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SONDERAUSGABE "Fit for E-Volution" - konstruktion.de

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FERTIGUNGIch fin<strong>de</strong> das BMW-Konzept sehr überzeugend. Nicht nur,weilBMW <strong>de</strong>n mutigen Schritt gewagt hat, ein schickes und emissionsfreiesLeichtbau-Auto auf <strong>de</strong>n Markt zu bringen. Son<strong>de</strong>rnauch, weil das Drumherum ebenfalls passt. Alle Materialien,die verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, sind aus nachwachsen<strong>de</strong>n Rohstoffen.Zu<strong>de</strong>m hat BMW bewusst das Konzept auf <strong>de</strong>n urbanen Bereichausgelegt und reagiert damit auf <strong>de</strong>n Megacity-Trend.Und als i-Tüpfelchen lässt sich mit einem Range Exten<strong>de</strong>r dieReichweite verdoppeln. Dasist ein sehr durchdachtes Konzept,BMW ist da ein wirklicher Vorreiter.AUTOMOBIL PRODUKTION: Für die Produktion <strong>de</strong>s i3 wur<strong>de</strong>n auf<strong>de</strong>m BWM-Werk mehrereWindrä<strong>de</strong>r installiert......und genau das ist die richtige Story,genau das richtige Signal.BMW hat die Zeichen <strong>de</strong>r Zeit erkannt. Der i3 und auch<strong>de</strong>r i8 sind Teil eines ganzheitlichen, energie- und emissionsoptimiertenFertigungs- und After-Sales-Konzeptes.AUTOMOBIL PRODUKTION: Wie beurteilen Sie die E-Aktivitäten<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Hersteller?Es ist schwierig,hierzu eine konkrete Aussage zu machen. Es istbei vielen Herstellern gera<strong>de</strong> einiges in Bewegung, <strong>de</strong>r Teslafin<strong>de</strong>t sich immer öfter auf unseren Straßen, Hybridmo<strong>de</strong>llewie <strong>de</strong>r Prius sind auch nicht mehr selten anzutreffen. Außer<strong>de</strong>msind bei nahezu allen nahmhaften Herstellern spannen<strong>de</strong>Konzepte im Gespräch.BMW hat dieZeichen <strong>de</strong>r Zeit erkannt.Das Konzeptist sehr überzeugendgeht es um an<strong>de</strong>re Qualitätsan<strong>for</strong><strong>de</strong>rungen, die bereits in <strong>de</strong>rFertigung berücksichtigt wer<strong>de</strong>n müssen und um eine spezielleQualifikation von Mitarbeitern. Das sind Aspekte, die sich direktauf Zulieferer und OEMs auswirken. Das geht natürlichbezogen auf <strong>de</strong>n Transport noch weiter.AUTOMOBIL PRODUKTION: Meinen Sie das im Sinne <strong>de</strong>r EnergieundEmissionsbilanz?Ich <strong>de</strong>nke, solange Elektromobilität nur bezogen auf das Fahrzeugbetrachtet wird, ist das Ganze einfach noch nicht stimmig.China zum Beispiel hat in seinem Fünfjahresplan festgelegt,dass elektrische Energie mit Kohlekraftwerken erzeugt wird.Da brauche ich natürlich nicht über Elektrofahrzeuge nach<strong>de</strong>nken.Aus meiner Sicht müssen wir <strong>de</strong>shalb auch das Umfeldbetrachten. Das heißt, es macht durchaus Sinn, sich nicht nurauf die Fahrzeugproduktion zu konzentrieren, son<strong>de</strong>rn auchauf die Bereitstellung <strong>de</strong>r Energie, auf die Bereitstellung <strong>de</strong>rInfrastruktur und natürlich auch auf die Auswirkungen beiKommunen und Gemein<strong>de</strong>n. Dasmöchte ich bewusst gar nichttrennen von <strong>de</strong>n Supply-Chain-Verän<strong>de</strong>rungen.AUTOMOBIL PRODUKTION: Wür<strong>de</strong>n Sie <strong>de</strong>nn sagen, dass vor diesemHintergrund BMWmit <strong>de</strong>m i3-Konzept ein Musterknabe ist?AUTOMOBILPRODUKTION: Der 500er E-Fiatist komplett vonBoschelektrifiziert wor<strong>de</strong>n. Nun könnte sich Bosch eigentlich ja einenKarosseriebauer suchen,umdann etwaeinen „Bosch 500“ auf <strong>de</strong>nMarkt zu bringen.Wer<strong>de</strong>n Zulieferer eines TageszuOEMs?Wir befin<strong>de</strong>n uns gera<strong>de</strong> in einer Renaissance <strong>de</strong>s Automobilbaus.Heutespielen an<strong>de</strong>rePlayer mit, neue Zulieferer mischensich ein. Die haben natürlich auch einen starken Einfluss,etwaauf die Infrastruktur, die Lagermöglichkeiten, die Energieversorgung,die Steckernormung. Ich <strong>de</strong>nke daher, dass sich dasVerhältnis zwischen Zulieferern und Herstellern tatsächlichneu <strong>de</strong>finieren wird. Das ist Chance,aber auch Risiko zugleich.AUTOMOBIL PRODUKTION: Liegt das Risiko dann mehr auf Seiten<strong>de</strong>r klassischen OEMs?Zum einen müssen sich Versorger klar positionieren. Zum an<strong>de</strong>renmüssen OEMs natürlich auch Lösungen fin<strong>de</strong>n, sichnicht nur über <strong>de</strong>n Antriebstrang o<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n Motor zu i<strong>de</strong>ntifizieren.Man spricht ja auch vom i-Car. Das <strong>for</strong><strong>de</strong>rt einekonstruktive Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>n neuen, weiter gefasstenAn<strong>for</strong><strong>de</strong>rungen an Mobilität, mit neuen Technologien in<strong>de</strong>r Antriebstechnik und natürlich auch mit neuen Technologienin Bezug auf die Energieversorgung.Wenn man diese dreiKomponenten mixt, dann könnte sich natürlich eine Vielzahlvon neuen Playern etablieren und es wärenVerschiebungen imAutomobilbau zu prognostizieren. Wie die dann aussehen wer<strong>de</strong>n,das ist offen. Aber ich <strong>de</strong>nke, es ist für alle Player Chanceund Risiko zugleich. Ich wür<strong>de</strong> das Risiko nicht nur auf dieOEMs reduzieren. Natürlich bietet es aber gera<strong>de</strong> großen Zulieferernwie Bosch, Continental, Siemens und ähnlichen mittel-bis langfristig die theoretische Chance, auch ein Komponentenpaketherzustellen, das gebün<strong>de</strong>lt ein komplettes Fahrzeugergibt.Das Interview führte Christian Klein ■AUTOMOBILPRODUKTION · Oktober 201347

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