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04. Zeitschrift für Bauwesen XXVII. 1877, H. VIII-X= Sp. 337-480

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471 Nekrolog. 472müssen. S. 11. Die Biene ist in der Ikonographie das Attributnicht nur deg h. Ambrosius, sondern auch des Bernhardvon Clairvaux und des Johannes Chrysostomus. —S. 51. Alleren, die bekannte umgekehrte <strong>Sp</strong>irale, ist nichterst dem Jesuitenstile eigen, sondern zeigt sich in Italienschon gleich bei den ersten ßenalssancebauten, ^vobl amfrühsten von Leon Battista Alberti an der Fagade von S.Maria N'ovella in Florenz, Mitte des 15. Jahrb. — S. 70sind die Maafse des Amphitheaters in Pozzuoli uurichtigangegeben. Nach Bosc wäre es das gröfste von allen; esist aber kleiner als die von Rom, Capua und Verona, dasein gröfserer Durchmesser nur 147, sein kleinerer 117"'beträgt. — S, 257 ist die heraldische Bezeichnung von orangeunrichtig angegeben; es ist vertikale und schrügliake (nichtscbrägi'cchte) Schraffirnng. — S. 257 ist zu lesen niUee oderoder anillee, nicht nellco; ebenso griiigolce, nicht gringalee.— S. 250. Mantele bedeutet in der Heraldik nichts als eineniedrige <strong>Sp</strong>itze. — S. 327, Campanes (in dritter Bedeutung)sind nichts als die Tropfen am dorischen Gebälk. — S. 340.Die Abtei Lorsch ist gestiftet 764, nicht 776. — S. 369ist die Definition non ccrcle nicht richtig, denn nicht jedebeliebige circonference begrenzt den Kreis, sondern nur dievon einem Mittelpunkt überall gleich weit entfernte.Etwas grölser als diese Liste würe, wenn wir sie vollständiggeben wollten, wohl die der fehlenden, nothwendigaufzunehmenden Wörter. Unter den auf den ersten Blickvon uns vermifsten nennen wir nur ant6glise Vorkirche,grofse Vorhalle einer Kirche, antcmural äuFsere llingmauereiner Burg, antestature leichte Verschanzung von Palissaden,arc en car^ne Kielbogen; arc ebrasc ausgeschrägter undarc renfoncö eingehender Bogen, sowie mehrere andere ausMüthes' Baulexicon zu entnehmende Bogenarten, arehitecturearmenienne, avant-nef innere Vorhalle einer Kirche, avantporcheäul'sere Vorhalle, avant-porte, avant-seuil breite Stufevor einer Thür, bastide nach Cauraont, Abecedaire 2. ed. ILp. 158 ff., bäton tordu gewundener Stab, im Artikel blasonviele lieraldische Kreuze, im Artikel bois viele das <strong>Bauwesen</strong>betreffende Ausdrücke, boisagc Holzwerk, houge al.s Subst.in seinen verschiedenen Bedeutungen, bris6 in zwei heraldischenBedeutungen, cabinet in der Bedeutung Kunstschrank,cachot Kerker, cantonniere Eckbeschlag, cartoucbe als Wappenschild, cassette, ceroplastiquo, chomin de Jenisalem,chien (ikonographisch) und andere, die aus Mothes' Baulexikonmit leichter Mühe zu vermehren wären. Ebenso ist,wie es sich z. B. im Artikel animaux (Symbolik der Tbiere)und anderen bomerklich macht, die Literatur unter denHauptartikeln, wo sie sich bestrebt die einschlägigen deutschenWerke zu nennen, höchst mangelhaft, abgesehen davon,dafs, wo sie sich findet, die ISamen deutscher Schriftstelleroft ebenso falsch geschrieben sind, wie die deutschenOrtsnamen,Trotz aller dieser gröfseren und kleineren Irrthümcr,Versehen und Mängel kann man dem Werke, so weit es bisjetzt vorliegt — und sicher wird es sich im weiteren Fortgangeher verbessern als verschlechtern — und namentlichso weit es das Alterthum und Frankreich betrifft, das Lobvielseitiger Kenntnifs und grofser Umsicht deshalb nicht versagen, weil es einen einzigen Architekten zum Verfasser hat,und nicht etwa, wie Mothes' Baulexikon, unter Mitwirkunganderer Fachmänner und Kunstforschcr entstanden ist. Diedarin beobachtete <strong>Sp</strong>rache leidet freilich an einer gewissenBreite und würde, wenn sie sich kürzer fafste und sichmanchmal mit Verweisungen und Zusammenfassung verwandterWörter begnügte, viel Kaum, also auch dem KäuferKosten ersparen. Biese Kostspieligkeit, die Folge der luxuriösenAusstattung des Werkes, das in jeder Lieferang mitwenigstens einer cbromolithographirteii Tafel und aurserdemselbstverständlich mit zahlreichen Holzschnitten versehen istund überhaupt in seinem ganzen Acufscrn als Pendant zudem in gleichem Verlage erscheinenden, aber leider imSchneckengang vorrückenden Dictionnaire de l'Acadömie desBeaux-arts auftritt, diese Kostspieligkeit, fürchten wir, wirdder verdienten Verbreitung des Werkes in Deutschland imWege stehen.Bremen.H. A. Müller.Nekrolog.Seit Monaten deckt der Uasen die sterblichen Reste eines Mannes, dem reiches Wissen, nnermüdete Thatkraft undedler Charakter ebenso allseitig Achtung und Liebe erworben hatten, wie die schweren Schicksalsschläge, die seine letztenLebensjahre verdunkelten. Alle, welche ihm näher standen, mit dem innigsten Mitgefühle erfüllten:Theodor Stein,Königlicher Geheimer Rcgieruugsrath a. D. und Vorsitzender des Directoriums der Berlin-Stettiner Eisenbahn-Gesellschaft,weilt nicht mehr unter uns. Dieser Verlust wird nicht nur schmerzlich empfunden im Kreise (seiner Familie und Freunde,nicht nur in seinem ausgedehnten Wh-kungskrciac wird die belebende Kraft schwer vermifst: die Vielen, denen er mit ßathund That treu zur Seite stand, beklagen tief das Fehlen des kräftigen Führers und Helfers. — Das Baufach hat durch seinenHintritt einen seiner tüchtigsten und edelsten Zierden verloren.Am 18. Juli 1802 in Flock von deutschen Eltern katholischen Glaubens geboren, kam er schon im ersten Lebensjahrenach Königsberg i/Pr., wo er seine Schulbildung empfing.Sein Vater, ein Postbeamter, bestimmte ihn für den Justizdienst, zu dessen Erlernung er beim Gerichte in Labiau alsSchreiber eintrat. Der dortige Landbaumeister Jester lernte Stein kennen, bemerkte sein Talent und veranlaCste ihn, demWillen des Vaters entgegen, seine Stellung aufzugeben und die Feldmefskunst, die damalige Vorschule der Bauwissenschaftenzu erlernen. 1821 wurde Jester nach Heilsberg versetzt. Stein ging mit ihm, arbeitete dort noch 2 Jahre als Eleve und

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