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Interdisziplinäres Fachgespräch „Gonarthrose“ - Deutsche ...

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natürlich nicht nur immer gute MTAs. Das<br />

ist auch ein Problem dabei, das sehe ich<br />

ein. Aber wenn Sie überlegen, Durchleuchtung<br />

zum Einstellen ist eine zusätzliche<br />

Strahlenexposition. Das ist zwar<br />

nicht viel, aber die Diskussion wird auch<br />

darüber geführt, wann Strahlenschäden<br />

ausgelöst werden. Wir hören da immer<br />

nur 100 mSv. Es gibt eine ernsthafte Diskussion,<br />

dass wir gerade in den Niedrigdosisbereichen<br />

Schwierigkeiten bekommen<br />

könnten. Es ist bis heute nicht<br />

erschlossen, warum das so ist. Es hängt<br />

wahrscheinlich damit zusammen, dass<br />

die Reparaturvorgänge bei den Niedrigdosen<br />

nicht ausgelöst werden. Normalerweise<br />

reagiert der Organismus mit einem<br />

Reparaturvorgang oder die Zelle stirbt. Es<br />

scheint so zu sein – es gibt Daten dahingehend<br />

–, dass bei einer Niedrigdosis der<br />

Reparaturmechanismus nicht ausgelöst<br />

wird, dass lediglich die Immunologie<br />

gestört wird. Deswegen ist es so, dass<br />

nach dem ALARA-Prinzip (as low as<br />

reasonably achievable) die Dosis so weit<br />

wie möglich zu reduzieren ist, bei möglichst<br />

gutem Ergebnis. Ich denke, es wird<br />

schwierig, so etwas durch die Hintertür<br />

hereinzukriegen. Das bedeutet auch nicht,<br />

dass es nicht erlaubt ist. Es bedeutet nur,<br />

dass die Rechtfertigung einer solchen<br />

Einstellung, die heutzutage durch den<br />

Durchführenden gestellt werden muss,<br />

schwierig wird.<br />

Dr. Grosser, Hamburg:<br />

Zwei Punkte zum MRT. Bei Kellgren III<br />

und IV ist die Frage sicherlich beantwortet,<br />

ob jemand eine Gonarthrose hat. Nachdem<br />

selbst bei Patienten, die eine Knieendoprothese<br />

haben, zum Teil nur die<br />

Hauptbelastungszone betroffen ist, während<br />

der hintere Anteil der Kniegelenkszone<br />

ausgespart sein kann, sollte man<br />

auch bei Kellgren III und IV ein MRT anfertigen<br />

und schauen, ob man eventuell<br />

224<br />

sehen kann, ob das ganze Kniegelenk<br />

betroffen ist oder nur die Hauptbelastungszone,<br />

während der hintere Anteil<br />

des Kniegelenkes ausgespart ist. Das leitet<br />

jetzt über zu der Frage, dass natürlich<br />

die Kniescheibe von vorne in die Nähe<br />

der Hauptbelastungszone kommt. Je fortgeschrittener<br />

die Gonarthrose ist, desto<br />

mehr werde ich zu dem Punkt kommen,<br />

dass ich nicht mehr feststellen kann, wie<br />

das Krankheitsbild verursacht worden ist.<br />

Dann werde ich im Prinzip die Belastungskonformität<br />

– wenn ich keine alten Aufnahmen<br />

habe als Beurteilungskriterium –<br />

überhaupt nicht verwenden können. Das<br />

wird natürlich bei Kellgren III und IV<br />

häufi ger der Fall sein. Bei Kellgren II<br />

allerdings wird man das differenzieren<br />

können, da die Hauptbelastungszone<br />

lateraler liegt als der Bereich, den die<br />

Kniescheibe erreicht. Ich erhoffe mir, dass<br />

durch die geplante experimentelle kernspintomografi<br />

sche Untersuchung die<br />

Lokalisationen genauer eingegrenzt werden<br />

können, bei denen es bei berufl ich<br />

Exponierten zu Druckbelastungen des<br />

Knorpels kommt. Die endgültige Beantwortung<br />

der Frage, wie sich die Druckbelastung<br />

des Knorpels auswirkt, wird<br />

letztendlich die Kohortenstudie ergeben<br />

müssen. Dann hat man zusätzliche Informationen.<br />

Ausgehend vom heutigen<br />

Kenntnisstand würde ich in einem Fall, in<br />

dem die Betonung der Gonarthrose in<br />

der Hauptbelastungszone liegt und das<br />

Femuropatellargelenk und der hintere<br />

Anteil des Kniehauptgelenkes ausgespart<br />

sind, eine berufl iche Verursachung für<br />

nicht wahrscheinlich halten.<br />

Wenn die Knorpelschäden ohne erkennbare<br />

Betonung beiderseits das gesamte<br />

Kniegelenk betreffen – das wird bei<br />

Kellgren IV meistens und bei Kellgren III<br />

häufi g der Fall sein, und die medizinischen<br />

Unterlagen erlauben nicht, zu<br />

rekonstruieren, wie sich die Arthrose

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