KUV-Magazin EINS (pdf 3 MB) - Klinikverbund der gesetzlichen ...
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38 <strong>EINS</strong> | Miteinan<strong>der</strong> mehr erreichenAn den Schnittstellen <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung knirschtes laut und deutlich. Das Paradebeispiel: Eine Patientin o<strong>der</strong>ein Patient wird ohne Medikamente am Freitagnachmittagaus dem Krankenhaus nach Hause geschickt. We<strong>der</strong> Hausarztnoch Pflegedienst sind erreichbar o<strong>der</strong> vorher informiert.Der Patient muss zwei Tage lang sehen, wie er zurechtkommt.Im schlimmsten Fall ruft er wegen seinerSchmerzen den Notdienst.Das ist nicht nur für den betroffenen Patienten allesan<strong>der</strong>e als gut. Es schadet auch dem Gesamtsystem. Der Heilungsprozessverzögert sich. Zusätzliche Kosten entstehen,im Gesundheitssystem und darüber hinaus. Denn bis <strong>der</strong>Patient wie<strong>der</strong> arbeiten kann, vergeht mehr Zeit als nötig.Sachverständige for<strong>der</strong>nSchnittstellenmanagement„IN DER BERUFSGENOS-SENSCHAFTLICHENVERSORGUNG KÖNNENPATIENTEN ZEITLICHNAHEZU UNBEGRENZTUND ÜBER SEKTORENHINWEG BETREUTWERDEN.“Prof. Dr. Ernst Hai<strong>der</strong>, Geschäftsführerdes Unfallkrankenhauses BerlinLei<strong>der</strong> sind solche und ähnliche Fälle nicht die Ausnahme,son<strong>der</strong>n eher die Regel in <strong>der</strong> Versorgung im Rahmen <strong>der</strong> <strong>gesetzlichen</strong>Krankenversicherung. Und das Knirschen wirdimmer lauter. Das stellt auch <strong>der</strong> Sachverständigenrat für dasGesundheitswesen in seinem Son<strong>der</strong>gutachten 2012 fest. SeineDiagnose: „Durch die strukturellen Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Krankenhausversorgungebenso wie durch die demografische Entwicklungund den damit einhergehenden Wandel <strong>der</strong> Patientenstruktursind an dieser Schnittstelle neue Probleme undHerausfor<strong>der</strong>ungen entstanden.“ Patienten haben beim Verlassendes Krankenhauses einen höheren Weiterversorgungsbedarfals früher. Das Durchschnittsalter steigt. „Die Vorbereitung<strong>der</strong> Anschlussversorgung ist daher oftmals aufwändigund anspruchsvoll. Zugleich haben sich die dafür zur Verfügungstehenden zeitlichen Spielräume verringert“, so die Ge-