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1936 Der große Höhepunkt des Jahres werden die Olympischen ...

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<strong>1936</strong>aller Nationen berufen sein sollte, <strong>die</strong> Völker nicht nur äußerlich zusammenzuschließen,sondern vor allem innerlich einander näher zu bringenin gegenseitiger Rücksichtnahme und in gegenseitigem Verstehen.Kein Volk ist der Zauberkraft <strong>die</strong>ser Phantasie mehr verfallen als dasdeutsche. Es hatte <strong>die</strong> Ehre, gegen eine Welt kämpfen zu müssen, unddas Unglück, in <strong>die</strong>sem Kampf zu unterliegen. Es war aber als Unterlegenerbelastet mit der Fluch der Verantwortung für ein Ringen, das <strong>die</strong>sesVolk weder geahnt noch gewünscht hatte. Das deutsche Volk glaubtean <strong>die</strong>se Thesen mit der Kraft eines an sich und der Welt Verzweifelnden.Es begann damit seinen Weg in seine leidvollste Zeit. Wir alle sindviele Jahre hindurch Opfer <strong>die</strong>ses phantastischen Glaubens und damitObjekte er entsetzlichen Folgen gewesen. Es ist nicht der Zweck <strong>die</strong>serAusführungen, <strong>die</strong>ser furchtbaren Enttäuschung Ausdruck zu verleihen,<strong>die</strong> unser Volk in steigendem Maße ergriffen hatte. Ich will nicht von derVerzweiflung reden und von dem Schmerz und dem Jammer, den <strong>die</strong>seJahre für das deutsche Volk und für uns in sich bargen. Wir waren ineinen Krieg gerissen worden, an <strong>des</strong>sen Ausbruch wir genau so schuldlosoder schuldhaft waren wie <strong>die</strong> andern Völker auch. Wir aber sind geradeals <strong>die</strong> am meisten Opfernden auch am leichtesten dem Glauben aneine bessere Zeit verfallen . . .Diese erstaunte Menschheit aber sieht, dass der Kriegsgott seine Rüstungnicht abgelegt hat, sondern im Gegenteil schwerer gepanzert dennje über <strong>die</strong> Erde schreitet. Wenn früher Armeen von Hundertausendenfür <strong>die</strong> Ziele einer imperialistischen Dynastien-, Kabinetts- oder Nationalitätenpolitikeintraten, dann sind es heute Millionen-Armeen, <strong>die</strong> fürneue gestrige Vorstellungen, für Weltrevolutionen, Bolschewismus odersogar »Nie-wieder-Krieg« Idole zum Krieg rüsten, und <strong>die</strong> Völker dafürin Bewegung setzen . . . Es gab einen Augenblick, da hätten es <strong>die</strong> Staatsmännerin der Hand gehabt, durch einen einzigen Appell zu der Vernunftund auch an das Herz der Soldaten der kämpfenden Millionenarmeender Völker eine brüderliche Verständigung einzuleiten, <strong>die</strong> derWelt vielleicht auf Jahrhunderte für das Zusammenleben der Nationenund Staaten unendliche Erleichterungen geschenkt haben würde. Es geschahnur das Gegenteil. Das Schlimmste aber ist, dass der Geist <strong>des</strong>Hasses <strong>die</strong>ses Vertrages überging in <strong>die</strong> allgemeine Mentalität der Völker,dass er <strong>die</strong> öffentliche Meinung zu infizieren und damit zu beherrschenanfing und dass nun aus <strong>die</strong>sem Geist <strong>des</strong> Hasses heraus <strong>die</strong> Unvernunftzu triumphieren begann, <strong>die</strong> <strong>die</strong> natürlichsten Probleme <strong>des</strong>9

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