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Interdisziplinäres Fachgespräch „Gonarthrose“ - Deutsche ...

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hat und dann in den 15 Jahren bis zur<br />

Rente die Dosis erworben hat? Ich glaube,<br />

das sind große Unterschiede. Wir haben<br />

gestern gehört, dass das Alter und das<br />

Geschlecht – hormonelle Faktoren beispielsweise<br />

– auf die Knorpelqualität so<br />

erheblichen Einfl uss haben, dass wir quasi<br />

nicht von gleichen Dosisbedingungen<br />

unabhängig vom Lebensalter ausgehen<br />

dürfen.<br />

Dr. Hering, Dortmund:<br />

Ich wollte noch einmal die Hoffnung zum<br />

Ausdruck bringen, dass wir durch die<br />

kernspintomografi schen Funktionsuntersuchungen<br />

am Knorpel auch etwas über<br />

die Erholungsgeschwindigkeit erfahren<br />

werden. Wenn wir dort verschiedene<br />

Altersstufen untersuchen und sehen diese<br />

Ergebnisse, dann kann man zur Fraktionierung<br />

etwas mehr sagen.<br />

Dr. Kranig, Sankt Augustin:<br />

Ich denke, wenn man sich noch einmal<br />

anschaut, wo Konsens bestand und was<br />

die Tagung wirklich ergeben hat, dann<br />

war das doch eigentlich das, dass der<br />

Aspekt der Erholungszeiten nicht angezweifelt<br />

wurde. Von daher würde ich mir<br />

– weniger weitgehend wie Herr Erlinghagen<br />

– aber doch eine Verankerung<br />

wünschen, dass bei einer Tagesdosis auf<br />

relativ lange Abschnitte abgestellt wird.<br />

Was Herr Bolm-Audorff gesagt hat, dass<br />

durch die Kombination beider Werte<br />

13 000 Stunden Gesamtbelastung plus eine<br />

Stunde im Endeffekt eine durchschnittliche<br />

Anforderung von 1,5 Stunden in einem<br />

normalen Erwerbsleben hervorgeht, sollte<br />

man auch mitbedenken. Die Wirkung der<br />

einen Stunde Tagesbelastung als ein Teil<br />

dieses Grenzwertes ist, alle Schichten, die<br />

möglicherweise in einem Erwerbsleben<br />

darunter gelegen haben, aus der Dosisberechnung<br />

herauszunehmen. Das heißt,<br />

196<br />

bei den heutigen unsteten Verläufen der<br />

Karrieren würde da eine Reihe von geringeren<br />

Belastungszeiten herausfallen.<br />

Ganz kurz noch zu der Diskussion, ob<br />

wir einen scharfen Grenzwert brauchen.<br />

Wissenschaftlich ist ganz klar, einen scharfen<br />

Grenzwert ergeben die vorliegenden<br />

Erkenntnisse nicht, sondern es gibt eine<br />

große Bandbreite von Möglichkeiten, hier<br />

Grenzwerte festzulegen. Die Studien, die<br />

hierfür infrage kommen, sind dargestellt<br />

worden. Es hat natürlich eine erhebliche<br />

sozialpolitische Komponente, sich für eine<br />

der Möglichkeiten in der Bandbreite zu<br />

entscheiden. Dann ist die Frage, brauchen<br />

wir das? Das ist eine sozialpolitische<br />

Frage. Wissenschaftlich ist völlig klar, dass<br />

ist nicht abzuleiten. Hier war nach den<br />

Erfahrungen, die auch gerade mit den<br />

Wirbelsäulenerkrankungen gemacht worden<br />

sind, die Überzeugung des Ministeriums,<br />

dass man zur Abgrenzung und zur<br />

Bearbeitbarkeit durch die Verwaltung sehr<br />

wohl einen scharfen Grenzwert nicht im<br />

Sinne eines Orientierungswertes, sondern<br />

im Sinne von Abschneidekriterien haben<br />

will, damit eben durchaus gegen gewisse<br />

Plausibilitäten des Einzelfalles hier ein<br />

klares Entscheidungskriterium gegeben ist.<br />

Ich stelle es nur so dar, wie es war. Herr<br />

Bolm-Audorff hat gestern zu Recht gesagt,<br />

das Ministerium wollte aus bestimmten<br />

Gründen und Erfahrungswerten von<br />

anderen Berufskrankheiten einen Grenzwert,<br />

um an einer Front sozusagen ein<br />

wirklich klares Entscheidungskriterium<br />

zu geben, das dann von den Präventionsdiensten<br />

auch abgearbeitet werden kann.<br />

Prof. Brandenburg, Hamburg:<br />

Ich würde gerne zu dem tagesschichtbezogenen<br />

Wert noch zwei Ergänzungen<br />

machen. Bei den Überlegungen, die noch<br />

anzustellen sind, sollte man zwei Dinge<br />

beachten. Erstens, ein solcher tagesschichtbezogener<br />

Grenzwert wird im

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