413 "W". Ritter, Nachtrag zu „Versteifungsfachwerke bei Bogen- und Hängebrücken." 414Nachtrag zu „ Versteifungsfachwerke bei Bogen- und Haügebrücken".In der Abhandlung über „Versteifungstachwerke" aufSeite 189 a. f. dieses Jahrgangs haben wir die Curven der Maximalmomenteund der Maximalkräfte entwickelt, nach welchensich die Dimensionen eines versteifenden Fachwerkes horechuenlassen. Dabei wurde, wie am Beginn von Nr. 2 gesagtist, vorausgesetzt, dai's die Auflager des Bogens centrirtseien, mit anderen Worten- dafs die Reactionen des Bogensstets durch feste Punkte gehen. Die eigcnthümlicheu Beziehungenzwischen Bogen und versteifendem Balken, welchesich aus unseren dortigen Entwickeluugen ergaben, geltenaber, wie leicht zu erkennen ist, auch ebenso gut, wenn dieAuflager des Bogens flach oder fest sind; und wir erlaubenuns, im Nachstehenden als Ergänzung zu obiger Arbeitauch die Curven der Maximalmomente und -Kräfte mitzutheilen,welche bei flachem oder festem Bogenauflagor eintreten.Wh- beschränken uns dabei auf die jVlittheilung derEndergebnisse und übergehen die etwas umständliche Ableitungder Formeln.iFi^J.Fig. 1 stellt den Verlauf der Momente, Fig. 2 denjenigender Transversalkräftc dar, welchen der Bogen mit festemAuflager ausgesetzt ist, und welche, gcmüls unseren früherenBetrachtungen, der versteifende Balken ganz oder zum Theilaufnimmt, je nachdem das Trägheitsmoment des Bogenquerschuittsgegenüber demjenigen des Balkenquerschnitts verschwindendklein oder merkbar grofs ist.Das gröfstc Moment ti'itt am Auflager auf und igt gleichÜ.Qggi • ql^ (worin q die zufällige Belastung pro Längeneinheitund l die halbe <strong>Sp</strong>annweite bezeichnet). Um 0,42 i ^omScheitel entfernt befindet sich der Maximalwerth gleich0)0371 • 2^^•> i"^ Scheitel der Minimalwerth gleich O^^^^^-ql^,Zum Vergleich haben wir die Curvc, Avelche sich beim Bogenmit centrirtem Auflager ergab, punktirt hinzugefügt.Die gröfate Transversalki'aft findet ebenfalls im Auflagerstatt und beträgt 0.,^^^^-ql^ das Maximum im Scheitelpunktehat zur Ordinate Oj^gj^-g-/. Aach hier weist diepunktirte Curve die früher entwickelten Werthe für ceutrirteAuflager auf.Die genauen Ordinatenwerthe beider Curven sind fürvon der Mitte aus gemessene Abscissen in folgender Tabellezusammengestellt:^x:l0,00,J0,20,30,40,.^0,t!0,70,8O.y1,0Momunte0,02150,02320,0 2 830,03410,03710,03.=>fi0,0ai)30,018 LOjOißß0,05600,0691KräfteF:ql0,1880,1020,1660,1450,13 60,1420,1«+0,2 oi0,2530,3130,.^i).'iFi ff.5,Vergleicht man in vorliegenden Figuren die Curven fürflache Auflager mit denjenigen, welche sich für centrirteergehen haben, so findet man, dafs die Momente bei ersterenim Durchschnitt Isleiner sind als bei letzteren, dafs aberbezüglich der Kräfte kein nennenswerther Unterschied zwischenbeiden besteht. Das Versteifungsfachwerk eines Bogenswird also bei festem Auflager unter sonst gleichen Verhältnissenetwas leichter ausfalleu als bei centrirtem, und dürfteaus diesem Gnmde, wenn nicht andere Umstände dagegensprechen, ersteies vorzuziehen sein.Dafs sich übrigens diese ergänzenden Mittheilungen nurauf Bogen-Brücken beziehen, während bei Hänge-Brückenausschlielslich die für centrirte Auflager entwickelten Curvengelten, braucht als selbstverständlich nicht erst gezeigtzu werden.W. Ritter.Mittheilungen nach amtlichen Quellen.66ster Baubericht über den Fortbau des Domes zu Cöln.Die beiden Thürme des Cölner Domes, seit Einwölbungdes Hochschiffes der Vorhalle in ihreu Umfassungswändengetrennt emporsteigend, waren im Laufe des Jahres 1875die alleinigen Objeote der Bau-Aust!Qhrung und konnte derenAufbau, entsprechend der gröfseren Arbeiterzahl, Über dieim Betriebsplane vorgesehenen Höhen hinaus gefördert werden.Die Umfassungs wände des südlichen Domthurmes schliefaenmit der Überkante des IV. Hauptgesimses ab, währendder , nördliche Thurm zu Ende des Jahres 1875 die Linieder Fenstercapitäle bei einer Gesamrathöhe von 16,^2 überdem IIL Hauptgesimse erreichte.In Folge der vermehrten Arbeitsleistung hat sieh auchdie pro 1875 verausgabte Bausurame auf 1,011578 J^. 76 ^.erhöht und ist der Mehrbetrag gegen die im Betriebsplanevorgesehene Verwendung von 750000 Ji speciell für denAnkaut' der Werksteine und die Ausführung der Haustein-Arbeiten zu den acht grofsen Eckfialen in Rechnung zustellen.
