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KUV-Magazin EINS (pdf 3 MB) - Klinikverbund der gesetzlichen ...

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<strong>EINS</strong> | Gemeinsam neues wagen 25Die Digitalisierung von klinischen Prozessen birgt enormesPotenzial. Diese Auffassung vertritt Ernst-Ulrich Hafa, <strong>KUV</strong>-Bereichsleiter Technische Infrastruktur. „Ziel ist es, ein klinikweitesDatennetz zu schaffen“, sagt <strong>der</strong> IT-Koordinator des<strong>KUV</strong>. Die digitale Arztvisite ist dabei nur ein Bestandteil. Anden Standorten Berlin und Frankfurt ist sie schon umgesetzt,auch Murnau und Halle ziehen mit, Ludwigshafen und Tübingenfolgen als Nächstes.Der <strong>Klinikverbund</strong> setzt nun in <strong>der</strong> Pflege verstärkt aufmobile Arbeitsplätze. Für 2013 ist geplant, in mehreren Klinikenmobile IT-Arbeitsplätze auf kabellos vernetzten Pflegewageneinzurichten. Dabei zielt <strong>der</strong> <strong>KUV</strong> auf ein einheitliches Vorgehenbei neuen IT-Projekten. „Wir werden künftig neue Systeme nurnoch gemeinsam einführen“, sagt Hafa. Dadurch könnten Kostengespart, Qualität und Effizienz jedoch gesteigert werden.AUTOMATISIERTEDATENÜBERTRAGUNGEin aktuelles Projekt ist das PatientendatenmanagementsystemPDMS. Es soll als gemeinsames System in praktisch allenKliniken des Verbundes eingeführt werden. In das PDMS fließendie Daten <strong>der</strong> Überwachungsgeräte auf <strong>der</strong> Intensivstationein. Dazu werden die Stand-alone-Geräte mit dem Klinikinformationssystemverbunden. In Halle, Murnau und Berlin wirdPDMS bereits eingesetzt. „Überall dort, wo wir dafür sorgen,dass Daten automatisch übertragen werden und nicht mehr dieMenschen die Datenträger sind, erreichen wir Qualitäts- undEffizienzverbesserungen“, sagt Hafa. Angestrebt ist auch, dass<strong>der</strong> Datenaustausch mit dem Reha-Management <strong>der</strong> Berufsgenossenschaftzunehmend elektronisch erfolgt.Nicht zuletzt soll die neue Technik die Patientensicherheiterhöhen. Das betont Hermann Breitinger, <strong>KUV</strong>-BereichsleiterKaufmännische Infrastruktur. Fehlerquellen werden reduziert,wenn Daten nicht mehrfach abgeschrieben werden müssen,son<strong>der</strong>n einmal eingetragen überall zur Verfügung stehen. Einweiterer Vorteil: „PDMS kann auch die Entwicklung von Behandlungspfadenunterstützen“, sagt Breitinger. Zudem könne dieMedikamentenverabreichung elektronisch gestützt werden. DieMedikation von <strong>der</strong> Anordnung über die Verabreichung biszur Nebenwirkungserfassung digital zu unterstützen ist nachHafas Auffassung sogar recht kurzfristig möglich. Dabei betonter die Koordinierungsrolle des Verbundes. „Wir wollen auchorganisatorisch und nicht nur medizinisch Spitze sein“, sagt<strong>der</strong> IT-Experte.ZUKUNFTSTRÄCHTIGENETZWERKEDiese Kombination aus organisatorischen und medizinischenSpitzenleistungen hat die Verbundkliniken auf dem Gebiet <strong>der</strong>Telemedizin ganz weit nach vorn gebracht. Praktisch parallelzum Aufbau <strong>der</strong> Traumanetzwerke haben viele Kliniken im Verbundteleradiologische Netze aufgebaut. Der Standort Berlinbetreut das größte teleradiologische Netz Deutschlands. Bochumund Halle sind in <strong>der</strong> Teleradiologie ebenfalls vorne dabei.Das teleradiologische Netz <strong>der</strong> BG Kliniken BergmannstrostHalle ist praktisch identisch mit dem nun zertifiziertenTraumanetzwerk. 13 Krankenhäuser betreut die Radiologie inHalle aus <strong>der</strong> Ferne mit. Der Ärztliche Direktor <strong>der</strong> BG-KlinikenBergmannstrost Prof. Dr. Gunther O. Hofmann misst <strong>der</strong>elek tronischen Vernetzung einen hohen Stellenwert bei:„Diese Netzwerke sind die Zukunft. Das gilt für alle Bereiche<strong>der</strong> Medizin. In <strong>der</strong> Traumaversorgung gehen wir hier lediglichvoran.“ Was zunächst folgt ist die Teleneurologie. Auchauf diesem Gebiet sind die BG Kliniken Bergmannstrost Halleals überregionales Stroke-Zentrum bereits aktiv.VERTRAUENSVOLLEZUSAMMENARBEITDer Ärztliche Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin (ukb)Prof. Dr. Axel Ekkernkamp beobachtet hier im Berliner Telemedizinnetzwerkseit 2012 eine neue Entwicklung: „Bisherwar es so, dass die Teleneurologie <strong>der</strong> Teleradiologie folgte:Jetzt gibt es eine Verzweigung. Das ist eine wichtige Weichenstellung“,sagt er. Erste teleneurologische Kooperationen entstehenmit Kliniken, die nicht teleradiologisch vernetzt sind,so zum Beispiel mit zwei Kliniken im brandenburgischenLandkreis Märkisch-O<strong>der</strong>land.Dem teleradiologischen Netz des ukb misst ProfessorEkkernkamp aber eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung bei. Das ukb sendetregelmäßig eine ärztliche und eine medizinisch-technischeFachkraft zu den Netzwerkkliniken. „Es hat sich gezeigt,dass es gegenseitigen Vertrauens bedarf“, sagt ProfessorEkkernkamp. Keine Klinikerin und kein Kliniker zeige eineranonymen Instanz mittelschlechte Ergebnisse, aber ebensoproduziere auch keiner nur perfekte Ergebnisse. Die vertrauensvolleZusammenarbeit hat inzwischen dazu geführt, dass dietelemedizinische Kooperation über die Radiologie hinausgehtund beispielsweise auch mal chirurgische Kräfte zur Beurteilung<strong>der</strong> Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen an einem an<strong>der</strong>enKlinikum hinzugezogen werden. Zudem finden sich dieKliniken auch zu gemeinsamen Studien zusammen. „Hier entstehenganz viele Synergieeffekte“, sagt Professor Ekkernkamp.Seine Diagnose für die Entwicklungen <strong>der</strong> Telemedizin im Jahr2012: „Mit Freude kann konstatiert werden, dass die Dekadedes Zweifelns, ob Telemedizin <strong>der</strong> richtige Weg auch für die BundesrepublikDeutschland und seine Flächenlän<strong>der</strong> darstellt,jetzt – endlich – abgelöst wird von <strong>der</strong> kontinuierlichen Verbesserungdes telemedizinischen Einsatzes in <strong>der</strong> Routine.“„Wir wollen auchorganisatorisch undnicht nur medizinischSpitze sein.“Ernst-Ulrich Hafa,<strong>KUV</strong>-BereichsleiterTechnische Infrastruktur

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