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Zettler, M.L. & Glöer, P. (2006)

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al kalkreicher Seen angegeben. In der Schweiz scheint dieses Pisidium auf Grund seiner "ökologischetwas höheren Toleranz" etwas häufiger verbreitet zu sein als P. moitessierianum (TURNER & al. 1998). Inder Norddeutschen Tiefebene kann P. moitessierianum (siehe dort) durchaus als regelmäßig verbreitetangesehen werden, während P. tenuilineatum als extrem selten eingestuft wird. Ähnliches trifft fürGroßbritanien zu, wo hauptsächlich Kanäle und Tieflandflüsse mit tonigem oder schlickigem Substratund klarem, kalkreichem und unverschmutztem Wasser besiedelt werden (KERNEY 1999). An Fundortenmit P. tenuilineatum tritt auch regelmäßig P. amnicum auf (z. B. KÖRNIG 2002). TETENS & ZEISSLER(1964) fanden die Art besonders in Quellbächen. P. tenuilineatum fehlt in langsam fließenden und stehendenGewässern, meidet sumpfigen oder vermoorten Grund, lebt in feinsandigem bis tonigemGrund mit geringen humosen Beimengungen und ist fast immer mit P. amnicum vergesellschaftet.KUIPER (1981) führt P. tenuilineatum haupsächlich für Flüsse, Kanäle, Ströme und aus dem Litoral größererSeen auf. Seltener werden Quellen besiedelt.MV SH BB B HH NI NRW SA DRL-Status 1 0 1 0 k. A. 3 V 1 2Pisidium moitessierianum PALADILHE 1866 – Taf. 14., Fig. 4-11, Taf. 18, Fig. 5.Pisidium Moitessierianum PALADILHE 1866Loc. typ.: Frankreich - "...les fosses d’irrigation des prairies de Maurin, au-dessous de Montpellier." [S. 173]Verbreitungstyp: europäisch [disjunkt in Asien und Afrika, in Nordamerika eingeschleppt, siehe ZETTLER & KUIPER 2002]Verbreitung im Untersuchungsgebiet: P. moitessierianum zeigt eine regelmäßige Verbreitung, kannaber nicht als häufig im Untersuchungsgebiet bezeichnet werden. 95 Fundorte sind für die vorliegendeStudie ausgewertet worden. Insbesondere entlang der großen Flüsse (z. B. Havel, Peene, Tollense, Warnow)und Kanäle (z. B. Elde, Datteln-Hamm-Kanal, Müritz-Havel-Wasserstraße) ist P. moitessierianumverbreitet. Auch im Litoral größerer Seen (z. B. Müritz, Rudower See, Schweriner See, KummerowerSee) wird die Art festgestellt. Aus der Literatur sind eine Reihe von Nachweisen für Deutschland zufinden. In der monographischen Arbeit von ZETTLER & KUIPER (2002) sind sie zum großen Teil zusammengefaßt.Für die Kanal- und Flußsysteme Nordrhein-Westfalens sind die Arbeiten von HINZ (1973),HARBERS & al. (1988) und BUCHMANN & NEUMANN (1991) hervorzuheben. Aus Sachsen-Anhalt sinderst aus jüngerer Zeit Nachweise bekannt geworden (KÖRNIG 1998, 2002), aus Brandenburg sind dieArbeiten von KOLASIUS & ZIMMERMANN (1927) und TETENS & ZEISSLER (1964) zu nennen. Für Schleswig-Holsteinhaben SCHERMER (1931, 1932) und JAECKEL (1964) mit ihren Arbeiten über das Fluß- undSeensystem in Ostholstein wesentliche Erkenntnisse beigetragen.Ausgewählte Fundorte in der Norddeutschen Tiefebene:Mecklenburg-Vorpommern: Ludwigsluster Kanal südl. Tuckhude, 2002Brandenburg: Stöbber in Buckow, 2003Hamburg: Südkanal, 2003Schleswig-Holstein: Ratzeburger See, Ostufer bei Campow, 2003Nordrhein-Westfalen: Dortmund-Ems-Kanal Alte Fahrt Senden, Brücke Hamikolt, 1989Morphologie: Morphologisch gesehen ist die Muschel im Gegensatz zu vielen anderen Arten derGattung Pisidium relativ formstabil. Die Exemplare in der Norddeutschen Tiefebene waren lediglichgestreift, keines gerippt, wie bei GLÖER & MEIER-BROOK (2003) aus dem Ammersee abgebildet.Konstante Merkmale: Das 1.7-2.3 mm lange, 1.5-2.1 mm hohe und 1.1-1.6 mm dicke, dreieckigeGehäuse ist glänzend und stark gestreift bis gerippt. Die waagerechte Wirbelfalte ist kennzeichnend.Ökologie: P. moitessierianum zeigt ein relativ enges Spektrum besiedelter Habitattypen (Diagramm40). Hauptsächlich Flüsse, Kanäle und Seen gehören zum Lebensraum dieser Art. In Bächen wird sieseltener gefunden. Aus dem Brackwasser ist bisher nur ein Fundort (Oderhaff bei Grambin) bekanntgeworden. Während in den Bächen mehr mittige Bereiche besiedelt wurden, lag das Hauptvorkommenin den Flüssen und Seen im Litoral. In den Seen wurde eine Besiedlung bis zum sandigen Litoralhangund in der Großmuschelzone festgestellt. In einigen ostholsteinischen Seen wurde P. moitessierianumvon SCHERMER (1931, 1932) bis in Wassertiefen von 6-8 m (Ausnahme Kellersee mit 20 m) gefunden.51

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