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KUV-Magazin EINS (pdf 3 MB) - Klinikverbund der gesetzlichen ...

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20 <strong>EINS</strong> | Gemeinsam neues wagenIm Labor für Biomechanik des BG Unfallkrankenhauses Hamburguntersuchen Fachleute aus Medizin, Ingenieurwesen undTechnik die Osteosynthese, also die Versorgung von Knochenbrüchenmit Implantaten. Das Team arbeitet unter an<strong>der</strong>em an<strong>der</strong> Entwicklung sogenannter intelligenter Implantate. Sie enthalteneinen mikroelektronischen Sensor, <strong>der</strong> die Belastung übermittelt.Dadurch kann <strong>der</strong> Arzt den Heilungsprozess besser beurteilenund den Patienten rechtzeitig vor Überbelastung warnen.An den BG Kliniken Bergmannstrost Halle liegt ein Fokusauf <strong>der</strong> Wirbelsäulenchirurgie. Forscherteams entwickeln undtesten neue Techniken und Implantate, wie eine neuartigeBandscheibenprothese an <strong>der</strong> Halswirbelsäule.Schwerbrandverletzte sind Forschungsthema an <strong>der</strong>BG Klinik Ludwigshafen. Dort wird unter an<strong>der</strong>em Knochengewebegezüchtet, das Knochen ersetzen kann, die durcheine Verletzung o<strong>der</strong> Entzündung verloren gegangen sind.Auch in <strong>der</strong> Versorgungsforschung leistet <strong>der</strong> <strong>Klinikverbund</strong>einen wichtigen Beitrag. So werden die Versorgungskonzeptefür Versicherte mit Berufskrankheiten laufend überprüftund optimiert. Davon profitieren die Patientinnen undPatienten <strong>der</strong> BG-Kliniken für Berufskrankheiten in Bad Reichenhallund in Falkenstein unmittelbar. Ihnen kommt auchdie wissenschaftliche Expertise des <strong>Klinikverbund</strong>es überberufsbedingte Hautkrankheiten, Atemwegs- und Lungenerkrankungenund Psychotraumatologie zugute.DIE UNFALLVERSICHERUNGALS WEGBEREITER„Im Bereich <strong>der</strong> Unfallversicherung passiert dankenswerterweiseschon sehr viel“, sagt <strong>der</strong> Versorgungsforscher Pfaff.Er hält aber auch hier noch mehr Systematik für nötig.Dieser For<strong>der</strong>ung kommt <strong>der</strong> <strong>KUV</strong> nun damit entgegen, dassdie Forschungsaktivitäten <strong>der</strong> einzelnen Kliniken gebündeltwerden sollen.Der <strong>KUV</strong> koordiniert die Beantragung von För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>nunter an<strong>der</strong>em bei <strong>der</strong> DGUV. Durch die Zusammenarbeitim Verbund wird die höchstmögliche Qualität <strong>der</strong> Forschungsanträgegesichert. 2012 haben die Kliniken Forschungsschwerpunkteund Ziele für die kommenden zehn Jahre festgelegt.Sie glie<strong>der</strong>n sich in die Bereiche Traumaversorgung, Berufskrankheiten,Versorgungsforschung und Rehabilitation.für diesen Bereich nötig. Wenn dort valide Ergebnisse vorliegen,kann das gesamte Gesundheitssystem von <strong>der</strong> Unfallversicherunglernen, wie man Versorgung optimiert. DazuPfaff: „Die Unfallversicherung zeigt am lebendigen Beispiel,wie man die Versorgungskette besser organisieren kann.“FORSCHUNGSBEDARFZUR NACHHALTIGKEIT VON REHASpeziellen Forschungsbedarf im Bereich <strong>der</strong> Rehabilitationmacht Pfaff auf dem Feld <strong>der</strong> Nachhaltigkeit von Reha-Maßnahmenaus: „Viele Patienten kommen fit aus dem Systemheraus und lassen dann nach, bis sie wie<strong>der</strong> versorgt werdenmüssen. Das ist beson<strong>der</strong>s bei chronisch Kranken ein Problem.“Um die Probleme <strong>der</strong> Nachhaltigkeit und <strong>der</strong> langenKrankschreibungsdauern zu lösen, hält <strong>der</strong> Versorgungsforschungsexpertedringend weitere Studien für nötig. Für denBereich <strong>der</strong> Unfallversicherung sieht er hier eine einmaligeChance. Sie kann untersuchen, welche Effekte die enge Verzahnungmit Personen und Gegebenheiten am Arbeitsplatzauf Maßnahmen <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung hat.Diese Chance nutzt <strong>der</strong> <strong>Klinikverbund</strong> ausgiebig. Fürdie Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung des Patienten in den Berufsalltag istdie ambulante Rehabilitation nach einem stationären Aufenthalto<strong>der</strong> einer Verletzung von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. Siezu optimieren ist unter an<strong>der</strong>em das Ziel <strong>der</strong> Forschung an<strong>der</strong> BG Unfallambulanz und Rehazentrum Bremen. Dort erprobenund evaluieren Reha-Fachleute Nachhaltigkeitskonzeptein <strong>der</strong> ambulanten Rehabilitation und entwickeln verbindlicheStandards. Auch die sogenannte „Erweiterte AmbulantePhysiotherapie (EAP)“, eine von den <strong>gesetzlichen</strong> Unfallversicherungenentwickelte ambulante Therapieform, wird inBremen evaluiert.Die Bedeutung <strong>der</strong> Forschung in den Kliniken wächstweiter. 2012 sorgte die BG Klinik Tübingen mit <strong>der</strong> Gründung des„Siegfried Weller Instituts für Unfallmedizinische Forschung“für eine deutliche Aufwertung <strong>der</strong> klinikeigenen Forschung. Siesetzte damit zugleich ein wichtiges Signal für die Zukunft.VORBILDLICHEVERSORGUNGSKETTENDie Versorgung in <strong>der</strong> Unfallversicherung betrachtet <strong>der</strong> ExpertePfaff insgesamt als vorbildlich. Sie zeige an einem Son<strong>der</strong>modell,wie das Gesundheitssystem organisiert werden könne.„Das ist <strong>der</strong> Idealfall, dass Arbeitgeber und Unfallversicherungan einem Strang ziehen“, sagt er. Dem System <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong>Krankenversicherung attestiert er dagegen schlechte Anreizstrukturen.„Dort ist keiner für das Gesamtsystem unddas Gesamtergebnis verantwortlich“, so Pfaff.Wegen <strong>der</strong> Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> Versorgung in <strong>der</strong> Unfallversicherungsei aber auch eine eigene Versorgungsforschung

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