443 ArcMtekten - Verein zu Berlin. 444Gelegenheit, z. B. auf der Baustelle, das dazu vorbereiteteEtui als Stativ dienen. Werden dann gleichzeitig NivelUrlattcnbenutzt, deren Decimeter abwechselnd schwarz undweil's,. wie die halben und ganzen Meter für die Fernsichtmarkirt sind, so lassen sich von denselben bei zwcckmäfsigemGebrauche des rectificirten Instrumenta die Maafse nochin Entfernungen von etwa 60 bis 80"" mit einer durchschnittlichenGenauigkeit von 1"" ablesen.Die mathematischen Verhältnisse, denen das rectiticirteInstrument aufserdcm durch die Mikrometertheilung zu "Winkelmessungenentspricht, sind im Deckel des Etuis besondersangegeben.Unter Berücksichtigung der Lichtbrechung des benutztenCrownglases ist der Vergröfserungswinkcl des Fernrohrs, dieBrennweite der MikromctorUnse, sowie die Theilung undStellung des Mikrometers so berechnet, dals die Oberkanteder Isten, 2tcn, 3ten • • • 20sten Linie über oder unterder durchgehenden Horizontal-Mittellinie die Steigungen oderGefillle des Terrains 10 pro mille, 20 p. m., 30 p. m. • • •200 p. m., oder die Tangenten 1, 2, ;^, • • - 20 der zugehörigenHöhen - und Tiefen-Winkel, sowie letztere in Gradenannähernd ;= —--• = - + -- , 2- B. die Oberkante derIsten Linie die Höhen- oder Tiefen - Winkel =0**34^10 - - = 5043'20 -= und'angiebt.Nach centrischer Arretirung des innem Apparats lassensich ferner in ähnlicher Weise auch horizontale und schiefeWinkel bis 2273" und gröfsere durch geeignete Zerlegungbestimmen.Zugleich crgicbt das Instrument als Distanzmesser ausdem von 10 oder irgend einem der Mikrometerintervalle aufder Nivellirlattc abgeschnittenen Maafse H die Entfernungder letztern — 10 5" oder 100-ZT".Ebenso ergiebt es die Höhe oder Tiefe eines von derHten Linie geschnittenen terrestrischen Punktes, eines Berggipfels,Thurms etc., dessen Horizontalentfernung £ aus derKarte oder durch Messung bekannt ist,oder unter der Horizontalen.E • n= 100Meter überEndlich kann die vertikalkreuzende Linie der Theilungzum Ablothen dienen und letztere sowohl in vertikaler alshorizontaler Lage dem Zeichner perspectivische Aufnahmenerleichtern.Am Abend des 13. März hatten sich auch in diesemJahre zur Feier des Schinkelfestes zahlreiche Verehrer undFreunde des unvergefslichen Meisters versammelt, doch nicht,wie sonst, in gemiethcten Räumen; zum ersten Mal wurdedas Fest in dem eigenen Hause des Architekten-Vereinsbegangen, ein Umstand, welcher gerade bei dieser Feierwohl jedem Vereins-Mitgliede als besonders werthvoll erschienensein möchte. Ist doch das Schinkelfcst nicht allein derErinnerung an den grofscn Meister gewidmet, sondern gleichzeitigauch der Schlufspunkt der jährlichen Thätigkeit desArchitekten - Vereins und mithin der Tag, an welchem alljährlichüber die in dem vergangenen Jahre durch denVerein geleistete Arbeit sowie über den Verein berührendeEreignisse Bericht erstattet wird, mit einem Wort: das jährlichwiederkehrende Hauptfest des Architekten-Vereins. —Der etwa 330 Theilnehmer umfassenden Fest-Gesellschaftwaren sämmtliche Räume des Hauptgeschosses desArchitekten-Hauses geöffnet. la dem grofsen Saale, in demdie eigentliche Feier stattfand, war an der Fensterwand,mit grünem Buschwerk umgeben, die Colossal - Büste Schinkelflaufgestellt. Zu den Seiten hatten eine Anzahl bildlicherDarstellungen, welche einen Theil der bei den Ausgrabungenzu Olympia gewonnenen Resultate zur Anschauung brachten,Platz gefanden. In dem vorderen kleinen Saale warendie zum Feste eingegangenen Concurrenz-Entwürfe ausgestellt,wobei nur zn bedauern war, dafs die Beleuchtung nichtaberall ausreichte, um die aufgehängten Zeichnungen genügendbesichtigen zu können.Mittheilungen aus Vereinen.Architekten-Verein zu Berlin,Scliinkelfest am 13. März <strong>1877</strong>.Etwa um 7V2 Uhr eröffnete der Vorsitzende des Architekten-Vereins,Herr Baurath Hobrecht, die Feier mit dernachstehenden, die Ereignisse des verflossenen Jahres betreffendenRede;„Hochgeehrte Versammlung!