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Zettler, M.L. & Glöer, P. (2006)

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Pisidium personatum MALM 1855 – Taf. 13, Fig. 9-14, Taf. Taf. 18, Fig. 2-3.Pisidium personatum MALM 1855Loc. typ.: Schweden, Göteborg - "Denna mussla har jag hittills endast funnit uti en liten bäck vid Hofås, här vid G." [S. 110]Verbreitungstyp: europäisch [Vorderasien und das Küstengebiet Nordafrikas gehören ebenfalls zum Verbreitungsgebiet(KUIPER 1982)]Verbreitung im Untersuchungsgebiet: P. personatum zeigt eine weitreichende Verbreitung imUntersuchungsgebiet. Insbesondere eine Vielzahl von Klein- und Kleinstgewässern ist in allen Bundesländernvon dieser Art besiedelt. 132 Fundorte mit P. personatum wurden in der vorliegenden Arbeitausgewertet. Auf Grund der Häufigkeit der Art liegt keine Gefährdung in der Norddeutschen Tiefebenevor. In einigen Arealen des Untersuchungsgebietes (z. B. Sauerland, NRW) ist P. personatum diehäufigste Art (FELDMANN 1972).Ausgewählte Fundorte in der Norddeutschen Tiefebene:Mecklenburg-Vorpommern: Schönlager See bei Schönlage, Verlandungsbereich, 2003Brandenburg: Dömnitz zwischen Wolfshagen und Helle, 1997Hamburg: Mittlere Bille, Westufer, NW Pumpwerk, 2003Schleswig-Holstein: Ellenbogentümpel (Grundwasseraustritt), Sylt, 2003Sachsen-Anhalt: Quelle im Gründchenwald im Großen Fallstein nördlich Osterwieck, 2003Morphologie: Die Gehäuseform ist relativ konstant ei- bis kreisförmig und lediglich in der Tiefevon Seen variabel. Bei nicht ausgewachsenen Tieren ist der Wirbel noch wenig hervortretend. In derRostocker Heide wurden die größten Exemplare mit 3.3 mm Länge gefunden.Konstante Merkmale: Das Gehäuse ist 3.3-3.9 mm lang, 2.7-3.5 mm hoch und 1.6-2.4 mm dick. Dasdünnschalige Gehäuse ist relativ flach, und der Wirbel ist wenig hervortretend. Vor p2 und p3 befindetsich ein von den Zähnen isoliert sitzender höckerartiger Kallus, der allerdings nicht immer sehr deutlichausgebildet ist.Frequenz [%]100806040200QuelleMoorGrabenBachFlußKanalBrackwasserSeeTeichTorfstichWaldtümpelErlenbruchRiedSenkeSollPisidium personatumDiagramm 27. Relative Häufigkeit von Pisidium personatum je Habitattyp in der Norddeutschen Tiefebene.Hell=Anteil der Gesamtfunde pro Habitattyp, dunkel=Anteil der mit dieser Art besiedelten Habitate.Ökologie: Im Untersuchungsgebiet konnte P. personatum hauptsächlich in kleineren Bächen und insumpfigen Erlenbrüchen nachgewiesen werden. Insbesondere bachbegleitende Auwälder (Erle, Esche,Ulme) mit verlandetem Charakter stellten bevorzugte Habitate für P. personatum dar. Aber auch in Seen(z. B. Glambecker See, Feldberger Haussee, Großtessiner See) ist diese Erbsenmuschel zu finden. Über90% der Quellstandorte sind durch P. personatum bewohnt (Diagramm 27). Auf Grund der Vielzahl anFundorten zählen die Bäche (30%) zum hauptsächlich von P. personatum besiedelten Habitattyp. P. personatumist eine kalkbedürftige Muschel die auf gleichmäßig kühl temperierte Biotope, wie Quellen,angewiesen ist (FELDMANN 1972, MEIER-BROOK 1975). Allerdings stellt HEITKAMP (1982) die Kalt-Stenothermiein Frage und verweist auf BOYCOTT (1936), der P. personatum als Charakterart periodischerTümpel und Gräben bezeichnet. Sekundär lebt die Art auch in Quellsümpfen, Quellbächen und inephemeren Kleingewässern (FELDMANN 1972, KUIPER 1982). Auch das Profundal größerer Seen gehört33

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