Gute Beispiele aus der deutschen Tourismuswirtschaft und den ...

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CSD-Bezug
• Naturverträgliche Planung
(„design with nature“) durch
schonende Planungsweisen,
Materialien und
Technologien
• Transparenter Entschei-
dungsfindungsprozess in
Bezug auf Tourismuspla-
nung und –management
• Entwicklung von
geeigneten Materialien
(Flyer, Broschüren, Videos,
Websites etc.) zur
Bewusstseinsbildung
Flussparadies Franken e. V. – Kanuwanderweg Obermain
Erlebnis naturnahe Flusslandschaft
Der Main zwischen Lichtenfels und Bamberg zählt zum
europäischen Naturerbe. Seit 2003 hat es sich der Verein
Flussparadies Franken e.V. unter dem Motto „Partner für
den Main“ auf dieser 35 Kilometer langen Strecke zur
Aufgabe gemacht, naturverträgliches Kanu fahren zu ermöglichen.
Das positive Erleben einer naturnahen Flusslandschaft
soll dabei das Verständnis und Bewusstsein für
den Wert und die Funktion der Flüsse als „Lebensadern
der Natur“ stärken. Wichtigste Maßnahme im Projekt ist
es, ausreichend geeignete Gebiete sowohl für Erholungssuchende
als auch für die Naturentwicklung zu schaffen
und deutlich zu kennzeichnen. Das „Kanuerlebnis Obermain“
versteht sich als ein Prozess, der zusammen mit
den beteiligten Interessengruppen Lösungsmöglichkeiten
für diese Umsetzung sucht. Dieser Teil des Mains ist in
Bayern einer der längsten noch vorhandenen frei fließenden
Flussabschnitte, da weder Wehre noch Staustufen
eingebaut wurden. Seine hohe ökologische Bedeutung
drückt sich in der Meldung für das europäische Netzwerk
NATURA 2000 aus, welches für ein länderübergreifendes
Schutzgebiet zur Erhaltung der Artenvielfalt innerhalb
der Europäischen Union steht.
Infrastruktur schaffen
Die gemeinsame Auswahl, Kennzeichnung und Gestaltung
festgelegter Ein- und Ausstiegsbereiche als Grundlage
für eine Nutzungsentflechtung und Schonung sensibler
Naturgebiete wurde unter bestimmten Kriterien getroffen:
Die Ein- und Ausstiegsbereiche sollten ortsnah und
verkehrsgünstig gelegen sein, einen guten Zugang zum
Wasser haben, begleitende Infrastruktur wie Parkplätze,
Ver- und Entsorgung, Unterstellmöglichkeiten oder
Sehenswürdigkeiten bieten sowie gleichmäßig über die
gesamte Flussstrecke verteilt sein.
Zielgerichtet informieren
Auf den Infotafeln vor Ort erfährt der Kanute Wissenswertes
über die Strecke – zum Beispiel über Laichzeiten
von Fischen oder Vogelbrutzeiten, er erhält Information
über relevante Umweltthemen und wird über einen
achtsamen Umgang mit dem Naturerbe Main und
naturverträgliches Kanu fahren aufgeklärt. Die Umweltinformation
über den Wasserstand erfolgt sowohl vor
Ort durch „Kanuampeln“ (Rot-Grün-Pegel) als auch über
Internet, Videotext und Pegeltelefon. Ein ausreichender
Wasserstand schont gleichermaßen die unter Wasser lebenden
Tiere und die
Ausrüstung. Insbesondere
an Schwellen
besteht bei zu
niedrigem Wasserstand
Unfallgefahr.
Zu wenig Wasser im
Fluss bedeutet aber
auch, dass die Paddel
beim Eintauchen
mehr Störungen und
Turbulenzen verursachen,
was die unter
Wasser lebenden
Tiere vermehrt beeinträchtigen
kann.