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Zettler, M.L. & Glöer, P. (2006)

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Morphologie: Angesichts der hohen ökologischen Valenz dieser Art, ist die Variabilität sehr gering.Das Gehäuse ist lediglich in der Stärke der Streifung und Bauchigkeit etwas variabel. Etwas verkürzte,dreieckig wirkende Gehäuse (Taf. 6., Fig. 10-11) sind selten. Auch kann die Lage der typisch schief (zuden Wachstumslinien) gestellten Wirbelfalte bis auf die Wirbelspitze verlagert sein (Taf. 6., Fig. 6, 10).Bei den noch kreisrunden und zunehmend ovalen Gehäusen juveniler Tiere, die noch sehr flach unddurchscheinend sind, liegt die Wirbelfalte anfangs noch mitten auf der Schale und "wandert" dann mitzunehmender Größe immer näher zum Wirbel hin.Daneben gibt es auch Tiere mit verkümmerter oder fehlender Wirbelfalte (Taf. 6, Fig. 9): f. inappendiculataauctorum. Wir folgen hier nicht der Argumentation von KUIPER (1987). Er schrieb, daßMOQUIN-TANDON (1855) 7 verschiedene Varieteten von P. henslowanum, alle ohne Umbonalfalte, aufgezählthat [Anm.: es sind nur 6]. Die Form "inappendiculata" wird bei KUIPER mit dem Namen BOURGUI-GNAT (1854) belegt. Der Name stammt aber eindeutig von MOQUIN-TANDON (1855, S. 581). Der bezogsich zwar auf die von BOURGUIGNAT (1854, S. 51) als var. "B" bezeichnete Form, jedoch stammt derName von ihm. KUIPER (1987) führte an, daß das Material von BOURGUIGNAT (1854) keine wirbelfaltenloseFormen von P. henslowanum enthielt. Er zitiert die Revision der BOURGUIGNAT’schen Sammlungdurch FAVRE (1943). Das geprüfte Material gehörte zu einer Reihe von anderen Arten der Gattung Pisidium,aber nicht hauptsächlich zu P. subtruncatum, wie von KUIPER behauptet. Insgesamt sind vonFAVRE (1943, S. 41) 7 Arten bestimmt worden. Unter anderem war auch P. henslownaum dabei. KUIPERselbst hat Material von anderen französichen Malakologen des 19. Jahrhunderts gesichtet und festgestellt,daß P. subtruncatum nicht differenziert wurde. Daraus ergibt sich für ihn der Schluß, daßMOQUIN-TANDON (1855) ebenfalls P. subtruncatum vorlag und er die Form P. henslowanum inappendiculatumgenannt hat. Das Material von MOQUIN-TANDON (1855) ist nie geprüft worden, der Aufenthaltsortder Sammlung ist unbekannt (vermutlich verschollen). KUIPER (1987) schlägt weiterhin vor, daß imFalle der Einordnung von P. henslowanum f. inappendiculata als geographische Unterart, der ersteAutor zu nennen ist, der eine klare Unterscheidung von P. subtruncatum vornahm. Das ist seiner Meinungnach STEENBERG (1917, S. 103). Unserer Meinung nach ist der Name P. henslowanum f. inappendiculataMOQUIN-TANDON 1855 weiterhin gültig und durch die Argumentation von KUIPER (1987) nichteindeutig widerlegt worden.Daß die Reduktion der Wirbelfalte nach ZEISSLER (1971) mit der Zunahme der Schalenhöhe korreliertzu sein scheint, so daß sie im Umriß P. lilljeborgii ähneln, kann nicht bestätigt werden.Konstante Merkmale: Das 3.5-4.2 mm lange, 3-3.5 mm hohe und 2.3-2.7 mm dicke Gehäuse ist dreieckigoval, die Oberfläche ist seidenglänzend und leicht irisierend, die Hauptzähne sind leicht gewellt.Das Gehäuse besitzt locker angeordnete Schalenporen (Taf. 6., Fig. 10).7060Pisidium henslowanum504030200QuelleMoorGrabenBachFlußKanalBrackwasserSeeTeichTorfstichWaldtümpelErlenbruchRiedSenkeFrequenz [%]Soll10Diagramm 30. Relative Häufigkeit von Pisidium henslowanum je Habitattyp in der Norddeutschen Tiefebene.Hell=Anteil der Gesamtfunde pro Habitattyp, dunkel=Anteil der mit dieser Art besiedelten Habitate.37

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