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04. Zeitschrift für Bauwesen XXVII. 1877, H. VIII-X= Sp. 337-480

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359 Schelten, Ucbcr Güte und Widerstandsfähigkeit von Deichmaterialien. 360Entfernung vom ersten Scharnier angebracht und drückt aufdio zubereitete Probe, bestehend aus einem geformten Würfelder zu untersuchenden Erdart von 1 ^'^ Seite. Der Würfelruht aber nicht direct auf der eichenen Bohle, sondernauf einer untergelegten kleinen Kisenplatte. Am anderenEnde des Hebels hängt bei 10 facher Druckübertragung eineFederwaage, an deren unterem Haken durch langsames Anziehenmit dem Finger ein allmälig sich steigernder Druckauf die Probe ausgeübt werden konnte. Der in dieser Weiseausgeübte Druck besteht aus zwei Theilen. Bezeichnet inder Figur ^ das Eigenwicht dos Hebeltheils von 90^"* Länge,PY das des kleineren Hebelthoils, f^ das des Stempels undP^ das der Federwaage, so setzt sich der constante, durchden Apparat allein hervorgerufene Druck -P, wie folgt, zusammen:V-VPV== 0,3g Kg. (gewogen)n — 0,5 Kg.^3 =" *^U6 Kg.und die Gleichung;P . 10 ^ (^ 4- i'i) • 60 ^P-i-l^-Vn- 100liefert :^ ^ 6,7 Kg.Ohne Federwaage drückt der Apparat nur mit 2,j Kg.Dio wirkliche Belastung der Probe besteht nun aus?+ Q, wo:stattfindet.Mit diesem Apparate wurden für jede Probe;, welchesorgfältig geformt und vollständig lufttrocken "war, drei Vorsuchegemacht, die Bruchgewichte notirt, und aus ihnen dasMittel genommen, so dafs die gewonnenen Zahlen die rückwirkendeFestigkeit der Materialien pro D"'" repräscntiren.Dieselben sind in der Tabelle unter Columne e aufgeführt.Siebente Versuchsreihe.Die Deiche sind im Allgemeinen je nach ihrer Lageund ihrem Zwecke entweder mehr der Einwirkung ruhendenoder aber bewegten Wassers ausgesetzt, oder sie haben endlichbeiden Einflüssen in vollem Maal'se zn widerstehen. %%ist daher auch in beiden Richtungen die Widerstandsfähigkeitihrer Blassen zu untersuchen. Um das Verhalten derMaterialien gegen ruhiges Wasser zu prüfen, fornitc ichWürfel von 1 ""^ Seite, analog denen zu der sechsten Versuchsreiheverwendeten, liefs sie gehörig trocknen und setztedieselben alsdann in je ein halbgefülltes Glas Wasser. DieZeit, in welcher die Würfel unter Wasser in kleine Thcilchenzerfielen, bildeten einen Maal'sstab für ihren Widerstandgegen ruhendes Wasser. Ich bemerke aber, dafshierbei eine eigentliche Auflösung nicht stattfand, sondernnur ein Zerfallen in einzelne Partikel, dafs man also ansden beobachteten Zeiten keine Schlüsse auf die absoluteWiderstandsdauer machen darf, diese Zahlen vielmehr nureinen relativen Werth haben. <strong>Sp</strong>uren von wirklicher Auflösungder bindenden Theile traten bei den meisten Probenerst nach Tagen und Wochen ein, und konnten nicht weiterbeobachtet werden.Diejenigen Proben, bei denen <strong>Sp</strong>uren von Auflösunginnerhalb der Dauer des Zerfallena eintraten, sind in derTabelle in Columne f mit besonderem Vermerke versehen.Achte Versuchsreihe,Dieselbe umfafst die Versuche über den Widerstand derProben gegen bewegtes Wasser, also gegen den WellenstoCs.Die Versuche wurden durch Tropfenfall veranstaltet,und zwar in der Weise, dafs ich dio in den Kästchen eingeknetetenProben nach ihrer Eintrocknung auf ein etwasgeneigtes Brett mit Scbalenuntersatz setzte, und vermittelsteines mit einem Hahne versehenen Gcfäfses (in der, Figur 4auf Blatt P skizzirten Weise) in gemessenen Zwischenräumenauf die glatte Oberfläche der Probe Tropfen von4"'" Durchmesser aus einer Hohe von 75"" fallen liois.Damit der Tropfen nach dem Stofso sofort ablaufen konnte,war die Probe etwas schräg gestellt, und die Brettunterlagemit einem kleinen Schlitz versehen, so dafs daszum Stofs gelangte Wasser in die Untersatzschale abflol'a.Der Tropfenfall wurde so lange fortgesetzt, bis der ersteAngriff auf die Probenfläclio stattfand, und giebt mithin dieAnzahl der Tropfen einen relativen Maafsstab des Widerstandesgegen Wasserstofs. Um indessen in dieser Richtungauch Zahlen von absolutem Werthe zu erhalten, wurde dieFallhöhe etwa der höchsten Wellenhöho angepafst, welchedio Deiche in OstholsteJn vermöge ihrer Lage erhalten dürften.Die Lage der Deiche ist in Figur 3 auf Blatt Pangegeben und sind dieselben bei durchschnittlicher Terrainhöhevon -j- 1,^"" über Mittelwasser um etwa 250 bis 300'"gegen die See zurück gelegt. Vor ihnen befindet sich eineVordüne von etwa -j- 2° M. W. Wenn nun die Brandungswellenam Vorstrande nach Beobachtungen 1,^ bis 2"* inmaximo betragen, so wird sich voim Deiche höchstens eineWelle von etwa ^/^ Meter bilden können, der Fallhöhe jenerTropfen entsprechend. Die Tropfonzahlen sind in Columne gder Tabelle eingetragen.Neunte Versuchsreihe.Gelegentlich einer Bereisung der Deichbauten auf Fehmamsah ich an einer Stelle des Presener Deichs in derBinnenbüschung ein scifenthonartiges Material verwendet,welches aucli bei nasser Witterung nicht stehen wollte undstromartig vom Deiche herabgelaufen war. Dasselbe bcsafseinen Ruhewinkel fast =^ 0, und trotz starker Sonnenhitzewollte das einmal flüssige Material nicht trocknen. Nur aufder Oberfläche hatte sich eine dünne Kruste mit unzähligentiefen und breiten <strong>Sp</strong>alten gebildet, (üe gleichfalls dünn überkrustetwaren und ihrerseits wieder Nebenspalten bildeten,während der Körper selbst vollstiindig breiartig war. Diesoffenbar nicht taugliche Material charakterisirte sich alsodadurch, dafs es eine besonders lange Zeit zum Trocknenbedurfte, und habe ich, um auch solche Eventualitäten znberücksichtigen, noch eine neunte Versuchsreihe augestellt,indem Ich Würfel von 1 ""* Seito in bei-gfeucbtem Zustandeohne Sonne, Wind und Ofenwarme langsam trocken werdenliefs, bis durch einen Ritz mit scharfem Federmesser kleinePartikelchen absprangen, also vollständige Austrocknnng ander Oberfläche eingetreten war. Die Zeiten dieser Erhärtunggeben einen Maafsstab ab, welcher jene benannteEigenschaft charakterisirt, und sind diese Zahlen in Columneh der Tabelle eingetragen. —Nachdem ich damit meine Versuchsreihen geschlossen,möchte ich nun zur näheren Betrachtung der gewonnenenResultate übergehen, um einerseits für die verschiedenen

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