403 Verein für Eiscnbnhnkuude zu Berlin. 464Cüiistruction, wekhe aus Gitterträgern liesteheu und nur vonPfeiler zu Pfeiler reichen, 22,28"* bei 2.^'" Gesammthöhe(l,(t"' Höhe der Schienen), das Gewicht ca. 350U0\ Dieneue Ueberbau -Construction, bestehend in Schwcdler'schenTrägern von 7,3,'" Höhe in der Mitte und H,2i'" Höhe anden Enden, hatte eine Länge von 4i),7g'" und ein Gewichtvon ca. 9{K)00'' excl. Fahrbahn. Da es bei der Lage derVerhältnisse nicht geboten war, die Auswechselung des Ueberbaueswie bei der Werder- und Potsdamer Brücke in wenigenStunden zwischen zwei Zügen auszuführen , sondern fürdiese Arbeiten einige Tage zur Disposition gestellt werdenkonnten, so war folgendes Programm Seitens der Bauverwaltungaufgestellt;1) der neue Ueberbau wird über einem Nebengeleise desBahnhofes im Fricdiich-Williolms-Gartcn niontirt;2) derselbe wird so hoch gehoben, dafs er bei eintretendemTransi)ort über den alten Ueberbau frei fortreieht,und in dieser Höhenlage auf Eisenbahnwagen verladen;3) die Eisenbahnwagen werden mit dem neuen Ueberbaumittelst einer Locomotive bis auf den Bestimmungsortgezogen, wobei auf das Durchfahren von Curven insofernRücksicht /,ü nehmen ist, als die Verschiebbarkeitder mittleren Wagen durch Unterlegen von Walzenermöglicht wird, während die Endwagen je in einemDrehpunkte mit dem Ueberbau fest verbunden werden.4) Am Bestimmungsort wird der neue Ueberbau von Locomotivwindeii,die auf den Pfeilern stehen, aufgenommenund auf beiden Enden so unterstützt, dafs einHerablassen stattfinden kann.5) l)ie alten Ueberbau-Constructionen werden mit Kähnenausgefahren, die Auflager für den neuen Ueberbau• hergestellt und die oberen Schichten des Mittelpfeilersabgebrochen.(i) Die neue Constmction wird auf die Auflager herabgelassen,der Oberbau verlegt und an beiden Enden andas alte Geleise angeschlossen.7) Alle diese Arbeiten etc. hat der Unternehmer für denzu offerircnden Preis auszuführen und wird ihm für dieAuswechselung eine Zeit von in maximo 8 Tagen bewilligt.Wagen, Locomotiven, Schwellen zum Gerüstete,stellt die Bahnverwaltung.8) Der Unternehmer kann abweichende Constructionen etc.zur <strong>Sp</strong>rache bringen, welche aber nur dann zugelassensind, wenn eine ausdrückliebe Vereinbarung über dieselbenmit der Bahnvorwaltung stattgefunden hat.Bei der Submission übernahm der Fabrikant Vollheringaus Sudenburg bei Magdeburg die Lieferung desUeberbaues mit allen Nebenarbeiten zum Preise von 43,9 ^I^irkpro 100'' und verpflichtete sich die Auswechselung derUeberbauten in 24 Stunden zu bewirken, wenn ihm gestattetWürde, zum Herablassen des neuen Ueberbaues mit Sandgefüllte Cylinder an Stelle der Locomotivwinden 2U benutzen,welche Offerte acceptirt wurde.Der Vortragende erläuterte sodann die Details derMontirung und Verladung, sowie des Transports und derSenkung der Ueberbau-Constraction unter Vorlegung vonZeichnungen. Die bei der Senkung benutzten Sandcylindervon je 3 Höhe bestanden jeder aus 7 einzelnen Trommeln,welche durch 12 Stück Schrauben in ihren Flanschen verbundenwaren. Jede Trommel war aus 2 Halbcylindernzusammengesetzt, hatte 0,4'" Höhe, 0,52"" lichten Durchmesser,0,Q2"' stärke und wog ca. 3 Centner.Die unterste Trommel hatte eine feste Decke mit einemdurch einen Schieber verschliefsbaren Loche von 0,„g^'"Durchmesser, durch welches der Sand aus dem ganzen Cylinderherausgelassen wurde.An den Enden der Brücke waren 4 Kolben provisorischbefestigt, mit denen der Ueberbau auf der Sandfüllung ruhte.Das Senken um die Höhe einer Trommel erforderte ca. G^/^Minuten, worauf die Trommel durch Lösen der Schraubenabgcnümmen wurde und die Senkung durch die nächsteTrommel begann. Im Ganzen hat das Senken ca. 3 Stunden,die ganze