TITELTHEMABild: ThyssenKrupp Steel EuropeHerz<strong>de</strong>s Labors im E-Mobility Center Drives ist <strong>de</strong>r Elektromotorprüfstand. Er soll wichtigeErkenntnisseliefern,umLösungen für weniger Energieverlust und höhereDrehzahlen zu erarbeiten.sein. Wirhaben es ja hier mit einer Kombinationaus Resin Transfer Molding undThermoplasten zu tun. Also insofern istdas wirklich ein Quantensprung <strong>de</strong>r Automobiltechnologie,<strong>de</strong>r die gesamteBranche weiterbringen wird. Die Produktion<strong>de</strong>s i3 und <strong>de</strong>s i8 wird das Pilotprojektfür <strong>de</strong>n Faserverbun<strong>de</strong>insatz ingrößeren Serien sein und ich erwarte,dass auch an<strong>de</strong>re Hersteller diesemTrend folgen wer<strong>de</strong>n.“Auf <strong>de</strong>n geliefertenMaschinen wer<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>remBauteile aus Thermoplasten und Reaktivharzenim Exterieur und Interieur sowiefür tragen<strong>de</strong> Strukturen produziertund nachbearbeitet.Die Rollen wer<strong>de</strong>n neu verteiltIn <strong>de</strong>r Tat: Elektromobilität hat das Potenzial,die tragen<strong>de</strong>n Strukturen im Automobilbauzu verän<strong>de</strong>rn –gera<strong>de</strong> auchim Zusammenspiel zwischen OEMs undZulieferern. Kernkompetenzen wer<strong>de</strong>nneu <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n müssen; angestammteRollenverteilungen könntenaufgebrochen wer<strong>de</strong>n. Längst lassen BigPlayer unter <strong>de</strong>n Zulieferern wie Continentalo<strong>de</strong>r auch Bosch ihre „Muskeln<strong>de</strong>r Systemkompetenz“ spielen.Beispiel Continental: Der internationaleAutomobilzulieferer fährt seit gut einemJahr mit einem zum Elektroauto(EV) umgerüsteten Serienfahrzeug seineelektromobile Systemkompetenz durchdie Lan<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>m Fahrzeug kommenrund 40 EV-spezifische Komponenten <strong>de</strong>sUnternehmens zum Einsatz: VominEigenregiein Großserie produzierten, frem<strong>de</strong>rregten70 Kilowatt Synchronmotorüber <strong>de</strong>n Akku und die Leistungselektronikbis hin zum selbst entwickelten Anzeige-und Bedienkonzept und <strong>de</strong>r gesamtenPeripherie fürAntrieb und Ladung sowiespeziellen Reifen (Conti.eContact). Dabeiist das Gros <strong>de</strong>r EV-Bauteile marktreifo<strong>de</strong>r wird bereits in Großserie produziert.„Mit diesem gebün<strong>de</strong>lten Know-how ausallen fünf Divisionen unseres Unternehmensbeweisen wir die Systemkompetenzvon Continental auch und gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>rzunehmen<strong>de</strong>n Elektrifizierung <strong>de</strong>s Autos“,sagt <strong>de</strong>r Continental-Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>Elmar Degenhart.Zu<strong>de</strong>m will das Unternehmen mit<strong>de</strong>m voll funktionsfähigen und bereitsweit über zehntausend Kilometer erprobtenTechnologieträger auch die Entwicklungsleistung<strong>de</strong>s Bereichs Systems&Technology Automotive und <strong>de</strong>r hauseigenenContinental Engineering Servicesunter Beweis stellen, die <strong>de</strong>n Prototypenin kaum mehr als sechs Monatenaufgebaut hat.Wettbewerber Bosch stellt gar für <strong>de</strong>nFiat 500e<strong>de</strong>n kompletten Antriebsstrangbereit. Rolf Bulan<strong>de</strong>r, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sGeschäftsbereichs Bosch Gasoline Systems:„Wirfertigen also nicht nur Komponenten,son<strong>de</strong>rn haben auch die Kompetenz,diese zu einem kompletten Elektroantriebzu verknüpfen.“Der Fiat 500egiltfür Bosch in vielfacher Hinsicht als einVorzeigeprojekt <strong>de</strong>r Elektromobilität.„Er zeigt, was wir als Zulieferer in diesemBereich leisten und entwickeln können“,sagt Bulan<strong>de</strong>r und verweist dabei nichtnur auf <strong>de</strong>n von Bosch entwickelten ElektromotorSMG 180/120 (permanentmagneterregteSynchronmaschine mit 80 Kilowatt),son<strong>de</strong>rn auch auf die Bosch-Leistungselektronik INVCON 2.3 sowieauf das Batteriepack. Die Bosch-Traktionsbatteriebesteht aus prismatischenZellen mit einer Gesamtkapazität von 24Kilowattstun<strong>de</strong>n und lässt sich in wenigerals vier Stun<strong>de</strong>n komplett aufla<strong>de</strong>n. DasPackage verleiht <strong>de</strong>m Fiat 500erund 140Kilometer Reichweite.Wird die E-Mobilitätzur Bedrohung?Wäre es langfristig <strong>de</strong>nkbar, dass klassischeZulieferer zukünftig als OEM unterwegssind? Dass uns also eines Tagesein „E-Conti“ o<strong>de</strong>r „Bosch 500“ auf <strong>de</strong>nStraßen begegnet? Wird Elektromobilitätfür die klassischen OEMs gar zurBedrohung? MHP-Berater und SupplyChain Experte Thomas Savoir zeichnetein differenziertes Bild: „Das hat mehrereFacetten: Zum einen müssen sichVersorger klar positionieren. Zum an<strong>de</strong>renmüssenOEMs natürlich auch Lösungenfin<strong>de</strong>n, sich nicht über <strong>de</strong>n Antriebsstrango<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n Motor zu i<strong>de</strong>ntifizieren,son<strong>de</strong>rn durch weitere Aspekte.Man spricht ja auch vom i-Car. Das <strong>for</strong><strong>de</strong>rteine konstruktive Auseinan<strong>de</strong>rsetzungmit <strong>de</strong>n neuen, weiter gefasstenAn<strong>for</strong><strong>de</strong>rungen an Mobilität und zuman<strong>de</strong>ren mit neuen Technologien in <strong>de</strong>rAntriebstechnik sowie in Bezug auf dieEnergieversorgung.Wenn man diese dreiKomponenten mixt, dann könnte sichnatürlich eine Vielzahl von neuen Playernetablieren und wären Verschiebungenim Automobilbau zu prognostizieren.Wie die dann aussehen wer<strong>de</strong>n, dasist offen. Da gibt es viele Facetten. Aberich <strong>de</strong>nke, es ist für alle Player Chanceund Risiko zugleich. Ich wür<strong>de</strong> das Risikonicht nur auf die OEMs reduzieren.Natürlich bietet es aber gera<strong>de</strong> großenZulieferern wie Bosch, Continental, Siemensund an<strong>de</strong>ren mittel- bis langfristigdie theoretische Chance, auch ein Komponentenpaketherzustellen, das gebün<strong>de</strong>ltein komplettes Fahrzeug ergibt.“Christian Klein ■10 AUTOMOBILPRODUKTION · Oktober 2013
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