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04. Zeitschrift für Bauwesen XXVII. 1877, H. VIII-X= Sp. 337-480

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365 Schelten, Ueber Güte and Widerstandsfähigkeit von Deichmaterialien. 366= 12,5 n""", so würde ein Tropfe» etwa der "Wirkung von50 Wellen entsprechen. Da man aber annebmeQ mufs, dafsdie Dicke der Wasserschicht des Wellenkammes wenigstensdas 10- bis 25facho des Tropfendurchmessers beträgt, sowürde die Wirkung von 2 bis 5 der stärksten Wellen einemTropfen entsprechen- Denkt mau sich nun, dals in jederMinute etwa 10 solcher Wellen erfolgen, so entsprechen diese5 bis 2 Tropfen, oder da bei einer Fluth die Zeitdauer derInangriffnahme einer bestimmten Fläche bei dem raschenWechsel des Wasserstandes und mit Rücksieht auf eine(j fache Anlage der Böschung höchstens zu 10 Minuten wirdangenommen werden dürfen, so entsprechen diesem 50 bis20 Tropfen, d. h. wenn beim 20ston bis 50sten Tropfen dererste Angriff erfolgte, so wird bei diesem Materiale dieungedeckte Deichfläche während einer Hochfluth die ersten<strong>Sp</strong>uren des Angriffs zeigen. Da man aber eine solcheWiderstandstahigkeit nicht im Entferntesten zu beanspruchenbraucht, weil das Vorkommen von selbst gröfseren Schälstellenin solchem Falle nicht schadet, so wird man ein Material,welches erst beim 20sten Tropfen den ersten Angriff erlitt,für die beregten Zwecke schon als widerstandsfähig erklärenmüssen, Proben unter 20 Tropfen würde ich aber alsunsicher bezeichnen, umsomehr, als obige Eeehnungen nurangenäherte und um geringe Maafse dehnbar sind. Dagegenwürde ich Proben, die beim SOston Tropfen den erstenEindruck erleiden, unbedenklich für jene Zwecke verwenden.Bei exponirten Deichlagen dagegen würde man wohl diedoppelte Widerstandsfähigkeit als nöthig erachten, also 40bis 100 Tropfen fordern müssen. Alle sieben ersten zurVergleichung herangezogenen Nummern von Deichproben ander Nordsee zeigen denn auch in dieser Richtung genügendeFestigkeit, und selbst die als ziemlich schlecht befundenenProben Nr. 3 und 4 sind in dieser Richtung als hinreichendzu bezeichnen, da sie erst beim 60sten und 65sten Tropfenden ersten Eindruck empfingen. Die Proben 13, 14 und15 sind dagegen entschieden als nicht brauchbar zu betrachten.Die Nummern 14 und 15 sind daher auch als Aussatzbodenbehandelt, Nr. 13 nur in den unteren hinterenDeichtheilen und im geringeren Umfange verwendet und zwaran Orten, wo die Aufsenböschung des Deichs mit Stcinrevetementversehen ist. Dem stärksten Angriff im östlichen Holsteinsind dio Proben Nr. 16 bis äl ausgesetzt, von denenselbst die minder guten 16 und 17 den gemachten Anforderungennach dem Obigen vollkommen entsprechen, währenddie übrigen in dieser Richtung als ausgezeichnete Materialiengelten können. Von den Fehmarn'schen Proben sind dieNummern 32 und 37 als kaum hinreichend zu emchten.Kr. 32 ist noch verwendbar in nicht stark exponirter Lageund gegen ruhiges Wasser, Nr. 37 dagegen würde ich unterallen Umständen verwerfen. Soviel mir bekannt, ist letztereProbe auch nur in geringem Umfange verwendet.Demnächst ist die Kenntnils des Verhaltens der Materialiengegen ruhiges Wasser von Wichtigkeit. Die in dieserRichtung gemachten Versuche sind allerdings keinedirecten, insofern nicht die Zeit der eigentlichen Auflösungaus bereits angegebenen Gründen beobachtet wurde, sonderndie Zeiten des Zerfalls der compacten Masse als Beginn derDeformation des Aggregatznstandes und somit