Auswechselung der Ueberliauten aber ca. 4 Tagein Anspruch genommen, da man bei der sehr ungünstigenWitterung des Novembers es vorzog, nur bei Tage und zwarwahrend ca. 7 Stunden täglich zu arbeiten.Herr Kessler erläuterte hierauf die Construetion desihm patcntirten Sicherheit s - Rades für Eisenbahnzwecke.Der Radreifen wird innen mit einer schwalbenschwanzförmigenNuthe versehen, welche '/An Ersparnifs von Materialund Arbeit schon beim Walzen des Reifens in entsprechenderrechtwinkliger Form hergestellt werden kann. DerUnterreifen erhält eine schwalbenschwanzfürmige Feder, welchejener Nutlie des Radreifens genau entspricht. Der letzterewird in warmem Zustande auf den ersteren aufgezogen.Um die Zusanmienstcllung beider Radtbeile zu ermöglichen,wird an dem inneren Umfange des Radreifens au 8 Stellen,bezw. an so viel Stellen, als das Kad <strong>Sp</strong>eichen hat, dieschwalben seh waniüförmigc Nuth ausgestofsen und die gleiclicOperation mit dem Unterreifen an seinem äufseren Umfangevorgenommen. Hiernach kann, nach Art des Bajonett - Verschlusses,der Stern des Rades in den Radreifen hineingedrebtwerden, der nach Analogie des Verfahrens, welchesbei gewöhnlichen Rädern beobachtet wird, um ein Gering'^senger gedreht wird, damit er sich beim Erkalten überallfest dem Unterreifen anschliofst Die nunmehr am TJmfangedes Rades vorhandenen 8 Lücken von bogenförmiger Gestaltwerden durch stramm hineinpassende Schliefskeile von Eisenoder Stahl, welche zur Sicherung gegen Losschütteln zu vernietensind, ausgefüllt.Durch diese Construetion soll erreicht werden: eineErliöhung der Sicherheit des Radreifens gegen Zerspringenund eine Sicherheit gegen die, den rollenden Zug gefährdendenFolgen eines dennoch eintretenden Radreifenbruehes.Ein weiterer Vorzug dieser Construetion sei, dafs keineSchrauben und Niete zur Verwendung kommen, Befestigungsmittel,welche bei eintretenden Stöl'sen stets unzuverlässigerNatur sind. Die Construetion eigne sich auch zur Anwendungbei vorhandenen alten Radgestellen, seien es <strong>Sp</strong>eichenoderScheibenräder-Centres, oder Scheiben abgenutzter Gufsstahl-Scheibenräder,An der sieh hier anschlielsenden Discuseion über dieZweckmäfsigkeit dieser Construetion betheiligten sich dieHerren Weishaupt, Schwartzkopff, Quassowsky, Borsig, Gust,Kaselowsky und der Vortragende.Bei der statutenmäfslg stattfindenden Wahl des Vorstandeswurden die seitherigen Vorstands - Mitglieder: dieHerren Weishaupt) Hartwich, Streckert, Oberbeck,Ernst und Röder wiedergewählt.
465 ProtocoU der Versammlung am 9. Januar 1876, 466In üblicher Abstimmung wurden sodann die HerrenBau-Unternehmer Rob. Donath, Baiiini?pector Endell undBaumeister F. ßinteleu als einhoiniische ordentliche Mitgliederin den Verein aufgenommen.Versammlung am 9. Januar <strong>1877</strong>.Vorsitzender Hr. Weishaupt, Schriftführer Hr. Oberbeck.Herr Frischen besprach die verschiedenen Anordnungen,welche in Bezug auf die Umstellung doppelter englischerWeichen getroffen werden können. Von den vier dazu gehörigenZungenvorrichtungen wird entweder jede einzelne voneinem besonderen Stellbock aus bewegt, oder es erhalten jezwei einen gemeinschaftlichen StcUbock, oder alle vier werdenjedesmal gleichzeitig durch einen einzigen Bewegungsilcchanismusumgestellt. Bei der zuletzt bezeichneten, neuerdingsvorzugsweise angewandten Anordnung müssen dieZungen derartig mit einander in Verbindung gesetzt werden,dafs entweder die beiden geraden oder die beiden gekrümmtenWege für die Durchfahrt geöffnet sind, wobei eine einzigeSignalvorrichtung an dem Stellbock genügt, um demLoco motivführ er anzuzeigen, in welcher Richtung er dieWeiche durchfahren darf. Der Vortragende veranschaulichtdies an einem