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1936 Der große Höhepunkt des Jahres werden die Olympischen ...

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<strong>1936</strong>uns nicht rechtzeitig und vordem <strong>die</strong> Engländer mit ihrer Luftrüstungfertig sind, an den Verhandlungstisch zu setzen. Über deutsche Belangegut unterrichtete Ausländer sind sogar der Ansicht, dass unsere gegenwärtigeLage derjenigen <strong>des</strong> Sommers 1918 verzweifelt ähnlich sieht,und zwar nicht nur hinsichtlich <strong>des</strong> Rohstoffmangels, sondern auch bezüglich<strong>des</strong> Durchhaltewillens. Die Zeit spräche keineswegs für uns,denn das Missverhältnis der unseren Gegnern für eine Aufrüstung zurVerfügung stehenden Mittel im Vergleich zu den unsrigen würde auf <strong>die</strong>Dauer immer mehr in Erscheinung treten und dann würde unsere Situationfür eine Verständigung immer ungünstiger.“ 73 Wohl hoffend, seinenKanzler gnädiger zu stimmen, schlägt er einen Bogen von <strong>des</strong>sen Redenzum jetzt Notwendigen: „Meiner telegraphischen Berichterstattung übermeine Unterredung mit Delbos habe ich meine, dem Außenminister aufseine Vorschläge gegebene Antwort nachzutragen. Ich sagte ihm, derFührer und Reichskanzler hätte zum wiederholten Male dem französischenVolke <strong>die</strong> Hand zur Verständigung hingestreckt und Friedensangebotegemacht, ohne dass etwas darauf erfolgt wäre. Damals wäre beiuns der Ausdruck geprägt worden, eine ausgestreckte Hand könnte auf<strong>die</strong> Dauer auch müde <strong>werden</strong>. Delbos antwortete mir hierauf, seitdem erAußenminister sei, hätte er ein Angebot nicht erhalten. Was <strong>die</strong> im verflossenenJahr gemachten Angebote anlangte, so seien <strong>die</strong>se in einer füreinen Friedensschritt nicht günstigen Atmosphäre gemacht worden;jene Atmosphäre sei aber eine der Vorbedingungen <strong>des</strong> Erfolges.“ 74Allmählich wird der Ton <strong>des</strong> Grafen noch drängender: „Ich habe wiederholtberichtet, dass <strong>die</strong> Franzosen trotz aller im Laufe <strong>des</strong> vergangenen<strong>Jahres</strong> empfangenen Backenstreiche sich auch jetzt noch zu Verhandlungenmit dem Ziele einer Verständigung bereit zeigen. Dass sie gleichnach Empfang eines Backenstreiches auch auf <strong>die</strong> lockendsten Angebotenicht eingingen, ist psychologisch verständlich. Heute ist <strong>die</strong> Situationumgekehrt, nicht der Führer bietet <strong>die</strong> Hand zur Verständigung, sondern<strong>die</strong> Franzosen bieten sie uns, der Geschlagene bietet sie dem, derihn geschlagen hat. <strong>Der</strong> Geschlagene ist aber auch empfindlicher hinsichtlichder Aufnahme seiner Anfrage und der Zeit ihrer Beantwortung;je länger letztere hinausgezögert wird, <strong>des</strong>to schwieriger wird <strong>die</strong> Situationfür den Fragesteller und <strong>des</strong>to ungünstiger <strong>die</strong> Atmosphäre. Dieser73 Dokumente II, S. 229f.74 Dokumente II, S. 23542

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