32 <strong>EINS</strong> | Gemeinsam neues wagenMeldungenGemeinsameGroßgerätebeschaffungKlinikneubautenkünftig nacheinheitlichem KonzeptDer <strong>KUV</strong> koordiniert die Anschaffung vonmedizintechnischen Großgeräten undan<strong>der</strong>en Investitionsgütern. Die Klinikenmelden ihre geplanten Anschaffungen füreinen Zeitraum von fünf Jahren im Voraus.Der <strong>KUV</strong> wertet die Meldungen aus, bündeltden Bedarf und führt gemein sameAusschreibungen durch.„Auf diese Weise wollen wir Einsparpotenzialefür die einzelnen Klinikenrealisieren“, sagt Hermann Breitinger,<strong>KUV</strong>-Bereichsleiter Kaufmännische Infrastruktur.Vorangegangen war die Einführungvon Standards in <strong>der</strong> Bezeichnung<strong>der</strong> Investitionsgüter. Gebäudetechnikwird nach <strong>der</strong> Systematik <strong>der</strong> DIN 276erfasst. Für Medizintechnik wurde das„Informationssystem Medizintechnik(IMT)“ eingeführt. Es liefert nicht nurtechnische und sicherheitsrelevante Informationenzu jedem Gerät, son<strong>der</strong>nauch Hinweise, welche Geräte mit gleichartigemZweck und Leistungsspektrumam Markt angeboten werden.„Wir können und wollen Innovationeneher eine Chance geben als an<strong>der</strong>eKliniken. Auch das verstehen wir als Teil des<strong>gesetzlichen</strong> Auftrags <strong>der</strong> Unfallversicherung,den zu erfüllen wir mithelfen“, sagtBreitinger. Das setze aber auch voraus,dass Technik so wirtschaftlich wie nurmöglich beschafft und betrieben werde.Steht ein Neubau in einer Unfallklinik,Klinik für Berufskrankheiten o<strong>der</strong> Unfallbehandlungsstellean, dann soll künftigdas Klinikgesamtbaukonzept des <strong>Klinikverbund</strong>eszum Tragen kommen. Die Initiativedazu wurde 2012 angestoßen. Geplantist, dass eine Musterklinik entworfen wird,bei <strong>der</strong> Patientenzimmer und sonstigeFlächen standardisiert sind. Sie dientdann als Modell für alle Neubauten im<strong>Klinikverbund</strong>.Aktuell entsteht in Frankfurt fürrund 140 Millionen Euro ein kompletterKlinikneubau. Die neuen OP-Säle, Radiologieund Funktionsräume sind schon amNetz, die neuen Bettenhäuser und die Intensivstationnoch im Werden.Große Bauarbeiten laufen zudemin Murnau. Weil die BG Unfallklinik Murnaubald aus allen Nähten platzt, bautsie für insgesamt rund 75 Millionen Euroein sechsstöckiges Bettenhaus und einzweistöckiges Parkhaus. Der Bereich fürRückenmarkverletzte wird erweitert undein Hörsaal für Fortbildungen und Symposienwird neu geschaffen.Auch am BG UniversitätsklinikumBergmannsheil Bochum wird in großemStil gebaut. Bereits Mitte 2013 werdenTeile des neuen Funktionstraktes und desBettenhauses genutzt werden können.Dazu gehören die neue Notfallaufnahme,ein OP-Zentrum, Intensiv- und Normalpflegestationensowie Funktionsabteilungenwie Radiologie, Labor und Zentralsterilisation.In einem zweiten Bauabschnittwerden <strong>der</strong> neue Funktionstrakt und dasneue Bettenhaus noch einmal erweitert.Die Gesamtbaumaßnahmen mit einer Investitionvon mehr als 100 Millionen Eurosollen 2016 abgeschlossen sein.