auch der Lösungselbst. Zunächst erbellt aus einem Vergleich dieserVersuche mit denen gegen Wellenstofs, dafs im Allgemeinenbeide Widerstandsfähigkeiten einander entsprechen und miteinzelnem Ausnahmen ntir in der relativen Grüfse abweichen.Aus diesem Grunde werden namentlich für Deiche, die ruhigenWasserdruck auf längere Zeit zu ertragen haben, obigeVersuche von Wichtigkeit.Aus der Art der Versuche folgt denn auch die Schwierigkeit, hier besondere untere Grenzen der Verwendungsfähigkeitfestzustellen. Die Proben 3 und 4 sind in dieserRichtung als nicht besonders brauchbar erkannt, Probe 3auch nur zur Deichverstärktuig benutzt, also in einem Deichtheile,der nie auf längere Zeit der Einwirkung ruhendenWassers ausgesetzt ist; ebenso sind Nr. 14 und 15, 33, 34und 37 als schlechte Materialien angesehen und gar nichtoder nur in geringen Quantitäten venvendct, und so möchteich als durchaus unterste Grenze dio Linie 10 annehmenund bei solchen Deichen, die längere Zeit ruhigem Wasserexponirt sind, die Anforderungen wenigstens verdoppeln, alsobis 20 oder selbst 30 gehen. Hierbei igt aber wohl zubeachten, dafs man während der Beobachtungszeit auch daraufRücksicht zu nehmen hat, ob die Deformation sich lediglichauf den Zerfall in kleine Theilej oder auch auf einetheilweisc Losung der Bindestofie selbst bezieht, da in letzteremFalle dem Materiale absolut die nöthlge Widerstandsfähigkeitmangelt. Dieser Umstand ist bei den ProbenNr. 35, 37, 38, 42, 43, 44 beobachtet.Auffallend ist noch besonders die grofse Differenz beiden Proben 18 bis 21 hinsichtlich ihrer Festigkeiten gegenWellenstofs und gegen ruhiges Wasser im Vergleich mit denrelativen Beziehungen der anderen Proben. Ich glaube,diese Erscheinung findet nur durch die Annahme ihre Erklärung,dafs neben der Zähigkeit des Bindemittels derGehalt an kohlensaurem Kalk die Widerstandsfähigkeit gegenWellenstofs etwas vergröfscrt, dagegen diejenige gegen Auflösungvermindert, denn den stark mergelhaltigen Proben3, 4, 9, 13, 15, 23, 35, 37, 41 cnsprechen verhältnifsmäfsiggeringe Festigkeiten gegen Auflösung.Betrachtet man weiter dio Ergebnisse der sechsten Versuchsreihee, so findet auch hier im Grofsen und Ganzeneine gewisse Parallele zwischen der rückwirkenden Festigkeitder Materialien und ihrem Widerstände gegen Wasserstatt und dies rührt offenbar zum grofsen Theile davon her,dafs in beiden Richtungen der Grad der Zähigkeit des Bindemittelseine Hauptrolle spielt. Nach dem Werthc der Materialienliinsichtlich ihres Widerstandes gegen Wasser (fund g) kann auch für die relative Festigkeit im Allgemeinenwolil die Forderung berechtigt erscheinen, dafs sie nichtunter 20 Kg. pro D"*"' herabsinke, denn nur die Proben2, 3, 15, 37, welche entschieden als schlecht zu bezeichnenwaren, und die Nummer 24, welche an der Grenze derBrauchbarkeit liegt, haben eine Festigkeit geringer als20 Kg,, während die aller anderen 20 Kg. übersteigt.Weil aber hierbei offenbar auch der Sandgehalt eine wesentlicheRolle spielen raufs, so wird an die Materialien mitgeringem Sandgehalt, z.B. Nr. 35, auch ein höherer Anspruchan B'estigkeit zu stellen sein. Da dies aber nur sehrgering ist, so mufs die Probe offenbar im Werthe sinken,und in der That gehörte sie auch schon hinsichtlich ihresVerhaltens gegen Wasser zu den nicht brauchbaren Sorten.Als besonders zäher Lehm mufs die Probe Nr. 8 hingestelltwerden, weil dort das Bruchgewicht ein grofses ist, obwohl

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