13.07.2015 Aufrufe

SONDERAUSGABE "Fit for E-Volution" - konstruktion.de

SONDERAUSGABE "Fit for E-Volution" - konstruktion.de

SONDERAUSGABE "Fit for E-Volution" - konstruktion.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TECHNOLOGIELithium-Ionen aufnehmen kann: DieGrundvoraussetzung für einen leistungsfähigenEnergiespeicher. Das zinnhaltigeMaterial kommt an <strong>de</strong>r negativen Elektro<strong>de</strong>(<strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong>) <strong>de</strong>s Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. „Die Menge an Lithium-Ionen,die die Elektro<strong>de</strong> aufnimmtund speichert, ist entschei<strong>de</strong>nd dafür, wieviel Energie die Batterie speichern kann,“erläutert Laboratoriumsleiter MaksymKovalenko. Mit <strong>de</strong>m Fokus darauf seiZinn ein i<strong>de</strong>ales Material: „Ein Zinn-Atom ist in <strong>de</strong>r Lage,min<strong>de</strong>stens vier Lithium-Atomeaufzunehmen“,soKovalenko.Lei<strong>de</strong>r wachse dabei auch sein Volumenum etwa das dreifache –eine unerwünschteNebenwirkung. Die Lösungdieses Dilemmas liegt in <strong>de</strong>r Nanotechnologie:Dem Team gelang es,winzige Zinn-Kristalle einheitlicher Größe herzustellenund die nötige Menge entsprechend komprimiertin eine poröse Kohlenstoff-Matrixeinzubetten. In zahlreichen Versuchenmit daraus hergestellten Test-Elektro<strong>de</strong>nwur<strong>de</strong> schließlich die für eine leistungsfähigeBatterie i<strong>de</strong>ale Größe <strong>de</strong>r Zinn-Nanokristalleermittelt.Die nächsten Entwicklungsschrittekonzentrieren sich auf eine stabile Elektrolyt-Flüssigkeitsowie eine insgesamtkostengünstige Herstellung <strong>de</strong>s Materials.„Unser Ziel ist es, Lithium-Ionen-Batterien mit erhöhter Speicherkapazitätund Lebensdauer zur Marktreife zubringen,“erklärt Maksym Kovalenko.Auf Zinn als Ano<strong>de</strong>nmaterial setzenauch die Wissenschaftler unter <strong>de</strong>r Leitungvon Professor Grant Norton an <strong>de</strong>rWashington State University: Nach erstenTests im vergangenen Jahr hatten sieeine Verdreifachung <strong>de</strong>r Kapazitätgegenüber aktuellen Li-Ion-Batterienproklamiert. Nun sollen die Versuche ineinem vor kurzem neu eingerichtetenLabor <strong>for</strong>tgesetzt und die Zinn-Ano<strong>de</strong>füreine Serienfertigung entwickelt wer<strong>de</strong>n.Umfassen<strong>de</strong>r angelegt präsentierensich zwei gleichartige Forschungsprojektebei Prieto Battery, einem Ableger <strong>de</strong>rUniversity of Colorado und <strong>de</strong>m japanischenAutomobilhersteller Toyota: EineStruktur aus dreidimensionalen Feststoffensoll die umweltschädlichen Elektrolytenkonventioneller Lithium-Ionen-Akkus ersetzen und damit für eine <strong>de</strong>utlichhöhereEnergiedichte,kürzereLa<strong>de</strong>zeitensowie eine längere Lebensdauersorgen. Sowohl in <strong>de</strong>r Prieto- als auch<strong>de</strong>r Toyota-Batterie mit ihrer so genannten„Solid-State-Architektur“ wer<strong>de</strong>nAno<strong>de</strong> und Katho<strong>de</strong> miteinan<strong>de</strong>r verwoben,die größere Oberfläche soll <strong>de</strong>n Io-„Der Sauerstoffwirdin<strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> in leichtenNanostrukturen aus Kohlenstoffeingelagert,“erklärt Dr.Winfried Wilcke, Initiatorund Projektleiter <strong>de</strong>s Battery 500-Projektesbei IBMResearch.nen eine Bewegung in alle Richtungengestatten. Laut Toyota lässt sich damiteine um drei- bis viermal höhere Energiedichtegegenüber Li-Ion-Batterienerreichen. Bei <strong>de</strong>r Herstellung dieserFeststoff-Batterie verzichtet Pietro lauteigener Darstellung auf Giftstoffe jeglicherArt und setzt lediglich Zitronensäureals Elektrolyt ein. Im Vergleich zubisherigen Li-Ion-Akkus sollen die Trocken-Akkusvon Pietro und Toyota einetausendfach höhere Kapazität sowiezehnfach längere Lebensdauer haben.Die Technologie,die zu<strong>de</strong>m kleinereAkkusmit kostengünstigerem Material verspricht,soll bei Toyota spätestens 2020serienreif sein.