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Gute Beispiele aus der deutschen Tourismuswirtschaft und den ...

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Nahrungsknappheit geschwächten Vögel diese zu Standortwechseln<br />

zwingt, was hohe Energieverluste <strong>und</strong> damit<br />

das Ermatten <strong>der</strong> Vögel nach sich zieht. Infolgedessen<br />

wer<strong>den</strong> viele Vögel zur leichten Beute von Raubwild o<strong>der</strong><br />

sterben an Schwäche.<br />

Eine weitere Maßnahme ist das Aufstellen von Informationstafeln<br />

für richtiges Verhalten im Naturschutzgebiet<br />

<strong>und</strong> angrenzen<strong>den</strong> Gebieten für Tages- <strong>und</strong> Langzeittouristen<br />

<strong>und</strong> für Sportler. Für das Auerhuhn bedeutet dies<br />

mehr Ruhe durch Rücknahme von Loipen <strong>aus</strong> <strong>den</strong> sensiblen<br />

Kerngebieten sowie größere zusammenhängende<br />

Lebensräume. Für die Betreiber <strong>der</strong> Loipe bedeutet es<br />

hingegen ein geringeres Loipenangebot für die Gäste, jedoch<br />

auch weniger Arbeit bezüglich <strong>der</strong> Loipenpräparierung<br />

<strong>und</strong> dadurch erhebliche Kosteneinsparungen. Durch<br />

die geordnete Loipenführung stehen <strong>den</strong> Besuchern des<br />

Gebietes zwar weniger Entfaltungsmöglichkeiten zur Verfügung,<br />

die Attraktivität des Gebiets aber bleibt erhalten.<br />

Wichtig ist die Akzeptanz <strong>der</strong> vorgegebenen Kammloipe<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zubringerloipen. Denn <strong>der</strong> Wintersport ist<br />

zwar weiterhin möglich, ein weiterer Ausbau bestehen<strong>der</strong><br />

Loipen ist jedoch <strong>aus</strong>schließlich unter Einberufung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsgruppe „Kammloipe“ <strong>und</strong> <strong>der</strong>en einstimmiger<br />

Befürwortung möglich. „Wunschloipen“ dürfen nur noch<br />

außerhalb <strong>der</strong> sensiblen Habitatbereiche angelegt wer<strong>den</strong>.<br />

Hierfür wer<strong>den</strong> mit dem Forstbetrieb entsprechende<br />

Maßnahmen abgestimmt, um gefährliche Steilabfahrten<br />

im Gelände zu vermei<strong>den</strong>. Um eine Sensibilisierung<br />

<strong>der</strong> Besucher, darunter vor allem <strong>der</strong> Wintersportler zu<br />

erreichen, vermitteln Tafeln bereits im Vorfeld auf <strong>den</strong><br />

Parkplätzen <strong>und</strong> an Einstiegspunkten in das Loipennetz<br />

sowie an Schutzhütten im gesamten Areal <strong>und</strong> Einzugsgebiet<br />

<strong>der</strong> Kammloipe wichtige Informationen zum Schutz<br />

des Auerhuhns <strong>und</strong> weiterer seltener Arten im Gebiet<br />

<strong>und</strong> geben Auskunft über notwendige Einschränkungen<br />

im Loipennetz.<br />

Im sensibelsten Bereich sind im Winter regelmäßig zwei<br />

Naturschutzwarte im Einsatz. Sie mel<strong>den</strong> Unregelmäßigkeiten<br />

<strong>und</strong> informieren Besucher über die Schutzgebiete<br />

<strong>und</strong> Artenschutzmaßnahmen. Von <strong>den</strong> Wintersportvereinen<br />

eingesetzte Loipenwarte sind für die Präparierung<br />

<strong>der</strong> Loipen zuständig <strong>und</strong> ebenfalls angehalten, <strong>der</strong><br />

Arbeitsgruppe festgestellte Unregelmäßigkeiten o<strong>der</strong> das<br />

Sichten von Auerhühnern zu mel<strong>den</strong>.<br />

Engagement <strong>und</strong> Kooperation<br />

vieler Partner<br />

Eine direkte För<strong>der</strong>ung des Projektes existiert nicht, so<br />

dass die gesamte Finanzierung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe selbst<br />

obliegt, <strong>der</strong>en 16 Mitglie<strong>der</strong> auf freiwilliger Basis o<strong>der</strong><br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer beruflichen Tätigkeit das Projekt unterstützen.<br />

Jedoch beteiligte sich <strong>der</strong> Staatsbetrieb Sachsenforst<br />

an <strong>der</strong> Auerhuhn-Habitatkartierung sowie <strong>den</strong> Kosten<br />

für das Räumen <strong>der</strong> von Sturm <strong>und</strong> Schnee verschütteten<br />

Loipenabschnitte. Die Landesnaturschutzbehörde<br />

finanziert <strong>der</strong>zeit die Anstellung zweier Naturschutzwarte.<br />

Die Kosten im Rahmen <strong>der</strong> Verlegung von Zubringerloipen<br />

teilen sich Forstbetrieb, Wintersportvereine <strong>und</strong><br />

Kommunen.<br />

Die Koordinierung <strong>der</strong> Arbeitsgruppe liegt beim Naturpark;<br />

fachliche Unterstützung erhielt die Arbeitsgruppe<br />

„Kammloipe“ durch das Regierungspräsidium Chemnitz,<br />

die Landkreise Aue-Schwarzenberg <strong>und</strong> Vogtlandkreis<br />

sowie <strong>den</strong> Landessportb<strong>und</strong> Sachsen.<br />

Die Laufzeit des Projekts beschränkt sich auf <strong>den</strong> Zeitraum<br />

von 2001 bis 2008 <strong>und</strong> soll mit <strong>der</strong> Verlegung <strong>der</strong><br />

Zubringerloipe vom Ortsteil Sachsengr<strong>und</strong> ins Kammgebiet<br />

nach Carlsfeld abgeschlossen wer<strong>den</strong>. Unter <strong>den</strong><br />

beteiligten Partnern fin<strong>den</strong> sich neben dem Naturpark<br />

„Erzgebirge/Vogtland“ das Sächsische Staatsministerium<br />

für Umwelt <strong>und</strong> Landesentwicklung, das Regierungspräsidium<br />

Chemnitz, Landratsämter <strong>und</strong> Tourismusverbände<br />

sowie <strong>der</strong> Landessportb<strong>und</strong> Sachsen <strong>und</strong> Wintersportvereine.<br />

Weitere Verbände, Vereine, Stadt- <strong>und</strong> Gemeindeverwaltungen<br />

sowie Naturschutzwarte wur<strong>den</strong> je nach<br />

Themengebiet beratend in das Projekt eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Kontakt<br />

Zweckverband „Naturpark<br />

Erzgebirge / Vogtland“<br />

Sigrid Ullmann<br />

Schlossplatz 8<br />

09487 Schlettau<br />

T 03733/622106<br />

F 03733/622107<br />

naturpark@tira.de<br />

www.naturpark-erzgebirgevogtland.de<br />

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