<strong>EINS</strong> | Gemeinsam neues wagen 33„Wir können und wollenInnovationen eher eine Chancegeben als an<strong>der</strong>e Kliniken.“Hermann Breitinger, <strong>KUV</strong>-BereichsleiterKaufmännische Infrastruktur<strong>der</strong> Brustwirbelsäule und bei kompliziertenGelenkfrakturen bewährt. Der O-Armmache sichtbar, ob ein Gelenk korrekt reponiertist und ob alle Schrauben richtigliegen. „Durch die direkte CT-Kontrolle imOP spart man in vielen Fällen eine zweiteOperation“, sagt Professor Bühren. Der<strong>KUV</strong> hat nun nach seinen Angaben einenRahmenvertrag zur Anschaffung dieserTechnik für den gesamten <strong>Klinikverbund</strong>abgeschlossen.Die Bagger rollten auch in Ludwigshafenim Sommer 2012 an. Dort entsteht fürrund 20 Millionen Euro bis Anfang 2014ein neues Rehazentrum, das auch gesetzlichKrankenversicherten offenstehensoll. Auf über 10.000 QuadratmeternNutzfläche werden 150 stationäre Bettenund 80 ambulante Plätze geschaffen.Abgeschlossen wurden dagegen dieBauarbeiten für das neue Reha-Wohnhaus<strong>der</strong> BG Kliniken BergmannstrostHalle. Nach rund einjähriger Bauzeit wurdedas Gebäude mit 46 mo<strong>der</strong>nen Einzelzimmern,davon 22 barrierefrei, und einerGesamtinvestition von 3,5 Millionen Euroim Mai 2012 eröffnet.Hamburg erforschtRettungswege ausWindparks auf SeeWie können Unfallverletzte aus Offshore-Windkraftanlagen schnell und sicher geborgenwerden? Das erforscht seit April2012 das BG Unfallkrankenhaus Hamburg(BUKH). „Bisher sind Notfallpläne fürkomplexe Rettungssituationen vorhanden,die keine einheitliche Rettungskettevorgeben“, erklärt <strong>der</strong> Ärztliche Direktordes BUKH Prof. Dr. Christian Jürgens. Auswissenschaftlichen Erkenntnissen zurRettungslogistik, -technik und -medizinsoll in einem dreijährigen Projekt mit För<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Berufsgenossenschaft Handelund Warendistribution (BGHW) ein innovativesRettungskettenkonzept erarbeitetwerden. Finanzierbarkeit, Wirtschaftlichkeit,Realisierbarkeit und die Sicherheitdes Systems werden dabei berücksichtigt.Die BGHW erhofft sich davon auch Verbesserungenfür den Arbeitsschutz an diesennoch recht neuen Arbeitsplätzen. Dabeigeht es nicht nur um die Arbeiterinnenund Arbeiter auf den Windrä<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>nauch um die, die unter Wasser imTaucheinsatz sind. Dem Projektteam gehörenneben Fachleuten <strong>der</strong> Notfall-, Rettungs-und Unfallmedizin auch solche ausden Disziplinen Biomechanik, Meereswissenschaft,Physik, Ingenieurwesen undJura sowie <strong>der</strong> Berufsgenossenschaftenan. Sie arbeiten in Kooperation mit an<strong>der</strong>enauch an einer maritimen Sicherheitspartnerschaftfür Offshore-Windparks.O-Arm für alleKliniken im <strong>KUV</strong>Die BG Unfallklinik Murnau setzt im OPzunehmend auf den O-Arm statt auf denbisher üblichen C-Bogen. „Im Bereich <strong>der</strong>Operationssaal-Technik sind wir die Klinikmit <strong>der</strong> meisten Erfahrung beim Einsatzvon sogenannten O-Armen“, sagtProf. Dr. Volker Bühren, Ärztlicher Leiter<strong>der</strong> BGU Murnau. Der O-Arm ermöglichtSchnittbil<strong>der</strong> von Körperregionen, die mitdem herkömmlichen C-Bogen mitunterschwer erreichbar sind. Im OP hat er sichlaut Professor Bühren beson<strong>der</strong>s bei Eingriffenan <strong>der</strong> oberen Halswirbelsäule o<strong>der</strong>Forschungspreis fürBrandwundenbehandlungin BochumWie gezielte Stoßwellenbehandlung dieWundheilung bei großflächigen Verbrennungenverbessern kann, hat Dr. Ole Goertzvom BG Universitätsklinikum BergmannsheilBochum untersucht. Für seine Forschungsarbeitwurde <strong>der</strong> Oberarzt <strong>der</strong>Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletztejetzt mit dem „Cicatrix Studienpreis2012“ ausgezeichnet. Der Preiszählt mit einem Preisgeld von 10.000 Eurozu den höchstdotierten Auszeichnungenin <strong>der</strong> Plastischen Chirurgie.Großflächige Wunden bei Verbrennungensind kritisch, weil sie zu Wundinfektionenund schlimmstenfalls zu einerBlutvergiftung führen können. Die Stoßwellenbehandlungscheint ein neuer Wegzu sein, den Heilungsprozess solcherWunden zu beschleunigen. Darauf deutenerste experimentelle Studien des„Bergmannsheils“ hin. Die Forschergruppebeobachtete Verbesserungen bei einigenParametern, die für die Wundheilungentscheidend sind. „Mittelfristig wäre zuprüfen, ob unsere Annahmen auch imRahmen klinischer Patientenstudienstandhalten“, so Goertz. Die Stoßwellentherapieist in <strong>der</strong> Medizin bereits etabliert.Sie wird zum Beispiel zum Zertrümmernvon Nierensteinen und bei schlechtheilenden Knochenbrüchen eingesetzt.