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1936 Der große Höhepunkt des Jahres werden die Olympischen ...

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<strong>1936</strong>Mitteln ganz einfach bei ihrem östlichen Nachbarn für Ruhe im Kartonsorgen. Deutschland hat im Moment nur fünfundzwanzig Divisionen zurVerfügung, mit einer vergleichsweise schlechten Ausrüstung, so dass esselbst <strong>die</strong>ses Militär eigentlich auch nur auf dem Papier gibt. Schon <strong>die</strong>Tschechoslowakei hat mit dreiunddreißig Divisionen mehr Chancen, ineiner militärischen Auseinandersetzung den Feind zu schlagen, und dasist ein wirklich kleines europäisches Land. Dazu kommt, dass gerade <strong>die</strong>tschechoslowakische Armee <strong>die</strong> bestausgerüstete Armee in Europa ist,dass das Land an seinen Grenzen zu Deutschland in den Sudeten überein ausgezeichnetes Befestigungssystem nach dem Vorbild der Maginot-Linie der Franzosen verfügt und dass das Land mit der Sowjetunion undFrankreich verbündet ist, <strong>die</strong> über noch viel größere Armeen verfügen. 7„<strong>Der</strong> Führer hatte am Radio verkünden lassen, <strong>die</strong> Franzosen und Engländerkönnten ganz beruhigt weiterschlafen. Trotzdem läuteten allenthalben<strong>die</strong> Glocken. Berlin tauchte unter in einem Flaggenmeer.“ 8 Dabeiist eigentlich nicht so viel passiert. Hitler ist sich seiner Sache gar nichtsicher und hat aus dem Grund nur <strong>die</strong> Entsendung von drei Bataillonennach Aachen, nach Trier und in das seit einem Dreivierteljahr wieder zuDeutschland gehörende Saarbrücken befohlen. Es ist also vorerst in derTat nur eine symbolische Aktion; der Kanzler hält sich mit <strong>die</strong>ser rechtüberschaubaren Aktion <strong>die</strong> Möglichkeit offen, <strong>die</strong> wenigen Soldaten ausder Gefahrenzone auf ein paar Lastkraftwagen zurückzubeordern, wennes geboten scheint. Für einen Krieg ist Deutschland gar nicht gerüstet.Die Panzer, <strong>die</strong> jetzt im Gebrauch sind, hält der Wehrbereichsgeneral inMünster zum Beispiel für fahrende Särge 9 .Hans-Bernd Gisevius arbeitet noch immer im Reichsinnenministeriumund erinnert sich dann so an <strong>die</strong> Aktion: „Ich aber atmete auf und – zog<strong>die</strong> falschen Konsequenzen. Denn ich Narr bildete mir allen Ernstes ein:nun ist es aus, jetzt <strong>werden</strong> <strong>die</strong> Engländer eine scharfe Note schicken,<strong>die</strong> Franzosen <strong>werden</strong> marschieren, unsere Generäle <strong>werden</strong> mit ihrenEinwänden gegen Hitlers Katastrophenpolitik Recht behalten, und damitist der lang erwartete Kladderadatsch da. Auf deutscher Seite wärenin der Tat alle Prämissen für einen solchen Zusammenbruch gegeben7 Quigley, S. 29 und 618 Gisevius, S. 301f.9 Im Gespräch mit Gisevius5

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