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Gemüsebau Ausgabe 5 / 2012 - eppenberger-media gmbh

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der <strong>Gemüsebau</strong>/Le maraîcher –5/<strong>2012</strong> –5.10. <strong>2012</strong> scHwErpunkt 13anbauflächen für dörrbohnen vonchinain die schweiz zurückgeholtDerUnternehmer PhilippKäppeliproduziertDörrbohnen ausSchweizerRohstoffen.Seit der Inbetriebnahmeder modernen TrocknungsanlagenimJahr2008 nimmt dieProduktion stetig zu.Vom Erfolgprofitieren auchdie einheimischenBohnenproduzenten.david Eppenberger, redaktor «der <strong>Gemüsebau</strong>»Noch bis Mitte des letzten Jahrhundertswaren Dörrbohnen in SchweizerKüchen unverzichtbar. Mit demAufkommen neuer Konservierungsmethodennahm ihre Bedeutung aber starkab. Geblieben ist ein Marktvolumen vonschätzungsweise 500 Tonnen Dörrbohnen,die heute jährlich in der Schweiz beispielsweiseauf Berner Platten oder in Eintopfgerichtenauf den Tellern landen. Geht mandavon aus,dass es für ein Kilo Dörrbohnendie zehnfache Menge an Frischbohnenbenötigt, entspricht das bei einem Ertragvon sieben Tonnen pro Hektare immerhinüber 700 Hektaren Bohnen. Bis vor fünfJahren standen die meisten dieser Flächenin China. «Das wollen wir ändern», sagtUnternehmer Philipp Käppeli aus Merenschwandim Aargau. Vorfünf Jahren gründeteer dort die Firma agrofrucht-Inn AG.Seine Vision: Die schonende, geschmacksbewahrendeTrocknung von Früchtenund Gemüsen aus Schweizer Rohstoffen.Das Konzept bewährte sich. Die neu gebaute,moderne Trocknungsanlage ist gutausgelastet. Käppeli denkt bereits an dieErweiterung der Anlage. Ein Teil dieser Erfolgsgeschichtesind die Schweizer Dörrbohnen.GegenbilligekonkurrenzbestehenAngefangen hat es mit den Dörrbohnenvor ein paar Jahren mit einer Anfrage vonCoop. Der Grossverteiler wollte mehrDörrbohnen aus der Schweiz ins Sortimentaufnehmen. Die preisliche Vorgabe: Siedurften nicht mehr als 2,5 Mal teurer alsDörrbohnen aus China sein. Käppeli nahmdie Herausforderung an. Nach monatelangemTüfteln fanden er und seine Speziaphilippkäppeliwill in zukunft auf einer Fläche vonbis zu 150 Hektaren Bohnen anpflanzenlassen.philippkäppeli souhaiteaugmenter la surfacedeharicotsjusqu’à 150 hectares àl’avenir.David Eppenbergerlisten das optimale Trocknungsverfahren.Und imletzten Jahr war es soweit. «Wirstarteten mit 50000 Dörrbohnen-Packungenbei Coop». Gleichzeitig belieferte KäppeliLandi-Filialen, kleinere Detailhändlerund Gastrounternehmen. Rund acht TonnenDörrbohnen waren es insgesamt. «Indiesem Jahr sind es bereits dreimal mehr»,sagt Käppeli stolz. Rund fünf Prozent davonsind biozertifiziert. Diese Zunahmehat nicht nur damit zu tun, dass sich nachCoop auch andere Abnehmer und Detaillisten–darunter Migros –bei ihm gemeldethaben. Die Rezeptur sei aufgrund derRückmeldungen im letzten Jahr noch einmalangepasst worden. «Nun stimmt dieQualität definitiv.» Und diese sei wichtig,um gegen die billige Konkurrenz aus Fernostbestehen zu können, so Käppeli.mehr schweizer BohnenanbauflächenLangfristig peilt Käppeli einen Marktanteilvon 17bis 20 Prozent an. Das entsprichteiner Anbaufläche für Schweizer Bohnenvon 100 bis 150 Hektaren. «Es macht michglücklich, auf diese ArtProduktionsflächenvom Ausland in die Schweiz zurückzuholen»,sagt der ausgebildete Agrotechnikerund Meisterlandwirt. Die Ware beziehtagrofrucht-Inn bei einem Vertragspartner,der die Bohnen bei seinen Vertragsproduzentenanbauen lässt. VomFeld gehendie Bohnen frisch geerntet zu einemVorverarbeitungsunternehmen, das dieBohnen vollautomatisch spitzt und blanchiert.Gleich danach werden sie in dieTrocknungsanlage nach Merenschwandgeliefert. Von August bis Oktober ladentäglich zwei Lastwagen die vorverarbeitetenBohnen auf der Rampe ab. Von dortkommen sie in die 600 kW starken Trocknungsanlagen.«Sie sind das Herzstückunseres Unternehmens», sagt Käppeli.Für jedes Gemüse und jede Frucht seieneigene Trocknungsrezepturen entwickeltworden. Deshalb lasse sich so eine Trocknungsanlagegar nicht kopieren. Das wirdbei solchen Erfolgsgeschichten bekanntlichoft versucht. Vorläufig ist Käppeli dereinzige grosse Dörrbohnen-Hersteller inder Schweiz. Daswill er bleiben und weiterwachsen. Und das ist eine gute Nachrichtfür Schweizer Bohnenproduzenten. nwEItErE InFos:www.agrofrucht-inn.ch

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