„Heute zum ersten Mal ist es dem Vorsitzenden diesesVereins vergönnt, den, wenn auch stets wiederkehrenden,so doch an Herzlichkeit nicht verminderten Grufs und Willkommzum Schinkelfeste in eigenen Räumen Ihnen zuzurufen.Was vor einem Jahre noch in Aussicht war, aber, alsbeschlossen, vor seiner Verwirklichung stand, ist Wirklichkeitund Thatsache geworden; dieses Haus, das schon unserwar, ist fertig gestellt und seinem Zwecke übergeben worden;seine Räume sind entweder von uns selbst bewohnt,oder sie haben die Verwendung gefunden, für welche sieursprünglich bestimmt wurden.Kaum Etwas bei Kauf, Ausbaa und Beziehung diesesHauses, das nicht von Anfang an in Rechnung gezogen undvorgesehen war, ist eingetreten.Dank unsem Architekten Ende und Boeckmann,welche das Hans geplant, gebaut und geschmückt haben, —Dank unserer Baucommission, welche sich mit genug Geschickin die ihren Mitgliedern meist fremde Rolle des Bauherrnhineinfand, — Dank unserm Baurechnungs - RevisorSchwatlo und unserm Kassenführer Ernst, vollendete sichdas Haus.
445 Schinkelfest am 13. März <strong>1877</strong>. 446Dank der Hauscommission, unsern Freunden Äppelius,Hancke und Ernst, — Dank der Bauausstellangsconimission,vor Allem dem Ausschurs derselben, den Herren Kyllmann,Luthmer und Kühnemann, hat die Benutzung desvollendeten Hauses begonnen.Mit nüchternem Blick, unverzagt aber doch stets achtsamauf möglicherweise verborgene Klippen und Gefahren,soll Neues begonnen, in neue tief eingreifende Verhältnisseeingetreten werden. Der Ausdruck festlicher Freude bleibtgut für den Tag vorbehalten, da man auf Glücklich - Erreichtesrückwärts blicken kann. Wenn ich vor einem Jahreau dieser Stelle solcher Freude Ausdruck geben konnte, dafs,Dank der Opferwilligkeit des Vereins, der Besitz und Ausbaudes eigenen Hauses eine theUs vollendete, theils vollkommengesicherte Thatsache sei, so stehen wir heute am Beginnder Aufgabe, den Beweis zu führen, dafs der Besitz diesesHauses den Verein kräftige und hebe, ihn nicht von seinenwahren Zielen ablenke, vielmehr ihn denselben zuführe, dafser den Verein nicht nur an äufsereni Gut mehre, sondernvor Allem die innere treue Zusammengehörigkeit seiner Mitgliederbefestige. Möge nach Jahren Derjenige, welcherdann an diesem Tage an dieser Stelle stehen wird, in derLage sein, das Beste nicht als Erwartung, sondern alsThatsache zu berichten. Mögen dafür ein gutes Omensein die gnädigen und herzlichen Wünsche, welche bei Besichtigungdieses Hausos Se. Majestät der Kaiser, unser allverehrterHerr, von dem man sagt, dafs selbst das unbeständigstealler Elemente, das Wetter, nicht umhin könne, seinemWunsche zu gehorsamen, an uns richtete.Das vergangene Jahr, auf das ich zurückblicke, zeigtuns in dem herausgegebenen Werke „Berlin und seineBauten", welche Leistungen der Verein mit voreinten Kräftenund vereintem guten Willen zu vollbringen im Standeist. Aus der Thätigkeit so vieler Vereins-Mitglieder, ausder zusammenfassenden Sichtung, Ordnung und Gestaltungdes noch ungefügen Materials Seitens der Redactions-Commission,deren Mitglieder Mellin, Fritsch, Ernst, Orthund Koch ich hier dankbar zu nennen nicht unterlassendarf, ist ein Werk hervorgegangen, welches die allgemeinsteAnerkennung gefunden hat, — so