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1936 Der große Höhepunkt des Jahres werden die Olympischen ...

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<strong>1936</strong>Je dicker eine Zeitung ist, <strong>des</strong>to mehr steht drin. Doch was heutzutage inder Zeitung steht, ist schon mit Vorsicht zu genießen. Adolf Galland isteiner der Flieger. Was sagt er? „Nach fliegerischer Grundausbildung undKriegsschule, <strong>die</strong> für den gesamten Offiziersnachwuchs der Fliegertruppegemeinsam erfolgte, kam der für <strong>die</strong> Jagdfliegerei Vorgesehene auf<strong>die</strong> Jagdfliegerschule. <strong>Der</strong>en Zahl war – wie überhaupt das gesamteAusbildungsfundament der Luftwaffe – für ihre späteren Aufgaben vonvornherein viel zu schmal. Als <strong>die</strong> junge deutsche Wehrmacht am 7.März <strong>1936</strong> das entmilitarisierte Rheinland besetzte, gab es eine einzigeJagdfliegerschule. Und auch <strong>die</strong> wurde damals aufgelöst, weil ihre Flugzeugedringend für <strong>die</strong>se erste militärische Operation benötigt wurden.Das gewagte Unternehmen, so wie ich es erlebte, wirft ein bezeichnen<strong>des</strong>Licht auf <strong>die</strong> Entstehungsgeschichte der Luftwaffe.Mit Mühe und Not waren für <strong>die</strong> Rheinlandbesetzung drei kümmerlicheJagdgruppen zusammengebracht. In <strong>die</strong>sen waren höchstens zehn Flugzeugekriegsmäßig einsatzbereit. Den anderen hatte man zwar in allerEile und gut sichtbar Maschinengewehre eingebaut, <strong>die</strong> jedoch nicht inder Lage waren, auch nur einen einzigen Schuss abzugeben. HätteFrankreich damals Ernst gemacht, wären wir von der »Armée de l'air«fürchterlich zusammengehauen worden. Vom Zustand der Luftwaffe ausbeurteilt, war <strong>die</strong> Rheinlandbesetzung ein sehr gewagter Bluff. UnsereGruppe flog zunächst nach Werl. – Paradeaufstellung, Besichtigungdurch internationale Presse und ausländische Luftattachés. SichtlicherEindruck. – Nachts pinselten wir <strong>die</strong> grünen Schnauzen unserer Flugzeugerot und präsentierten uns so am nächsten Tag dem gleichen staunendenPublikum auf einem Flugplatz bei Dortmund.Und derselbe »Türke« wurde noch einmal in Düsseldorf wiederholt.Wobei wir dort allerdings vorsichtig waren und <strong>die</strong> schon einmal fotografiertenPiloten gegen Mechaniker austauschten, <strong>die</strong> für <strong>die</strong>se Aufnahmenin unsere Flugzeugführer-Kombinationen gesteckt wurden. DasTheater erfüllte offenbar seinen Zweck. Aber vielleicht gerade solcheErfolge verleiteten dazu, den Aufbau der Lufwaffe allgemein nach ähnlichenGrundsätzen durchzuführen. Er ging zu sehr in <strong>die</strong> Breite statt in<strong>die</strong> Tiefe. Man berauschte sich an der Zahl der aufgestellten Verbände.Hinter <strong>die</strong>sen fehlte <strong>die</strong> Ausbildungs-Organisation mit dem notwendigenPotenzial schon für den Bedarf im Frieden.“ 12 Aber davon berichtet<strong>die</strong> Zeitung natürlich nichts. In feierlicher Sprache geht es dort weiter:12 Galland, S. 2447

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