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Gemüsebau Ausgabe 5 / 2012 - eppenberger-media gmbh

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18aktuELLGötz rehn: «Gemüse istein schlüsselsortiment»Ende August öffneteinZürichdererste Alnatura-Migros Bio-Supermarkt.Alnatura-GeschäftsführerGötz Rehn sowieMigros Zürich-CEOJörgBlunschiäussern sich im Interviewüber die Ziele, die siemit demneuen Ladenformat verfolgen.Interview: david Eppenbergerder Biofachhandel macht in der schweizschwere zeiten durch. Ein traditionshauswieVatter in Bern musste gar schliessen. weshalbsollen die alnatura-migros Bio-supermärktemehrErfolg haben?Jörg Blunschi: Die Alnatura-Migros Bio-Supermärkte ermöglichen erstmals dasOne-Stop-Shopping. Das heisst: Die Konsumentenkönnen dort ihren Gesamteinkauftätigen und sicher sein, dass alles Bioist. Darinsehe ich den wesentlichen Unterschiedzu den traditionellen Biogeschäften.Götz Rehn: Wir orientieren uns sehr engan den Verbrauchern. Unddiese haben eingrosses Interesse an einem Fachgeschäftmit einem breiten und seriösen Biosortimentzu fairen Preisen.wasmeinen sie mit fairen preisen?Götz Rehn: Zuerst heisst das: Fair für dieBauern. Natürlich können wir den biologischenLandbau nur weiterentwickeln,wenn entsprechende Preise gezahlt werden.Bei dem was dazwischen liegt –geradeim Handel –bemühen wir uns dann,sehr sparsam zu sein, um damit wiederumfair gegenüber dem Kunden zu sein.In den alnatura-Geschäften indeutschlandfallen einem schweizer aber vor allem die imVergleich viel tieferen preise auf. Ich kenneeinen Biobauer,dem signalisiertwurde, dasssich das preisniveau inden nächsten Jahrendem der konventionellen Landwirtschaft angleichensoll. steigt nun der druck auf dieschweizer Biobauern?Götz Rehn: Der biologische Landbau kannnicht identisch sein mit der Agrarindustrie.DiePreise können also gar nicht gleichsein. Ich weiss nicht, wer soeine Aussagemacht. Siekönnen nicht aus einem Kunstfaserhemdein Baumwollhemd machen. Esgeht doch darum, differenzierte Produkteanzubieten.JörgBlunschi: Wirmüssen es schaffen, denKonsumenten den Wert der Produkte klarzumachen.Es gibt tatsächlich Leute die sagen,dass Biomöglichst günstig sein muss,damit der Absatz steigt. Natürlich ist dasaber ein falscher Ansatz. Viel mehr müssenwir den Konsumenten doch aufzeigen, wasdahinter steckt.Im alnatura-migros Bio-supermarkt werdenim winter Biotomaten aus dem ausland zumangebot gehören, wie das heute inder Branchemittlerweile üblich ist. widerspricht dasnicht den Grundideen desbiologischen Landbaus?Götz Rehn: Wir können unsere Kundennicht erziehen und wir wollen deren Erwartungennatürlich erfüllen. Für michsteht aber sowieso die CO 2-Problematikim Vordergrund. Der biologische Landbaukann viel mehr CO 2 binden als die Agrarindustrie.Bringenwir hier eineVerschiebunghin, ist das gelebte Nachhaltigkeit. Unddann finde ich das akzeptabel, wenn ich imWinter eine Tomate aus dem Gewächshaushabe und nicht aus dem Freiland.schweizer Biotomaten kommen aber auchimsommer ausdem Gewächshaus.Götz Rehn: Ja? Aber das können wir dochändern. Im Süden der Schweiz ist esdoch genug warm. Ich habe nichts gegenGewächshaus-Tomaten aber die italienischenFreilandtomaten in unseren Saucenschmecken einfach besser.wie wollensie erreichen, dass mehr schweizerBiobauernfür sie arbeiten?Götz Rehn: Es ist nicht das Ziel, möglichstschnell, möglichst viele Bioprodukte –egalwoher –imRegal zu haben. Es geht grundsätzlichdarum, alles bis zum Ursprung zuorganisieren und langfristig bestehendeNetzwerke zu gestalten. Bei Alnatura reichendiese in die ganze Welt bis zu TeebauerninIndien. In der Schweiz könntedas ähnlich ablaufen wie in Deutschland,wo wir vor einigen Jahren eine Alnatura-Initiative für mehr Biobauern starteten.Wir stellten erhebliche Summen zur Verfügungfür Beratung und Information, umkonventionelle Landwirte zum Umstieg zumotivieren.sie setzen in Höngg auf das Frischesortiment.Bilden sie das Verkaufspersonal entsprechendaus?Götz Rehn: Ja sicher.Wir haben eine eigeneAusbildung für Bioobst und -gemüse,denn Obst und Gemüse ist ein Schlüsselsortiment.Zudem erwarte ich von denMitarbeitern ein gewisses Grundinteresseam Thema.der produktepräsentation von Gemüse amVerkaufspunkt wird zu wenig Beachtung geschenkt.wirddasin Höngg anders?Jörg Blunschi: Genau hier versuchen wiruns zu differenzieren. So wirdzum Beispielalles offen verkauft.wird es im Gemüsesortiment von alnaturamigrosbesondereLeckereien geben?Götz Rehn: Ich kann mir gut vorstellen,beispielsweise die Demeter-Karotte Rodelikaanzubieten. Die hat wirklich einenganz besonderen Geschmack. Solche qualitativenAspekte sollen künftig im Vordergrundstehen.nLesen sie dasganze Interview auf www.<strong>eppenberger</strong><strong>media</strong>.ch/alnatura-migrosBeim Alnatura-Migros Bio-Supermarkthandelt es sich um ein PartnerprojektvonAlnaturaDeutschland undderMigros Zürich, die den Laden betreibt.DasAlnatura-Konzept wurdeauf SchweizerVerhältnisseangepasst.Alnaturabetreibt in Deutschland 70 Biosupermärkte.DerAnthroposoph Götz Rehngründetedas Unternehmen im Jahr 1984.

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