Interdisziplinäres Fachgespräch „Gonarthrose“ - Deutsche ...

Exkurs
Ergebnisse der „Frankfurter Gonarthrosestudie“
zum Zusammenhang der Gonarthrose mit der kumulativen Dauer
von Tätigkeiten im Knien, Hocken oder im Fersensitz
PD Dr. med. Andreas Seidler, Prof. Dr. med. Ulrich Bolm-Audorff, Dr. med. Akan Gül,
Dr. med. Sebastian Ridder, Dimitrios Bechtsis, Dr. med. Leif Reefschläger,
Prof. Dr. med. Gine Elsner und die Gonarthrose-Studiengruppe
Die Studie wurde mit fi nanzieller Unterstützung
der Hans-Böckler-Stiftung und
der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-
Umwelt durchgeführt.
1 Einleitung
Im Rahmen der Fachtagung Gonarthrose
des Hauptverbandes der gewerblichen
Berufsgenossenschaften (HVBG) wurde
ein „Statement“ zum Dosisgrenzwert
auf der Grundlage erster Ergebnisse der
„Frankfurter Gonarthrosestudie“ erbeten.
Die folgende Darstellung beschränkt sich
im Wesentlichen auf die Skizzierung der
Studienmethodik und der Ergebnisse zum
Zusammenhang der Gonarthrose mit der
kumulativen Dauer berufl icher Tätigkeiten
im Knien oder in vergleichbaren Tätigkeiten;
weiterhin wird auf einige Aspekte
eingegangen, die in der Diskussion der
Studie auf der Fachtagung Gonarthrose
bzw. in der anschließenden allgemeinen
Diskussion angesprochen wurden. Für die
detaillierte Darstellung der Methodik und
der Studienergebnisse wird auf eine in
Vorbereitung befi ndliche Fachpublikation
verwiesen.
2 Methodik
2.1 Probandengewinnung
In eine Fallkontrollstudie wurden
295 männliche Gonarthrose-Patienten
(Teilnahmerate 61 %) einbezogen,
die die folgenden Einschlusskriterien
erfüllten:
� Alter zwischen 25 und 70 Jahren
� wohnhaft in Frankfurt am Main,
Stadt oder Landkreis Offenbach
� Behandlung zwischen 1. Januar 2003
und 31. Dezember 2005 in einer von
zehn orthopädischen Kliniken/Praxen
in Frankfurt am Main und Offenbach
wegen Gonarthrose
� Erstdiagnose der Gonarthrose vor
maximal fünf Jahren
� Gonarthrose mindestens 2. Grades
nach Kellgren und Lawrence (1963)
im konventionellen Röntgenbild; die
einheitliche Einschätzung des radiologischen
Schweregrads erfolgte von
einem erfahrenen Radiologen im
Rahmen einer „radiologischen Zweitbefundung“
Als Kontrollprobanden wurden 328 Männer
(Teilnahmerate 55 %) gewonnen, die
die folgenden Einschlusskriterien erfüllten:
� Alter zwischen 25 und 70 Jahren
� wohnhaft in Frankfurt am Main,
Stadt oder Landkreis Offenbach
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