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Zettler, M.L. & Glöer, P. (2006)

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7060Pisidium casertanumFrequenz [%]50403020100QuelleMoorGrabenBachFlußKanalBrackwasserSeeTeichTorfstichWaldtümpelErlenbruchRiedSenkeSollDiagramm 25. Relative Häufigkeit von Pisidium casertanum je Habitattyp in der Norddeutschen Tiefebene.Hell=Anteil der Gesamtfunde pro Habitattyp, dunkel=Anteil der mit dieser Art besiedelten Habitate.Ökologie: In der vorliegenden Studie konnte P. casertanum die gesamte Palette der differenziertenHabitattypen besiedeln. Es waren kaum Schwerpunkte auszumachen, allerdings machten Seen undBäche fast 50% aller Funde dieser Art aus (Diagramm 25). In etwa 50% aller Fundorte in Flüssen, Kanälen,Brackgewässern und Seen wurde P. casertanum registriert. Seltener hingegen sind Teiche, Torfstiche,Senken und Sölle geeignet. Die ökologische Spannweite ist auch hinlänglich durch die Literaturbelegt. In Großbritannien werden "Gewässer aller Art" besiedelt (KILLEEN 1992, KERNEY 1999). LOŽEK(1964) gibt Bäche, Sümpfe, periodische Wiesenlachen, Quellen, Tümpel, Teiche u. a. an. P. casertanumist charakteristisch für Kleingewässer, im Seelitoral und in Flüssen nur vereinzelt, wird dort durch P.ponderosum ersetzt und kommt mit einem Minimum an Schlamm aus. Die Art ist kalkindifferent(MEIER-BROOK 1975). P. casertanum wird sehr oft mit S. corneum vergemeinschaftet angetroffen (Diagramm41). In Fließgewässern ist P. casertanum oft mit P. nitidum und P. henslowanum zusammen anzutreffen(Diagramm 42). In schlammigen Tümpeln und Temporärgewässern kommen P. personatum, P.milium, P. obtusale und Musculium lacustre zusammen mit P. casertanum vor. P. casertanum ist extrem tolerantgegenüber schwankenden Umweltbedingungen und kann als euryök bezeichnet werden (ZEIS-SLER 1971, GLÖER & MEIER-BROOK 2003).MV SH BB B HH NI NRW SA DRL-Status - - - - - - - - -Pisidium ponderosum (STELFOX 1918) – Taf. 9, Fig. 6-9, Taf. 16, Fig. 4.Pisidium casertanum var. ponderosa STELFOX 1918Loc. typ.: England - "In the Grand Junction Canal at Cowroast Lock, Dudsewell, Herts." [S. 295]Verbreitungstyp: kosmopolitisch?Anmerkungen zur Taxonomie: Nach unseren ökostatistischen Untersuchungen zeigt sich eine klare ökologische Differenzierung.P. casertanum besitzt eine hohe ökologische Plastizität und wird in allen Gewässertypen gefunden. P. ponderosum hingegenpräferiert signifikant größere Fließgewässer und die Uferzone von Seen. In beiden Gewässertypen kann man P. casertanumund P. ponderosum syntop finden. Daß es sich bei P. ponderosum um eine Reaktionsform auf bestimmte Umweltbedingungen handelnsoll, kann damit ausgeschlossen werden. Siehe hierzu auch GLÖER & ZETTLER 2005, Anmerkung 61, S. 21.Verbreitung im Untersuchungsgebiet: Pisidium ponderosum hat vermutlich eine weiterreichendeVerbreitung als bisher vermutet wurde. Sie ist entlang der großen Flüsse und im Litoral größerer Seenzu finden. Insbesondere die Vielzahl geeigneter Seen in Mecklenburg-Vorpommern, im Norden Brandenburgsund im Ostsen Schleswig-Holsteins und die zahlreichen Kanäle und Flüsse in der NorddeutschenTiefebene bieten für P. ponderosum geeignete Lebensräume.31

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