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KUV-Magazin EINS (pdf 3 MB) - Klinikverbund der gesetzlichen ...

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44 <strong>EINS</strong> | Voneinan<strong>der</strong> lernenkoordiniert, das vom Nationalen Referenzzentrum(NRZ) des Robert-Koch-Institutsbetreut wird. Das System wurde bereitsEnde <strong>der</strong> 90er-Jahre entwickelt. Inzwischenhat sich gezeigt, dass seit 17 Jahrendie Häufigkeit nosokomialer Infektionennicht weiter gestiegen ist, trotz zunehmen<strong>der</strong>invasiver Fortschritte und einersteigenden Zahl von Risikopatienten.GEFAHR DURCH GRAM-NEGATIVE ERREGERAuch die BG Unfallklinik Duisburg nimmtseit 2004 an mehreren KISS-Modulen teil.Die sogenannte Surveillance, also die Erfassung<strong>der</strong> Infektionen, ist die Basis füreinen Vergleich, zum Beispiel mit an<strong>der</strong>enKliniken o<strong>der</strong> im Zeitverlauf. „Benchmarkingist ein in <strong>der</strong> Wirtschaft etabliertesVerfahren. Der große Vorteil am KISSist, dass es ein validiertes Verfahren ist“,so Hygienefachkraft und GesundheitsmanagerinUte Storm von <strong>der</strong> BGU Duisburg.Doch während die Technik Fortschrittemacht und das Klinikpersonalimmer weiter dazulernt, entwickelnsich auch die Gefahren weiter. Inzwischengilt den MRSA gar nicht mehrunbedingt die größte Sorge. „Schlimmerist, dass die sogenannten gramnegativenErreger in letzter Zeit zunehmen“,sagt Storm. „Gegen diese gibtes so gut wie gar keine wirksamen Antibiotikamehr.“ Kliniken können gegendiese heimtückischen Erreger kaum etwastun. „Lei<strong>der</strong> treten diese Resistenzenimmer wie<strong>der</strong> bei Überführungen ausKrankenhäusern aus dem Ausland auf –vor allem aus Südeuropa o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Türkei“,so Storm. Hier stehen die Krankenhäuseram Ende einer Kette, auf diesie nur wenig Einfluss haben. „DasGrundproblem ist <strong>der</strong> Antibiotika-Missbrauchin vielen Län<strong>der</strong>n, wo sie oftschon wegen Kleinigkeiten verschriebenwerden o<strong>der</strong> sogar ganz frei in <strong>der</strong> Drogerieerhältlich sind“, so Storm.BRANDWUNDENIM FOKUSSehr viel mehr Handlungsmöglichkeitenhaben Kliniken bei <strong>der</strong> Vermeidungvon Infektionen in den Krankenhäusernselbst. Die BGU Duisburg hat sich hiervor allem dem Thema Brandwunden gewidmet.Brandverletzte sind beson<strong>der</strong>sanfällig für Infektionen. Ein Fokus liegtauf Infektionen <strong>der</strong> Atemwege. An denStandorten Duisburg und Hamburg des<strong>Klinikverbund</strong>es werden inzwischenversuchsweise Mundhygiene-Sets ohneWasser mit dem Wirkstoff Chlorhexidingenutzt. So sollen Infektionsrisiken durchWasser reduziert werden.Seit 2010 koordiniert Ute Stormein spezielles Projekt zum Benchmarking„Händehygieneist das A und O.“Therese Köln, leitende Hygienefachkraftam Unfallkrankenhaus Berlin<strong>der</strong> Infektionen bei Schwerbrandverletztenim <strong>Klinikverbund</strong>. Daraus sollenHandlungsempfehlungen abgeleitetwerden. Denn an<strong>der</strong>s als bei an<strong>der</strong>enInfektionen gibt es bei Brandwundenbislang noch keine internationalen Behandlungsstandards.Um Fortschrittezu erzielen, muss auch hier erst einmalKlarheit geschaffen werden, denn beiBrandwunden lässt sich beson<strong>der</strong>s schwersagen, ob eine Infektion die direkte Folge<strong>der</strong> Verletzung ist.ZENTRALEHÄNDEHYGIENEDie größte Wirkung gegen vermeidbareInfektionen hat, da sind sich Fachleuteeinig, jedoch eine ganz einfache, scheinbarbanale Sache: die Händehygiene.Wohl mit nichts an<strong>der</strong>em lassen sich inKliniken Menschenleben so einfach undmit so wenig Kosten retten, wie mit sauberenHänden. „Händehygiene ist dasA und O“, sagt daher Therese Köln, leitendeHygienefachkraft am ukb. Das Personalwurde geschult und gezielt daraufangesprochen. „In diesem Jahr liegt <strong>der</strong>Schwerpunkt auch bei den Besuchern“,sagt Köln. Diese seien oft viel zu wenigsensibilisiert. „Hier kann man mit rechtwenig Aufwand viel erreichen.“In Krankenhäusern kommt eszu vielen Kontakten. Einen beson<strong>der</strong>sstark ausgeprägten Bedarf an Hilfestellungendurch das Personal habenquerschnittgelähmte Patienten. AmZentrum für Rückenmarkverletzte imukb wird das Thema Hygiene darumbeson<strong>der</strong>s hoch gehängt.Auch dem Reinigungspersonalkommt dabei eine wichtige Rolle zu. SeineGründlichkeit ist letztlich die Voraussetzungfür die Sauberkeit in <strong>der</strong> Klinik.Von <strong>der</strong> Perfektion, mit <strong>der</strong> medizinischeGeräte nach einem ausgeklügeltenVerfahren sterilisiert werden, ist garnicht zu reden. Perfekte Sterilisation istohnehin Standard.

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