kastensoifen, und wurde erst nach Einbringung der Probe geschlossen.Es wurde ein bestimmtes Quantum der Proben getrocknet,pulverisirt und unter gleichmäfsigem Zusätze von Wasserzu knetbarer Masse gemacht, dem Zustande der Bergfeuchtigkeitentsprechend, darauf etwa in der Festigkeit einesgut gestampften Deiches in den Kasten eingeknetet, dieoffene Seite des letzteren geschlossen und oben vollkommeneben abgestrichen.Da die Kasten nicht ganz scharf einander güchen, sowurden die trockenen Proben später nach Inhalt gemessenund gewogen, und darnach das specifische Gewicht bestimmt.Columne b der Tabelle cuthält diese Zahlen.Vierte Versuchsreihe,Landleute in Ostholstein wollten die Bemerkung gemachthaben, dafs eine Lehmart mit „Mergelgehalt" (in der Volkssprache)den Deichen schädlich sei, weil durch den Gehaltan kohlensaurem Kalk die Erdart leichter löslich würdeund dem Wasser nicht zu widerstehen vermöge. Ob undin wie weit diese Ansicht begründet, lassen nur desfallsigeVersuche erkennen. Es wurden also die unter Nr. 3 beschriebenenProben in jener Beziehung geprüft. Ich liefseinen Tropfen rauchender Salzsäure auf die Proben fallen,und bemerkte den Grad des Aufbrausens, den dieser erzeugte.Je nachdem das Aufbrausen in der hierneben angegebenenWeise erfolgte, wurden 4 Grade unterschieden;1. frei von kohlensaurem Kalke.2. geringer Gehalt an kohlensaurem Kalk (a).3. ziemlicher - - - - (b).4. sehr starker - ^ - - (c).In Columne c der Tabelle sind nach diesen Graden die Resultateangegeben.Fünfte Versuchsreihe.Reiner Thon und Thonarten mit geringen ProcentsätzenSand besitzen erfahrungsmäfsig die unangenehme Eigenschaft,beim Eintrocknen ihr Volumen stark zu verringern. Wennman zum DeicJibau solche Materialien anwendet, so ist dieBefürchtung gerechtfertigt, dafs mit der Zeit sich Deichrissebilden, und damit Undichtigkeiten entstehen, die um so gefährlicherwerden, je gröfser das Schwlndmaafs der verwendetenErdart ist. Ob die Grofse des Bchwindmaafses lediglichvon dem Grade der Reinheit des Thons abhängt, undob dieselbe proportional mit der Zunahme des Sandgehaltesabnimmt, läfst sich ohne Weiteres nicht beantworten. Dazusowohl, wie zur Beurtheilung der Fragen, welches Schwindmaafsnoch zulässig erscheint, ob und welche bauliche Mittelim Stande sind, das Schwinden unschädlich zu machen,und bis zu welchem Grade man eventuell solche Mittel anzuwendenhat, ist eine dahin zielende Versuchsreihe gebildet,welche das lineare Scliwindmaafs der Proben feststellte.Die in Kasten gekneteten Lehmproben sind, wie schonbemerkt, alle in einer dem bergfeuchten Zustande entsprechendenWeise behandelt, indem gleiche Quantitäten Wassergleichen pulverisirten Proben -Massen zugesetzt wurden. Nachvollständiger Eintrocknung wurden die Lichtweiten der Kastenund die eingetrockneten kleineren Proben genau gemessen,und aus beiden Zahlen das lineare Schwindmaafs und zwarin Procenten der Längeneinheit berechnet; in der Tabellestehen dieselben unter der Columne d verzeichnet.Sechste Versuchsreihe.Es sind fernerweit die Proben auf ihre rückwirkendeFestigkeit versucht worden. Zwar haben die Zahlen derrückwirkenden Festigkeit im Allgemeinen und an und fürsich geringeren Werth, weil hierbei der Sandgehalt und auchwohl der Grad der Feinheit desselben einen gewissen Einflufsausüben. Wenn man indessen aus verschiedenen ProbenGruppen bildet, die sich einander gleichen, oder nichtsehr verschiedenen Sandgehalt besitzen, so zeigen die Zahlender Bruchgewichte den verschiedenen Grad der Cohäsionziemlich genau an und lassen auf eine Haupteigenschaft desBindemittels, d. h, auf die Zähigkeit desselben schliefsen.Diese Versuche sind mit einem Drückapparate hergestellt,wie er in Figur 2 auf Blatt P gezeichnet ist. An einereichenen Bohle befindet sich ein eiserner Bolzen, welcheram oberen Ende ein Scharnier trägt, und das Auge einesbuchenen Hebelsarmes aufnimmt. Ein zweites Scharnier miteisernem Drnckstempcl von IQ""" Grundfläche ist in 10"**23*
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