415 Voig'tel, 66ster Baubericbt über den Fortbau des Domes zu Cöln. 416Da jede der acht Eckfiaien, welche das Octogon beiderThürme umgeben, eine Höhe von circa 33" bei einemDurchmesser am Sockel von 6 aufweist, so sind im Laufedes Jahres 1875 im Ganzen circa 264 steigende Meter dieserumfangreichen und mit Ornamenten allseitig überdecktonFialen - Entwickelungen oinschliefslich aller Figurenlauben,Säulen, Baldachine und Bekrönungen fertig bearbeitet. Fürdie Ausführung der frei abgelösten Ornamente an den 8 Eckfialen,bestehend in Kreuzblumen, Eieseu, Fronten, Pfeilern,Säulen, kleinen Fialen und Capitäleu, deren Zahl sich auf1510 Stück beläuft, ivurden im Ganzen rot. 159000 M.venvendet, und berechnet sich unter Ilinzunahmo der Ausgabefür die 32 grofsen Engelfiguren unter den Baldachinenzum Betrage von rot. 48500 A. die Verwendungs-Summefür die von dem Pfeilerkcrno abgelösten Oniamente im Ganzenauf circa 207500 JHLBie dauernd ungünstige und stürmische Witterung währenddes Winters 1875/76 verhinderte den Anfbau dersämmtliclicn S Eckfialen, und gestattete das anhaltende Frostwetternur die Vollendung der beiden südlichen Eckfiaien amsüdlichen Thurme. Mit Beginn des Monats März 1876 sinddie Versetzarbeiten an den 6 übrigen Eckfialen wieder aufgenommenund gehen zur Zeit die 2 nördlichen Octogonfialendes südlichen Thurmes, desgleichen die nordöstlicheEckfiale des nördlichen Thurmes ihrer baldigen Vollendungentgegen.Eine grofse Anzahl geübter Steinmetzen, die ^väh^endder Jahre 1871 bis 1874 bei Privatbauten thätig gewesen,trat in Veranlassung der ungünstigen Geschäftsverhältnissebeim Cölner Dombau wieder in Arbeit und erhöhte sich dieZahl der Werkleute, welche in den Jahren 1871 —1874auf durchschnittlich 350 reducirt war, bis zum Schlüsse desJahres 1875 auf 550 Arbeiter.Gleichzeitig wurden in Privatwerkstätten zu Cöln, Künigswinter,Staudemhcim, Obernkirchen, Rinteln und Hildesheimcirca 150 Steinmetzen mit Ausführung von Werksteinen füidieCölner Domthürme andauernd beschäftigt, so dafs diegesammto an dem Dombau zu Cöln im Jahre 1875 thätigeArbeiterzahl auf 700 Mann zu berechnen ist.Der gesteigerten Arbeitsleistung entsprechend ist auchder Bedarf an Baumaterial jeder Art während des Jahres1875 ein aufserordentlicher gewesen, und wurden binnenJahresfrist circa ii605 Cubikmcter Bausteine zum Werthevon 213145 Ji. bearbeitet und gröfsteiithcils versetzt.Als Aufgabe der Bau-Ausführung verbleibt pro 1876die Aufhöhung der Umfassungswände des Octogons beiderThürme bis zum Sockel des Helms, und aufscrdem die Vollendungder Versetzarbeiten an den 3 noch fehlenden Eckfiaiendes nördlichen Tbui-mes.Da eine nachhaltige Besserung und Belebung des Handelsund der Industrie für die nächste Zeit nicht zu erwartenist, so wird es voraussichtlich gelingen, den erhöhten Arbeiterstandauch für das Baujahr 1876/77 beizubehalten,und ist dieser Annahme entsprechend für die im Jahre <strong>1877</strong>auszuführenden Bauarbeiten beim Dombau zu Cöln eine Verwendungssummezum Betrage von einer Million Mark inAussicht genommen.Seit Beginn des Jahres 1876 sind in den Dombauhüttendie Werksteine zu den Umfassungswänden des Octogons desnördlichen Thurmes nahezu vollendet