Ätzend: Mini-Tunnels in GraphitDem Kriterium verkürzter La<strong>de</strong>zeitenvon Lithium-Ionen-Akkus haben sich dieWissenschaftler <strong>de</strong>s Karlsruher InstitutsfürTechnologie (KIT) und <strong>de</strong>r US-ameri-Bild: KITDem Kriterium verkürzter La<strong>de</strong>zeitenvonLithium-Ionen-Akkus haben sich dieWissenschaftler <strong>de</strong>s Karlsruher Instituts fürTechnologie (KIT)und <strong>de</strong>r US-amerikanischenRiceUniversity gewidmet.Mit winzigenMetallkugeln ätzen sie „die kleinsten Tunnel<strong>de</strong>r Welt“ in nanoporösen Graphit,wie er in<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n vonLithium-Ionen-Batterienverwen<strong>de</strong>t wird. Die Porengrößebeeinflusstdie La<strong>de</strong>zeiten.Bild: IBMkanischen Rice University gewidmet. Mitwinzigen Metallkugeln ätzen sie „diekleinsten Tunnel <strong>de</strong>r Welt“ in nanoporösenGraphit, wie er in <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n vonLithium-Ionen-Batterien verwen<strong>de</strong>t wird.Diese Tunnel lassen sich je nach An<strong>for</strong><strong>de</strong>rungmaßschnei<strong>de</strong>rn –bei <strong>de</strong>n Versuchenergaben sich Löcher in <strong>de</strong>r Größenordungzwischen ein und 50 Nanometer,was in etwa <strong>de</strong>m Tausendstel <strong>de</strong>s Durchmesserseines Haares entspricht. Die Größedieser Poren beeinflusst die La<strong>de</strong>zeitenund kann sie erheblich verkürzen.Mit <strong>de</strong>m Fokus auf Energie- und Leistungsdichte,Lebensdauer, Sicherheit sowiedie Herstellungskosten hat sich <strong>de</strong>rSpezialchemie-Konzern Lanxess auf dieEr<strong>for</strong>schung und Entwicklung von Katho<strong>de</strong>nmaterialkonzentriert und gilt dabeials einer <strong>de</strong>r weltweit führen<strong>de</strong>nHersteller von Eisenoxidpigmenten. Alsjüngstes Ergebnis präsentierten die LeverkusenerChemiker das technische Eisenoxid„Bayoxi<strong>de</strong> EB90“,das innerhalbeiner Bandbreite von Eisenoxi<strong>de</strong>n zurHerstellung von Katho<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>twird. Es soll in <strong>de</strong>r nächsten Generationvon LFP-Katho<strong>de</strong>n (Lithium-Eisenphosphat,LiFePO4) zum Einsatz kommen,die Hochleistungsbatterien leistungsstärker,langlebiger und sicherersowie kostengünstiger machen.Leistungsstärkere Li-Ion-Akkus versprechensich auch die Forscher an <strong>de</strong>rTU München (TUM) von einer Gerüststrukturaus Bor und Silicium als neuemElektro<strong>de</strong>nmaterial. „Bisher besteht dienegative Elektro<strong>de</strong> meist aus Graphit,<strong>de</strong>ssen Schichten nur eine begrenzteMenge an Lithium einlagern können,“erläutert Thomas Fässler, Professor amLehrstuhl für Anorganische Chemie inGarching. „Reines Silicium könnte bis zuzehnmal mehr Lithium aufnehmen,<strong>de</strong>hnt sich dabei aber zu stark aus.“ Somachte sich das Chemiker-Team auf dieSuche nach einem brauchbaren Ergänzungs-Stoff,<strong>de</strong>n es in Gestalt <strong>de</strong>s HalbmetallsBor fand. Im Hochdrucklabor<strong>de</strong>s Departments of Chemistry and Biochemistry<strong>de</strong>r Arizona State Universitygelang es Fässler und seinem Doktoran<strong>de</strong>nMichael Zeilinger,die AusgangsstoffeLithiumborid und Silicium zur Reaktionzu bringen. Der Vorteil <strong>de</strong>s für dieAno<strong>de</strong> von Li-Ion-Akkus geeignetenLithium-Borsilicid (LiBSi2) ist seine Stabilitätgegenüber Luft und Feuchtigkeitsowie seine Hitzeresistenz (es hält bis zu800° Celsius aus). Weiterführen<strong>de</strong> Versuchesollen nun klären, ob es letztlich alsElektro<strong>de</strong>nmaterial geeignet ist.AUTOMOBILPRODUKTION · Oktober 201323

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!