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Zettler, M.L. & Glöer, P. (2006)

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zum besiedelten Habitat. In der Schweiz wird eine große Vielfalt von Habitaten angegeben (TURNER &al. 1998). In tempörären Kleingewässern ist P. personatum häufig die einzige Art (ELLIS 1978, KILLEEN1992). P. personatum bevorzugt gleichmäßig kühle Biotope: subterrane Gewässer, Quellen und Quellbäche,Limnokrenen und das Profundal tiefer Seen mit genügend Kalk und Sauerstoff (MEIER-BROOK1975). In eurythermen Gewässer ist die Art vermutlich auf die Nähe litoraler Grundwasseraustrittebeschränkt. In einigen tiefen Seen der Schweiz und Schottlands kann P. personatum zusammen mit P.conventus im Profundal auftreten (TURNER & al. 1998, KERNEY 1999). Ähnliches konnten wir im Tiefenbereichdes Stechlinsees bei Neuglobsow beobachten, wo außer P. conventus nur noch (wenn auch selten)P. personatum zu finden war. Allerdings handelte es sich bei diesen Funden um Schalennachweise.In Teichen und Brackgewässern wurde P. personatum nicht festgestellt. Vergesellschaftungen treten häufigmit P. obtusale auf (Diagramm 42). Regelmäßig werden auch P. casertanum, P. milium und Musculiumlacustre mit P. personatum angetroffen. FELDMANN (1972) konnte im Sauerland in fast 60% der Nachweisevon P. personatum auch P. casertanum beobachten.MV SH BB B HH NI NRW SA DRL-Status - R - 2 3 3 - - -34Pisidium globulare CLESSIN 1873 – Taf. 10., Fig. 1-5, Taf16, Fig. 3.Pisidium globulare CLESSIN (in WESTERLUND 1873)Loc. typ.: Schweden - "I Sverige, Dalarne, vid Säther I ett gammalt grufhal…samt vid Hedemora i Netzels tradg." [S. 533]Verbreitungstyp: paläarktisch [nach KORNIUSHIN 1998]Verbreitung im Untersuchungsgebiet: In die vorliegende Studie sind nur 21 Fundorte dieser erstseit jüngerer Zeit von P. casertanum abgetrennten Art eingegangen. Bis auf zwei (Sylt, SH und DuvenstedterBrook, HH), lagen alle in Mecklenburg-Vorpommern. Die erfaßten Daten sind noch unzureichendund spiegeln auf keinen Fall die wirkliche Verbreitung wieder.Ausgewählte Fundorte in der Norddeutschen Tiefebene:Mecklenburg-Vorpommern: Erlenbruch nördlich Richtenberg, Knirkhorst, 2003Hamburg: Duvenstedter BrookSchleswig-Holstein: Gräben am alten Lister Hafen, Sylt, 2003Morphologie: Nach KORNIUSHIN (1998) läßt sich P. globulare sehr gut durch einige anatomischeMerkmale von P. casertanum trennen. Dabei werden insbesondere die Kiemenblätter herangezogen.Weiterhin wird die Schalenporösität berücksichtigt. Aus eigenen Erfahrungen scheint die Schalenporösitätkein Merkmal, sondern eine Anpassung ans Biotop zu sein. Auch bei anderen Sphaeriiden-Artendieser Habitattypen (z. B. Erlenbruch, Waldtümpel, Senke) sind diese Schalenporen besonders ausgeprägt(z. B. S. nucleus, P. casertanum, P. obtusale). Wahrscheinlich dienen die Poren dem Gastaustausch,auch wenn das Gewässer bereits ausgetrocknet ist und über die Siphonen eine Filtration und damitSauerstoffzufuhr nicht mehr möglich ist.Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit P. casertanum und großen P. obtusale. Letztere zeichnensich jedoch durch eine andere Schloßstruktur aus. P. globulare ist P. casertanum sehr ähnlich, zeigt abereine deutlich geringere Variabilität als P. casertanum. Nicht ausgewachsene Exemplare sind flacher undder Wirbel ist noch nicht voll ausgebildet. Diese Art erreichte im Untersuchungsgebiet eine Länge zwischen3.7-5 mm.Konstante Merkmale: Das bis zu 5.5 mm lange Gehäuse besitzt sehr zahlreiche, dicht stehendeSchalenporen. Der Wirbel ist weniger nach hinten verschoben als bei P. casertanum. Die Schloßleiste istziemlich breit und verkürzt, so daß die Seitenzähne neben dem Wirbel liegen. Die Stellung der Hauptzähneähneln eher der von P. obtusale als der von P. casertanum.Ökologie: P. globulare scheint eine relativ enge ökologische Nische zu haben. Die 21 bekanntenFundorte beschränken sich auf 5 Habitattypen (Diagramm 28), wobei Waldtümpel und Erlenbrüche(beide je über 38% der Nachweise) überwiegen. Auch in Rieden ist die Art noch gelegentlich zu finden.Immerhin beherbergten 29% aller untersuchten Waldtümpel und 25% aller Fundorte in Erlenbrüchen

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