Modell und knüpft daran die Betrachtung,dafs, wenn jene Einrichtung auch, unverkennbare Vorzügebiete, es doch unter gewissen Verhältnissen zweckmäfsigersein möchte, jede einzelne Zungenvorrichtung für sich verstellbarzu machen oder auch an jedem Ende der englischenWeiche eine Stellvorrichtung vorzusehen und alsdann dieZugstangen so anzubringen, dafs die vier neben einanderliegenden Zungen sich stets in derselben Richtung bewegen.Bei nur einer Stellvomchtnng könne nämlich unter Umständenden für die neueren Sicherheitsapparate gestelltenAnforderungen nicht entsprochen werden, welche darauf abzielen,durch geeignete Verbindung der Signal- und Weichen-Stellvorrichtungen die CoUisioa eines einfahrenden Zuges miteinem Rangirzuge zu verhüten. Hierbei komme es wesentlichdarauf an, das Geben des Einfahrsignals so lange unmöglichzu machen, als nicht alle zwischen Haupt- und Kebengeleisenbestehenden Weichenverbindungen unterbrochen seien.Bei einfachen Weichen werde dies jedesmal durch eine derbeiden möglichen Stellungen erreicht. Wenn aber der Fallvorkomme, dafa das Einfahrtsgeleis von einer Weichenstrafsegekreuzt werde, in welcher eine doppelte englische Weicheliegt, so werde bei Anwendung eines einzigen Bewegungs-Mechanismus immer entweder aus dem geraden oder aus demgekrümmten Geleis ein Rangirzug in die nach dem Hauptgeleiseführende Weichenstrafse gelangen können, der gegebenenBedingung also durch keine der beiden möglichenWeichensteilungen zu entsprechen sein. Die Anordnung vonvier oder zwei Stellböeken bedinge freilich auch die Anbringungmehrerer Weichensignale, was als ein Nachtheil anzusehen,aber für den betrachteten Fall nicht zu umgehen sei.Herr Hartwich brachte zur <strong>Sp</strong>rache, dafs nach sicherenNachrichten ans Salonichi ein mit Kohlen beladenesPreufsisches Schiff genöthigt gewesen sei, seine Ladung zulöschen, weil die Kohlen in Brand zu geratben drohten. Beider Wichtigkeit, welche der Export über den Ocean für dieWestfälischen Kohlen habe, erscheine es dringend geboten,den Ursachen einer derartigen Erscheinung nachzuforschen;<strong>Zeitschrift</strong> f. <strong>Bauwesen</strong>.Jahrg. <strong>XXVII</strong>.die Qualität und Behandlung der Kohlen, naraenlich beimVerladen, werde dabei näher in Betracht zu ziehen sein; eslasse sich annehmen, dafs gemischte Kohlen sich besondersleicht entzünden.Es knüpfte sich hieran eine längere Debatte, in welcherHcn- Hennig das tiefe Herabfallen der Kohlen beimVerladen als besonders schädlich bezieichnete, während Hen-Frischen auf die Anwendung sogenannter elektrischerThermometer zur Erkennung des Wärmegrades im Innernder Kohlenhaufen hinwies. Herr Dircksen bemerkte, dafsnach den Zeitungsberichten auf sehr verschiedene Ursachender Entzündung zu sehlicfsen sei und dafs anscheinend dieeinzelnen Kohlensorten eine verschiedene Behandlung verlangten; durch die häufig angewandten Luftzüge, welche zurAbkühlung der Kohlen beitragen sollten j sei die Entzündungin mehreren Fällen nur befördert; ebenso habe sich dasAüfgielsen von kaltem Wasser als nutzlos erwiesen. Vornehmliclikomme es darauf an, dafs in den Kohlen keinSchwefelkies enthalten sei; wenn nur klare gesiebte Kohlegenommen werde, so könne auch Würfelkohle unbedenklichzum Export zugelassen werden. Herr Bensen erkannte dieSchädlichkeit dos Schwefclkiesgehaltes an, sprach sich aberim Allgemeinen gegen den Export von Würfelkohle aus. . Diefrüheren Versuche, der englischen Kohle jenseit des Oceansdurch Ausfuhr der westfälischen Kohle Concurrenz zu macheu,seien zum Theil gerade in Folge des Umstandos gescheitert,dafs statt der viel gängigeren Stticlfkoble bröckelnde Würfeikohleversandt sei. Da durch das Herabgehen der Preisefür die deutsche