bei Sr. Majestät demKaiser, welcher die Widmung desselben AUergnädigst anzunehmengeruht hat, bei Ihren K. K. Hoheiten dem Kronprinzenund der Kronprinzessin, wie auch in allen denKreisen, welche wir entweder als besonders Fachkundigebezeichnen dürfen, oder welchen durch ihre Stellung in derVerwaltung das Werk zu einem unentbehrlichen Handbuchgeworden ist. —Aus dem Vereinslebeu berichte ich:Die Mitgliederzahl besteht aus506 Einheimischen746 Auswärtigen1252 zusammen.Neu aufgenommen worden:124 Einheimische18 Auswärtige142 zusammen.Ausgeschieden sind:2 Einheimische8 Auswärtige10 zusammen. ,Durch den Tod verlor der Verein folgende 19 Mitglieder:Geh. Reg.-Eath Georg Erbkam Berlin,Geh. Ober-Hof-ßaurath Ludwig Hesse Berlin,Geh. Reg.-Rath Neuhaus Berlin,Bauführer Winkelblech Berlin,Geh. Reg.-Rath Gottlob Engelhardt Münster,Kreis-Baumeister Herm. Franke Burg,Bauinspector Carl Hauptmann Potsdam,Bauführer August Herrmann Emanuelsegen,Reg.- und Baurath Heinrich Hipp Ehrenbreitenstein,Geh. Reg.- und Baurath Eduard Junker Limburg a/L.,Baumeister Herm, Kayser Liegnitz,Geh. Ober-Baurath Eduard Koch Thale a/Harz,Kreis'Baumeister Leopold Maier Pleschen,Ober-Ingenieur Gustav Mengel Stade,Baumeister Gustav Neumann Posen,Geh. Reg.-Rath Theodor Stein Stettin,Baumeister Bartholo Usinger Mainz,Bauführer Otto Weger Mentone,Baumeister Eduard Wiebe Marienburg.Der Verein hat im Laufe des Jahres12 Hauptversammlungen18 gewöhnliche30 Versammlungen zusammen abgehalten.l'd Excursionen, darunter eine mit Damen, fanden imLaufe des vergangenen Sommers statt.An Schinkel-Concurrenzen sind eingegangen;im Landbau: Entwurf einer Bauakademie 7 Entwürfeim Wasserbau: Entwurf einer Wasserleitung fUrCharlottenburg 3 Entwürfezusammen 10 Entwürfe.Den 1. Preis erhielten:im Landbau; Bauführer Carl Moritz aus Berlin für dieArbeit mit dem Motto: „Sandstein IL";im Wasserbau: Bauführer Adolf Seidel aus Neifse für dieArbeit mit dem Motto: „H. 0.".Die Schinkel-Medaille erhielten:im Landbau: Bauführer Adolf Härtung aus Magdeburgfür die Arbeit mit dem Motto: „Vivat crescatetc.";im Wasserbau: Bauführer Carl Kühne aus Neustettin•für die Arbeit mit dem Motto: „Rast ich sorost ich'*,Bauführer Oscar Teubert aus Heilsbergfür die Arbeit mit dem Motto: „M. A.".Als Probearbeiten für das Baumeister-Examen sind vonder Königl. Technischen Bau-Deputationim Landbau: 4 Arbeiten unbedingt,2 Arbeiten bedingt,im Wasserbau: sämratliche 3 Arbeiten unbedingtangenommen worden.An Monats-Concurrenzen sind eingegangen:im Landbau: 54 Entwürfe auf 114 Blatt,im Wasserbau: 9 Entwürfe auf 13 Blatt
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337 338mmm xxvu. 18»t. HEFT m m X.
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341 Herrmauji, Neue Strafanstalt am
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- Seite 7 und 8: 349 Herrmann, Neue Strafanstalt am
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- Seite 11 und 12: 357 Schelten, lieber Güte und Wide
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- Seite 17 und 18: ZeitscKi'ii't f-BauwescTi W7. Versu
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- Seite 31 und 32: 395 H. "Wiebe, lieber die Bestimmun
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- Seite 41 und 42: 415 Voig'tel, 66ster Baubericbt üb
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- Seite 51 und 52: 435 Blauckj Ueber den Bau der Eiseu
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- Seite 61 und 62: 453 Schinkelfest am 13. März 1877.
- Seite 63 und 64: 457 ScfainkeUest am 13. März 1877.
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