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Interdisziplinäres Fachgespräch „Gonarthrose“ - Deutsche ...

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Gefahrenquellen und Gruppentypik –<br />

Stellungnahmen der Fachgesellschaften<br />

Prof. Luttmann, Dortmund:<br />

Wir wollen hier heute zunächst mit den<br />

beiden Aspekten „Gefahrenquellen“ und<br />

„Gruppentypik“ beginnen. Im Entwurf sind<br />

die verschiedenen Tätigkeiten und Körperhaltungen<br />

angesprochen, Knien, Hocken,<br />

Kriechen und Fersensitz.<br />

Prof. Schiele, Jena:<br />

Ich denke, es ist eine zentrale Frage zur<br />

Gruppentypik, ob es ein belastungstypisches<br />

– besser ein belastungsspezifi sches –<br />

Krankheitsbild gibt, da sehe ich Forschungsbedarf.<br />

Das ist gestern vonseiten der<br />

Grundlagenforschung offen gelassen<br />

worden. Es sollte daher geklärt werden,<br />

ob man den Tatbestand der besonderen<br />

Kniehaltung beim Menschen spezifi zieren<br />

kann. Gefährdungen im berufl ichen Leben,<br />

wenn es eine abgrenzbare erhebliche<br />

Gefährdung ist, gibt es in erheblichen<br />

Größenordnungen – darüber sind wir uns<br />

im Klaren. Wir haben typische Berufe,<br />

wobei – wie gestern gesehen – bei Bodenlegern<br />

oder Estrichabziehern und solchen<br />

Tätigkeiten teilweise mehr als halbschichtige<br />

Gefährdungen vorliegen. Man muss<br />

hier sicher primär in die Forschung investieren,<br />

um zu sehen, wie sich das unter<br />

den verschiedenen Expositionsbedingungen<br />

darstellt. Hier haben wir auch gesehen,<br />

dass die diskutierten Dosisgrenzwerte<br />

recht schnell erreicht werden können. Ich<br />

denke, dass durch Auswahl derartiger Kollektive<br />

auch die Forschung in relativ kurzer<br />

Zeit einiges zusammenbringen könnte.<br />

Eine wichtige Frage war ja auch, wie sich<br />

die Dosis eventuell in der berufl ichen Karriere<br />

verteilt, ob es dasselbe ist, ob es ein<br />

junger Mensch oder ein älterer Mensch<br />

macht. Das sind wichtige Fragen für uns.<br />

Ich sehe da ganz erheblichen Bedarf an<br />

weiteren Untersuchungen.<br />

Wir haben hier einige Experten, ich bin<br />

ja nur einer der vielen Arbeitsmediziner<br />

hier in dem Kreise, und ich denke, für<br />

spezifi sche Fragen wird vor allem Prof.<br />

Hartmann viel geeigneter sein als ich, um<br />

noch etwas beizutragen.<br />

Prof. Hartmann, Hamburg:<br />

Ich hatte mir vorgenommen, am Anfang<br />

zu sagen, dass Sie alle herzlich eingeladen<br />

sind zu dieser Diskussion und dass wir<br />

nicht nur von hier oben zu Ihnen sprechen<br />

wollen. Selbstverständlich ist jede Wortmeldung<br />

willkommen und ich will gerne<br />

fragen, gibt es im Auditorium dazu eine<br />

Meinung?<br />

Prof. Schiele, Jena:<br />

Für mich offen geblieben ist gestern auch<br />

die Frage, ob die Meniskusschädigung als<br />

sehr typische und lange bekannte Schädigung<br />

in der Arbeitsmedizin nicht ein<br />

Vorläufer der Gonarthrose ist, gerade was<br />

diese Art von Tätigkeit angeht. Vielleicht<br />

nicht generell für die Kniearthrose, aber<br />

für eine Kniearthrose, die durch Bücken<br />

oder Knien verursacht ist. Die Frage ist, ob<br />

es dann wirklich notwendig und dringlich<br />

ist, hier eine neue Berufskrankheit zu<br />

kreieren.<br />

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