Kohle der Absatz der letzteren zur Zeitnach Möglichkeit begünstigt werde, so sei besonderer Werthdarauf zu legen, dafs bei der Wahl der zu esportirendenKohlensorten das Richtige getroffen und künftig nur Stückkohleüber den Ocean versandt werde, üebrigens sei mehrfachbeobachtet worden, dafs auch die besten englischenKoakskohlen, in hohen Bergen aufgestapelt, leicht in Brandgeratben; als wirksames Gegenmittel habe sich möglichsteAbsperrung der Luft herausgestellt.Der Vorsitzende führte im Anschlufs hieran aus, wiedie Tarifsätze für den Kohlentransport auf weite Entfernungenin der letzten Zeit mehrfach schon so weit ermäfsigtseien, dafs auf erheblichen Gewinn selbst bei gröfseremKohlenabsatz kaum noch gerechnet werden könne. Immerhinempfehle es sich bei den gegenwärtigen Xothständen,entsprechende Versuche in gröfserem Umfange noch weiterauszudehnen. Die Frage, wie weit es überhaupt angänglichsei, mit jenem Tarifsatz herabzugehen, lasse sich nicht generellbeantworten; vielmehr sei dies wesentlich von den Verhältnissender einzelnen Bahnstrecken und von der Möglichkeiteiner guten Wagenausnutzung abhängig. In letztererBeziehung sei es von besonderer Wichtigkeit, dafs ein rechtregelmäfsiger Turnus bei den Kohlentransporten durchgeführtwerde; es erscheine deshalb die häufig aufgestellte Behauptungunzutreffend, dafs mit einzelnen Extrazügen billigerbefördert werden könne, indem dazu besonderes Personalund Material beschafft werden müsse, für welches die regelmäfsigeAusnützung fehle; wo die Erfahrungen für jeneBehauptung zu sprechen schienen, wie bei den Bahnen inden westlichen Kohlenrevieren, sei den betreffenden Zügendie Bezeichnung „Extrazüge" zum Theil mit Unrecht beigelegt,indem dieselben regelmäfsig kursirten. Bei den öst-30
- Seite 1 und 2:
337 338mmm xxvu. 18»t. HEFT m m X.
- Seite 3 und 4:
341 Herrmauji, Neue Strafanstalt am
- Seite 5 und 6:
345 Herrmann, Neue Strafanstalt am
- Seite 7 und 8:
349 Herrmann, Neue Strafanstalt am
- Seite 9 und 10:
353 Schelten, Ueber Güte und Wider
- Seite 11 und 12:
357 Schelten, lieber Güte und Wide
- Seite 13 und 14:
361 Schelten, lieber Gute und Wider
- Seite 15 und 16: 365 Schelten, Ueber Güte and Wider
- Seite 17 und 18: ZeitscKi'ii't f-BauwescTi W7. Versu
- Seite 19 und 20: 371 H. Wiebe, Ueber die Bestimmung
- Seite 21 und 22: 375 H. Wiebe, lieber die Bestimmung
- Seite 23 und 24: 379 H. Wiebe, Ueber die Bestimmung
- Seite 25 und 26: 383 H. Wiebe, Ueber die Bestimmung
- Seite 27 und 28: 387 H. Wiebe, lieber die Bestimmung
- Seite 29 und 30: 391 H. Wiebe, lieber die Bestimmung
- Seite 31 und 32: 395 H. "Wiebe, lieber die Bestimmun
- Seite 33 und 34: 399 K. Neumann, Ueber den Backstein
- Seite 35 und 36: 403 R Neumtinn, Ueber den Backstein
- Seite 37 und 38: 407 K. Neumann, Ueber den Backstein
- Seite 39 und 40: 411 R Keumami, Ueber den Backstein.
- Seite 41 und 42: 415 Voig'tel, 66ster Baubericbt üb
- Seite 43 und 44: 419 Öchönfelder und Mohr^ Der Des
- Seite 45 und 46: 423 öchönfelder und Mohr, Der Des
- Seite 47 und 48: 427 Blaück, Ueber den Bau der Eise
- Seite 49 und 50: 431 Blanck, Ucber deu Bau der Eisen
- Seite 51 und 52: 435 Blauckj Ueber den Bau der Eiseu
- Seite 53 und 54: 439 Blanck, Ueber den Bau der Eisen
- Seite 55 und 56: 441 Mefsinstrument von Bohne. 442du
- Seite 57 und 58: 445 Schinkelfest am 13. März 1877.
- Seite 59 und 60: 449 Schinkelfest am 13. März 1877.
- Seite 61 und 62: 453 Schinkelfest am 13. März 1877.
- Seite 63 und 64: 457 ScfainkeUest am 13. März 1877.
- Seite 65: 461 Verein ft!r Eisenbalmkunde zu B
- Seite 69 und 70: 469 Literatur. 470betreffende Bemer
- Seite 71 und 72: 473 Nekrolog. 474machte, nachdem er
- Seite 73 und 74: 477 Nekrolog. 478Zunächst wurden d