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1936 Der große Höhepunkt des Jahres werden die Olympischen ...

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<strong>1936</strong>Umstand ist hier von besonderer Wichtigkeit. Konjunkturen kommenund gehen. Ich möchte es bezweifeln, dass <strong>die</strong> für eine Verständigunggegenwärtig noch günstige Konjunktur längere Zeit anhält und bin derAnsicht, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wo uns nur <strong>die</strong> Wahl zwischeneiner Verständigung und einer Politik bleibt, <strong>die</strong> zur Isolierungführen muss. Behandeln wir das Angebot Frankreichs dilatorisch“ unddas würde bedeuten, dass wir seine Annahme verschleppen, „so <strong>werden</strong>unsere Gegenspieler mit Sicherheit annehmen, dass wir es sabotierenwollen. Dass wir bei den Verhandlungen das optimum et maximum herauszuholenversuchen müssen, ist selbstverständlich.“ 75Graf Welczeck analysiert <strong>die</strong> Lage so: „Als weiterer Aktivposten Frankreichsist <strong>die</strong> deutliche Erklärung Englands zu buchen, Frankreich mitallen Machtmitteln zu unterstützen. Auch Amerika würde im Ernstfallkaum anders handeln als im letzten Kriege. Jedenfalls wird hier in Kreisen,<strong>die</strong> dem Quai d’Orsay nahe stehen, behauptet, <strong>die</strong> Rede Rooseveltsin Buenos Aires sei so zu verstehen, dass Amerika für den Fall eines unprovoziertenAngriffs auf Frankreich ebenso Beistand leisten würde wieim Jahre 1917. Nach <strong>die</strong>ser Analyse kann man das französische Angebotwohl kaum als Zeichen der Schwäche deuten, wenngleich <strong>die</strong> Verhandlungsbereitschaftder Franzosen sicherlich durch unsere Aufrüstung, inder sie eine ständige Bedrohung sehen, in erster Linie verursacht wordenist. Sie wollen einem Zustand der Unruhe und Ungewissheit – imGuten oder Bösen – ein Ende bereiten, der jeden wirtschaftlichen Aufschwunghemmt und damit jede Konsoli<strong>die</strong>rung der innerpolitischenVerhältnisse vereitelt.“ 76 Weiter schreibt er: „Bemerkenswert ist <strong>die</strong> Tatsache,dass das Verständigungsangebot von einem Volksfrontkabinettund einem jüdischen Ministerpräsidenten kommt, der von der Linken<strong>des</strong>wegen auf das Schärfste angegriffen wird. Lehnen wir <strong>die</strong>ses Angebot,von dem gut unterrichtete Leute sagen, es wäre das letzte, ab, sodürfte hieraus unsere Absicht gefolgert <strong>werden</strong>, dass wir über Frankreichherfallen wollen. Unsere Gegner <strong>werden</strong> dann <strong>die</strong> Schuld auf unsschieben und <strong>die</strong> Konsequenzen für den als unvermeidlich angesehenenKrieg daraus ziehen, <strong>die</strong> in unserer völligen Isolierung und dem Versuch,uns <strong>die</strong> Rohstoffzufuhr nach Möglichkeit zu unterbinden, bestehen75 Dokumente II, S. 23076 Dokumente, S. 231f.43

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