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Gemüsebau Ausgabe 5 / 2012 - eppenberger-media gmbh

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36 VEranstaLtunG5/<strong>2012</strong> –5.10. <strong>2012</strong> – der <strong>Gemüsebau</strong> /Lemaraîcherwohin führtder wegbei den salaten?Am Salat-Tag im Strickhof informiertenExpertenüberdie aktuelleMarkt-Situation. Eine Diplomarbeitunddas Referatvon EisbergAG-Gründer Fredi Leuenbergersorgtenfür reichlichGesprächsstoff.david Eppenberger, redaktor «der <strong>Gemüsebau</strong>»Ein Sortengarten mit über 150 aktuellenSalatsorten: Ein Tummelfeld, wie essich selbst abgebrühten Salatspezialistennur selten anbietet. Doch nicht nurdas Salatfeld zog Anfang September auchzahlreiche Interessenten aus dem Auslandan die Salat-Tagung am Strickhof in Wülflingen.Interessante Referenten beleuchtetenam Vormittag die aktuelle Situation aufdem Salatmarkt im In- und Ausland. MancherSchweizer Gemüseproduzent dürftedabei zwischendurch leer geschluckthaben. Beispielsweise als Carsten Vorsatzneue produktionssystemeWiedie Salat-Produktion in Zukunft aussehenkönnte,zeigte Martin Huege vonNuncarstenVorsatzvonmählmann <strong>Gemüsebau</strong>: Eisbergsalatwirdbereitsaufdem Feld verpackt.Carsten Vorsatzdechez Mählmann <strong>Gemüsebau</strong>: Leslaituesicebergsontdéjà emballéessur le champ. epmartin waelti stellteseine diplomarbeit vor.Martin Waelti aprésenté sontravail de diplôme.von der norddeutschen Mählmann <strong>Gemüsebau</strong>über die Anforderungen bei denerlaubten Höchstmengen von Wirkstoffenberichtete. Jeder Abnehmer – daruntervor allem Discounter –formuliere eigeneSpezifikationen, die deutlich unter den gesetzlichenVorschriften lägen, so Vorsatz.Die Rückstandsproblematik habe massiveFolgen auf den Anbau der Kulturen. Der<strong>Gemüsebau</strong>betrieb versucht mit Automatisierungund Optimierung der Arbeitsabläufedie Kosten im Griff zu halten. Eissalatewürden auf dem Betrieb in Cappeln aufdem Feld geschnitten und in die Tüte gelegtund nachher direkt zu den Abnehmerngebracht. «Den Betrieb sehen diese Salatenicht mehr», sagte Vorsatz in Wülflingen.Probleme bereiteten seinem Betrieb dieRegionalen Vermarktungsprogramme inBayern und Baden Württemberg: «Dorthinkönnen wir nicht mehr liefern.» Was dieZukunft bringe, sei unsicher: Bei Eissalatsei der Zenit überschritten. «Und ob wirnächstes Jahr noch Kopfsalat machen, wissenwir noch nicht», sagte er.38 versus 72 rappenMartin Waelti stellte an der Tagung seineDiplomarbeit vor, in der er die Wirtschaftlichkeitder Erntesysteme bei Blattsalatenuntersuchte. (Der <strong>Gemüsebau</strong> wird dieseArbeit in der nächsten <strong>Ausgabe</strong> vorstellen.)EinRaunen ging durch den Saal, als Waeltidie Produktionskosten denen aus der Pfalzgegenüberstellte. Ein Schweizer Eisbergsalatkostet in der Produktion 72 Rappengegenüber 38 Rappen in Deutschland. EinGrund für den Unterschied vermutete erbei den Arbeitsstunden: In Deutschlandsind pro Hektare Eisberg 511 Arbeitskraftstunden(Akh) nötig, in der Schweiz 953.Bei der Auflistung der Kosten fiel insbesonderederhorrende Unterschied bei denJungpflanzen auf: In der Schweiz warendiese über vier Mal teurer als in Deutschland.Das warf im Publikum natürlichFragen auf. Erklären konnte Waelti diesenUnterschied aber nicht. Immerhin zeigteer noch, dass die Schweizer Gemüseproduzentenvondeutlich höheren Abnahmepreisenprofitieren, womit sich die höherenepKosten im Vergleich zu ihren DeutschenKollegen wieder etwas relativierten.weiterepreissenkungenunvermeidlichFredi Leuenberger warnte die SchweizerGemüseproduzenten davor, sich aufhohe Abnahmepreise zu verlassen: «Selbstohne Grenzöffnung werden sich die Preisedem EU-Niveau annähern», sagte derGründer der global tätigen Firma EisbergAG. Der heimische Markt sei gesättigt.Die Abnehmer würden die Schweizer Gemüseproduzentenin Zukunft mit immerneuen Ausschreibungen unter Druck setzen.Leuenberger, der einst selbst klein alsGemüseproduzent begonnen hat, ging inseinem Referat mit der Schweizer Gemüseproduktionhart ins Gericht: «Zu vieleProduzenten haben zu kleine Flächen umdie hohen Investitionen zu rechtfertigen.»DieÖffnung der Grenzesei für ihn nur eineFrage der Zeit: «Schwarze Wolken sind unvermeidlich,die Frage ist nur, wie heftigdas Gewitter sein wird.» Die Grenzöffnungwerde die ganze Branche treffen. Von derPolitik forderte Leuenberger deshalb flankierendeMassnahmen, es brauche begleitendeÜbergangslösungen. Als Schlüsselfür den zukünftigen Erfolg bezeichneteLeuenberger die Faktoren Lokalität undNachhaltigkeit. Er rief die Produzentenauf, sich bereits jetzt auf härtere Zeiteneinzustellen: «Jene, die das Training jetztaufnehmen, haben die besten Chancen,im neuen Umfeld zu bestehen», sagte er.Fredi Leuenbergersprachklartext.FrediLeuenberger adit leschosesclairement.zvg

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