64 Protokolle der Arbeitskreisebis sieben Euro pro Stunde, manchmal gibt es auch zwei verschiedene Verdienstklassen: Übungsgruppenleiterbekommen über zehn Euro, andere HiWis weniger.Berlin: Studenten dürfen bei ihnen nicht am Fachbereich in der Lehre tätig sein. Es gibt dementsprechendsehr wenige Leute, die dort arbeiten, fast alle arbeiten extern.Bonn: Bei ihnen gibt es uninahe Institute, die SHK-Stellen wie Sand am Meer haben. Teilweisegibt es sogar mehr Stellen als Leute. Der Lohn beträgt 8,12 EUR pro Stunde. Für viele ist es einZusatzverdienst, es gibt aber auch Leute, die kellnern oder ähnliches.Bei anderen gibt es deutliche finanzielle Abstufungen zwischen „normalen“ SHKs, Jobs für abgeschlosseneBachelor-Studenten und wissenschaftlichen Hilfskräften. Das Fortgeschrittenpraktikum darfdort nur von Doktoranden durchgeführt werden. Tutoren sind generell HiWis, studentische Hilfskräftegibt es nur als CIP-Pool-Betreuer.An anderer Stelle kann man ohne Vordiplom kein Übungsgruppenleiter werden.Oldenburg: Ihre CIP-Pool-Betreuungsstellen sind unbesetzt.Zwei Drittel der Teilnehmer sind auf Studienfinanzierung angewiesen.TOP 2: Stipendien Vielerorts gibt es nur teure Studienkredite.U Karlsruhe, Oldenburg und Bonn berichten, dass es bei ihnen noch kein konkretes Stipendiensystemgibt. Es ist in Arbeit, die Vergabekriterien sind jedoch unklar.An der evangelischen Fachhochschule Freiburg finanzieren Hochschule und Landeskirche das Stipendiensystem.Sonst sind solche Systeme nur von Privatunis bekannt.Es gibt auch Stipendien aus Arbeitsgruppengeldern, die Gegenleistung ist es dann, ab und zu malim Labor zu stehen.Die Techniker Krankenkasse stellt bedingungslose Stipendien zur Verfügung. Man wird als Stipendiatnur angehalten, sie in Veröffentlichungen zu erwähnen.Wichtige DiskussionsbeiträgeTOP 1: Voraussetzungen für Tätigkeiten an der Uni Es wird diskutiert, ob es sinnvoll ist,das Vordiplom oder den Bachelorabschluss für Tätigkeiten als Hilfskräfte vorauszusetzen.Die Frage kommt auf, ob man für Jobs, die als Voraussetzungen das zweite Semester oder abgeschlossenesVordiplom im Diplomstudiengang hatten, auch Bachelor-Studenten nach dem zweiten bzw.zweiten Semester nehmen kann, oder ob es da Unterschiede gibt.Eine Meinung ist, dass man nicht so pauschalisieren kann, dass ein Student im zweiten Semestergenauso gut in einen Job passt wie einer nach dem Vordiplom. Man sollte mehr auf den Wissenstandachten statt auf Abschlüsse.Ein bekanntes Problem ist die Bürokratie: Es ist kaum möglich, auf dem Papier nicht geeigneteLeute zu nehmen, weil die Verwaltung sich gerne querstellt.TOP 2: Entgelt-Tarife Es ist bekannt, dass es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlicheTarife gibt. An einem Ort gibt es zum Beispiel 10,98 EUR für eine SHK-Stelle, woanders zum Teil3,50 EUR weniger. Es stellt sich die Frage, ob dies gerecht ist und die Bezahlung angemessen ist. SindTarifverträge und studentische Gewerkschaften nötig?Es wird angeführt, dass es eine Tarifvertragsinitiative für studentische Beschäftigte (Internet: Tarifini.de)gibt.Es wird das Problem erwähnt, dass die Situationen in den einzelnen Bundesländern nicht immervergleichbar seien.Freiburg: Hier muss oft mehr gearbeitet werden als durch die Verträge vorgesehen ist.Die Löhne sollten sinnvoll an die Realität angeglichen werden.<strong>ZaPF</strong>iG – <strong>ZaPF</strong> in <strong>Göttingen</strong>
65Verträge sollten der Veranschlagung der Arbeitszeit angeglichen werden.Verträge sollten regelmäßig neu verhandelt werden. Das Problem ist nämlich, dass, wenn es zum Beispielzehn Jahre lang keine Erhöhung des Stundenlohns gab, der Lohn durch Inflation effektiv schrumpft.Tarifverträge sind oft nicht weitreichend genug.Die <strong>ZaPF</strong> sollte folgende Forderungen formulieren:• Tarifrichtlinien und -rahmen müssen klar sein.• Einstellungsbedingungen müssen angepasst werden.• Studentische Beschäftigte sollten unter üblichen Bedingungen eingestellt werden, das heißt dreiMonate Kündigungsfrist, Tarifschutz, Urlaub etc.Es wird angemerkt, dass es schwierig sei, aus dem Stand Forderungen zu formulieren, da es keinegenauen Zahlen der einzelnen Länder gibt. Überhaupt ist die Besoldung Ländersache, die <strong>ZaPF</strong> agiertaber auf Bundesebene. Man müsse sich nochmal über die einzelnen Tarife schlauer machen, bevorForderungen formuliert werden können.Freiburg wirft ein, dass man sich dazu beim DGB-Hochschulbund erkundigen kann.Keiner aus dem AK ist mit Gewerkschaften in Kontakt. Mehr Informationen sind vielleicht bei AStenund/oder direkt bei Verdi bzw. beim DGB einzuholen.Es wird vorgeschlagen, im <strong>ZaPF</strong>-Wiki entsprechende Links zu sammeln, die bei einem entsprechendenAK auf der nächsten <strong>ZaPF</strong> ausgewertet werden können.Allgemeine Beiträge Eine sinnvolle Voraussetzung als Tutor ist der erfolgreiche Abschluss derentsprechenden Veranstaltung.Es sollte für Bachelorstudenten auch schon nach dem dritten Semester möglich sein, Tutor zuwerden.Es gibt quasi keine Stellen für Leute mit Bachelorabschluss.Es habe sich stofflich zwischen Bachelor und Diplom nicht viel geändert.Der Bachelor sollte in Grund- und Hauptstudium unterteilt werden.Das BAföG sollte generell jedem zugänglich sein.Anträge/Resolutionen fürs Abschlussplenum• Der AK fordert die individuelle Handhabung von Bewerbern um SHK-Stellen. Der Bachelor sollteallgemein nicht mit dem Vordiplom gleichgesetzt werden. Überhaupt sollte nicht nach demAbschluss, sondern nach dem Wissenstand gewertet und das Einstellungskriterium konkret andie Aufgabe angepasst werden. (Diese Forderung sollte bei der nächsten <strong>ZaPF</strong> noch erweitertwerden.)• Die Fachschaften sollen Infos über Tarifverträge in verschiedenen Bundesländern sammeln undim <strong>ZaPF</strong>-Wiki sammeln: Gibt es überhaupt welche? Wie sind sie ausgestaltet? Müssen die Unissich daran halten, bzw. wird sich daran gehalten? Ist der Stundenlohn angemessen? Ist die Einstellungsvoraussetzungan eine konkrete Notwendigkeit der Aufgabe geknüpft?Hierzu gibt es keine Enthaltung und keine Gegenstimmen im AK.Reader der Sommer-<strong>ZaPF</strong> <strong>2009</strong>