und die Gurte, Gräteund Schlufssteine zu den beiden grofsen Storngewölben desIV. Stockwerkes beschafltt. Fertig bearbeitet lagern fernerhinin den Brüchen zu Staudcrnheim an der Nahe die grofsenEntlastungsbügen und Fensterwölbungen des nördlichenThurmes, so dafs zu Ende des Jahres 1870 die Vollendungbeider Domthürme bis zur Höhe von 300 Fufs (circa 94")in sichere Aussicht zu nehmen ist.Bereits im Läufe des Winters 1876/77 ^ird mit derBearbeitung der Werkstücke zu den Steinbelmen begonnenwerden, und sind namentUch die Vorarbeiten zur Beschaffungder 448 grofsen Kanteublätter für die Gräte beiderThurmhelme rechtzeitig in Angriff zu nehmen, da die Ausführungdieser Oriiamentstücke eine grülsere Anzahl der gewandtestenVorzierungsarbciter für die Dauer von mehrerenJahren beschäftigt. Zur Herstellung der 448 grofsen Kantenbiättcrist ein Steinquantum von circa lOOOO Cubikfufsaus den Obcrnkirebener Steinbrüchen in grofsen Blöcken zubeziehen, deren Gewinnung gleichfalls eine erhebliche Arbeitszeitbeansprucht.Von den für die Lauben der 8 grofsen Eckfialen imIV. Stockwerke der Thürme zu beschaffenden '32 grofsenEngelfiguren von je 2„" Höhe sind 28 Statuen vollendetund theilweise versetzt, desgleichen die plastischen Arbeitenfür die Statuen und Reliefs des Westportals in so weit gefördert,dafs die Einfügung des gesammten noch fehlendenplastischen Schmuckes der Westfront in den Jahren 1876und <strong>1877</strong> erfolgen wird.Im Laufe des Jahres 1875 wurde sowohl die zweiteGerüst-Etage des IV. Stockwerks am nordhchen Thurme aufgestellt,als auch die dritte Gerüst-Etage von 10"" Höhe fürbeide Thürme abgebunden und fertig aufgeschlagen. Letztereüberragt das IV. Hauptgesims um 3'", so dafs der Sockelder Thurmhelme noch mit Hülfe dieser dritten Gerüst-Etageversetzt werden kann.Der am Abende dos 13. März 1876 über ganz Deutschlandfortziehende orkanartige Sturm hat seine verheerendenWirkungen auch am Rheine durch Niederreifson ganzer Waldungen,Häuser und Bampfschornsteine geäufsert, und wardas auf 100"" über Cöln hervorragende grofse Baugerüst desDomes den Sturmwirkungen in gefahrdrohender Weise ausgesetzt.Während der Orkan die Dächer der Bauhüttenherunterwarf, die Bleideckung des Chordaches beschädigteund das Dach des Maschinenhauses mit seinen Verankerungenaus dem Mauorwerke der UmfassungswJlnde herausrifs,sind die Gerüste des Domes unbeschädigt geblieben und hatsich, wenngleich die gesammte Holzconstruction einer Schwankungbis zu 1 Füfö ausgesetzt war, weder ein Verbandstückaus dem grofsen Baugerüste gelöst, noch ist irgend ein Theilder Zwischengerüste und Gerüstböden gebrochen und vomSturme her abgeworfen.Als planmäfsiger Reinertrag der eilften Dombau-Prämien-CoUecteist die Summe von ckca 542500 Ji in dieCasse des Central-Dombau-Vereins geflossen und beträgt derpro 1875 von Seiten der Vereinscasse zum Fortbau desDomes eingezahlte Beitrag im Ganzen 825000 J(>. LautNachweisung der Regierungs - Hauptcasse zu Cöln ist pro1875 die Summe von l,01l578 A. 76 ^. beim Cölner Dombauverwendet, und beträgt die Ausgabe speciell für denFortbau der beiden Westthürme einschliefslich des Wei^thes
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